Athleten Deutschland: Forderung nach Komplettausschluss
Der Verein Athleten Deutschland hat am Tag der Beratungen des IOC-Exekutivkomitees zur möglichen Rückkehr von Russland und Belarus in den Weltsport seine Forderung nach einem Komplettausschluss angesichts des laufenden Ukraine-Kriegs bekräftigt. Dieser müsse "für Verbände, Funktionäre, und leider auch für Athlet*innen gelten", erklärte Athleten Deutschland: "Der Weltsport muss seine Unterwanderung durch russischen Einfluss systematisch und unabhängig aufarbeiten lassen."
Die deutsche Athletenvertretung bemängelte das Fehlen einer "differenzierten Abwägung der Rechte und Schutzbedürfnisse von ukrainischen Athlet*innen auf der einen und russischen Athlet*innen auf der anderen Seite."
Weiter würdigte Athleten Deutschland den "äußerst gewichtigen Beitrag", den ein vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) in Auftrag gegebenes Gutachten geleistet habe. Laut diesem ist ein kollektiver Ausschluss zulässig und trotz Ungleichbehandlung nicht als Verstoß internationaler Diskriminierungsverbote zu bewerten.
Athleten Deutschland forderte deswegen das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf, "die Empfehlungen zum Ausschluss Russlands im Weltsport aufrechtzuerhalten und deren Umsetzung durch die Weltverbände mit Vehemenz einzufordern". Auch solle das IOC zum genannten Gutachten dezidiert Stellung beziehen.
Die deutschen Verbände müssten sich "bei Bedarf" schützend vor die Athletinnen und Athleten stellen, hieß es weiter. Andernfalls wären die Leidtragenden abermals die Sportlerinnen und Sportler: Sie werden dann individuell entscheiden müssen, ob sie an Wettkämpfen mit russischer und belarussischer Beteiligung teilnehmen, dabei selbst Sanktionen riskieren, ihre Qualifikationschancen für die Spiele, Sportförderung und gar ihre künftige Kaderzugehörigkeit aufs Spiel setzen."