"Grill den Henssler": Laura Wontorra in Top-Frotzel-Form

Friede, Freude, Eierkuchen zum Muttertag? Nicht bei "Grill den Henssler" (VOX): Da ging es hoch her. Auf höchstem Niveau an den Grillstationen und mit spitzester Zunge zwischen dem Gastgeber und seiner Moderatorin. Steffen Henssler und Laura Wontorra schenkten sich nichts.

Das "Muttertags-Special" ist bei "Grill den Henssler" (VOX) seit Jahren a) fester Bestandteil und b) Garant dafür, dass die Hütte brennt. In drei von vier Muttertagsschlachten am heißen Buffet hieß der Sieger bislang Steffen Henssler. Genau diese Serie wollten die drei Mutter-Kind-Gespanne Aminata und Sabine Belli, Riccardo und Anna Simonetti sowie Larissa und Elke Marolt zum Reißen bringen. Johann Lafer, der Grandseigneur unter den TV-Köchen (seit 1985 aktiv), sollte es als Koch-Coach richten.

Die Promis waren mal wieder heiß wie Frittenfett (Larissa Marolt: "Steffen muss sich warm anziehen"), die Juroren Jana Ina Zarrella, Reiner Calmund und Christian Rach wetzten die verbalen Messer, aber als größter Gegner für Steffen Henssler erwies sich diesmal "seine" Moderatorin Laura Wontorra. Die hat zwar, kokettiert sie ja auch selbst, keine Ahnung vom Kochen. Aber im Frotzeln ist sie eine Bank.

Steffen Henssler verpetzt Laura Wontorra: "Die riecht nach Zigarette!"

Seit exakt drei Jahren moderiert Wontorra nun an Hensslers Seite. Auch wenn sie manchmal nicht nur die in der Küche schnippelnden Promis mit ihren Fragen nervt, ist sie doch viel mehr als Stichwortgeberin. Vor allem ist sie zur loyalen, aber ebenso spitzzüngigen Partnerin geworden. Und: Sie hat Humor.

Wontorra lässt sich von den oft brüsk wirkenden Verbalattacken von Henssler nicht aus dem Konzept bringen, und vor allem lässt sie sich nichts gefallen. Tja, wenn man sich am Tatort wohlfühlt, können besondere Dinge geschehen. Das sah man im Negativen bei den Live-Shows von DSDS, wo Wontorra allein angesichts des Materials im Studio keine Chance hatte und sie auch nicht nutzte. Und man sah es im Positiven an diesem schönen Muttertagsabend bei VOX.

Natürlich war Steffen Henssler letztlich mal wieder selbst schuld, dass er sich ein paar Verbalkonter einfuhr. Gleich zu Anfang grüßte nämlich Wontorra alle "wichtigsten Menschen der Welt", die Mütter, und winkte da auch ihrer Mutti Ariane durch die Kamera zu. Und Henssler? Grüßte mit und hatte nicht Besseres zu tun, als die Petze zu geben: "Liebe Ariane, Sie haben 'ne tolle Tochter, aber die riecht ab und zu mal nach Zigarette." Und das, wo sich Laura Wontorra offenbar doch grade das Rauchen abgewöhnen will - und das am Ende auch der Frau Mama kommuniziert haben könnte.

Wontorra nimmt Henssler wegen Führerscheinentzug hoch

Dass sich Wontorra gerne mal vor der Show einen Lungentorpedo durchzieht, war schon letzte Woche Thema. "Ich versuche aufzuhören", sagte sie nun diesmal. Henssler: "Wenn's nach meiner Nase geht, bleibt's bei dem Versuch." Aber Laura Ariane Christel Wontorra kann nicht nur einstecken.

Zweimal hintereinander verloren. Steffen Henssler bot reichlich Angriffsfläche und Wontorra ("Kannst du eigentlich noch mit dem Stempel grilllen?", "Erinnerst du dich, wann du den letzten Koch-Gang gewonnen hast?") nutzte sie. Highlight: Als Henssler davon schwärmte, während seiner Autobahnfahrten gerne Hörspiele von Geisterjäger John Sinclair zu hören und da auch gerne mal schneller als 250 Stundenkilometer zu heizen ("Ab 300 wird's spannend"), bremste ihn Wontorra mit subtil-verstecktem Hinweis auf seine gerade erlittene viermonatige Fahrsperre: "Momentan fährste gar nicht, Freundchen!" Ach, schön!

Steffen Henssler gibt zwei Koch-Gänge ab

Trotz allem gibt es keinen Zweifel, dass die beiden wirklich harmonisieren. Am Ende durfte Wontorra wieder frohlocken "Der Champ is back!" und Henssler sich im Beifall seines treu ergebenen Publikums sonnen. 111:100 hatte er die aufmüpfige Konkurrenz eingemacht. Das bedeutet die zweithöchste Punktausbeute, die Henssler je einfuhr. Und die vierthöchste der GDH-Geschichte (den Rekord hält das Promiteam mit Luca Hänni, Marianne und Michael Hartl⁠ und Chryssanthi Kavazi, das Henssler im November 2020 mit 117:103 abkochte).

Wobei: Es war in der Küche enger, als das Ergebnis aussagt. Denn Henssler gewann "nur" zwei Koch-Gänge. Den Impro-Gang (eingelegte Peperoni, Käse im Wachsmantel, Birne) holte er sich mit 25:22, die Nachspeise (Salzburger Nockerln mit Obstsalat und Preiselbeeren) sicherte er sich, sehr zum Unbill von Larissa und Elke Marolt ("Wir haben das Originalrezept gekocht!"), mit 29:26. Aber Vorspeise (24:26 bei "Bunte Bete-Salat mit Erbsen-Hummus und Bohnenfalafel" gegen Aminata und Sabine Belli) und Hauptspeise (24:26 bei "Bellini-Risotto mit Hühnerbrust und Gorgonzola" gegen Küchen-Anfänger Riccardo und Küchen-Expertin Anna Simonetti) gab er ab.

Nächste Woche geht's gegen Frank Rosin

Aber Henssler hatte aus den Pleiten der letzten Wochen gelernt. "Wenn's beim Kochen nicht so läuft, musst du bei den Spielen zuschlagen." Und das tat er: Er gewann hoch konzentriert alle drei Küchen-Competitions und sammelte dadurch neun Exprapunkte ein, die am Ende den deutichen Vorsprung ergaben. "Ich liebe die Spiele - wenn ich sie gewinne", rieb er sich grinsend die Hände.

Gewinnen - das würde er nächste Woche sicher auch gerne. Dann geht's - Premiere! - im Solo-Duell gegen Starkochkollege Frank Rosin. Die beiden sind gute Kumpels und ewige Konkurrenten, die sich gerne mal verbal kabbeln, aber bisher selten am Herd. Das soll in "Henssler vs. Rosin" nun endlich anders werden. Und ganz sicher: Laura Wontorra wird ihre Spitzen gerecht verteilen.

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