Ausufernde Gewalt in Ecuador: Verbrecherbanden gelten künftig als terroristische Vereinigungen

Ecuadors Regierung stuft Verbrecherbanden, die im Rauschgifthandel tätig sind, künftig als terroristische Vereinigungen ein. Die Banden werden in dem Land für eine Reihe von Anschlägen, Entführungen und Morden verantwortlich gemacht.

„Einsatz von Tötungswaffen"

Wagner Bravo, Ecuadors Minister für öffentliche Sicherheit, sagte: „Der Staatsrat für öffentliche Sicherheit empfiehlt dem Präsidenten, eine Anordnung zu erlassen, die dringende und wirksame Zwangsmaßnahmen und auch den Einsatz von Tötungswaffen vorsieht, um diese ernste Bedrohung für das ecuadorianische Volk zu bekämpfen." Bravo, früher Stabschef der Armee, ist erst seit Kurzem im Amt.

Erst vorvergangene Woche gab es in Guayaquil einen Gefängnisaufstand mit zwölf Toten. Daraufhin war Bravos Vorgänger Diego Ordóñez zurückgetreten. Die Stadt steht im Mittelpunkt der Gewalt. Dort kämpfen Banden um die Vorherrschaft und hinterlassen blutige Spuren. 2022 stieg die Zahl der Morde in Ecuador im Vergleich zum Vorjahr um 83 Prozent. Bisher hat die Politik diese Entwicklung nicht in den Griff bekommen.