Die Augen der NATO: Radarflugzeug macht Russland eine Ansage

Knapp einen Monat vor dem zweiten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine hat ein Radarflugzeug der französischen Luftwaffe eine Aufklärungsmission für die Nato unternommen. Das AWACS (Airborne Warning and Control System) flog von Frankreich aus in den rumänischen Luftraum, von wo aus es den Süden der Ukraine, das Schwarze Meer und die von Russland besetzte Krim auskundschaftete.

Ziel der 10-stündigen Mission war es, Informationen über russische militärische Stützpunkte zu sammeln. Doch auch das Flugzeug der NATO wurde von den russischen Streitkräften gesichtet.

Wir wissen, dass sie uns sehen und sie wissen, dass wir sie sehen.

"Sagen wir, es eine Art Dialog zwischen ihnen und uns", sagte der Co-Pilot der französischen Luftwaffe, Major Romain.

"Das ultimative Ziel ist ist nicht der Konflikt, sondern die Abschreckung"

Zur Überwachung des Luftraums stehen der NATO Kampfflugzeugpatrouillen, Bodenradar, Flugabwehrraketensysteme und andere Hardware zur Verfügung. Der Kommandeur der französischen AWACS-Staffel bezeichnete die Ausstattung als "Schutzschild" gegen eine mögliche Ausdehnung des Krieges. Doch das ultimative Ziel sei nicht der Konflikt, sondern die Abschreckung, sagte er.

Ein Besatzungsmitglied schießt ein Erinnerungsfoto aus dem Cockpit eines französischen AWACS-Überwachungsflugzeugs.
Ein Besatzungsmitglied schießt ein Erinnerungsfoto aus dem Cockpit eines französischen AWACS-Überwachungsflugzeugs. - John Leicester/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

"Wir sind 31 (Länder). Wir alle zusammen mit all unseren Mitteln sind das Schutzschild. Und wir haben die Fähigkeit, alles aufzuspüren. Wir sind nicht hier, um einen Konflikt anzufangen. Wir sind hier, um zu zeigen, dass wir präsent und vorbereitet sind", so Oberstleutnant der französischen Luftwaffe, Richard.

AWACS-Flugzeuge überwachen die Olympischen Spiele in Paris

Die französischen AWACS-Radarflugzeuge können ganze 12 Stunden ohne Auftanken fliegen und beschränken sich nicht auf Überwachungsmissionen der NATO. Während der Olympischen Spiele in Paris werden sie dieses Jahr für eine zusätzliche Radarüberwachung sorgen.