Ein Bär auf Koks: Das sind die Kino-Highlights der Woche

In den 80er-Jahren stieß ein Schwarzbär auf eine abgeworfene Ladung Kokain. Daraus wurde nun die Horror-Komödie "Cocaine Bär". (Bild: 2023 Universal Studios)
In den 80er-Jahren stieß ein Schwarzbär auf eine abgeworfene Ladung Kokain. Daraus wurde nun die Horror-Komödie "Cocaine Bär". (Bild: 2023 Universal Studios)

"Die drei Musketiere - D'Artagnan", "Suzume" und "Cocaine Bear", einer der skurrilsten Horrorfilme des Jahres: Das sind die Kino-Neustarts am 13. April.

Bären sind furchteinflößend. Wie macht man sie noch furchteinflößender? Indem man sie mit Kokain vollpumpt. Genau das ist die Geschichte von "Cocaine Bear". Im Lauf der letzten Monate entwickelte sich ein beachtlicher Hype rund um die neue Horrorkomödie, die auf einer "wahren Geschichte" basiert. Nach dem US-Start im Februar kommt der vielleicht absurdeste und bizarrste Film des Jahres nun auch in die deutschen Kinos.

Schnell weg! Im Koks-Rausch wird der Schwarzbär zur blutrünstigen Bestie. (Bild: 2023 Universal Studios)
Schnell weg! Im Koks-Rausch wird der Schwarzbär zur blutrünstigen Bestie. (Bild: 2023 Universal Studios)

Cocaine Bear

Die "wahre Geschichte" hinter dieser Tier-Horror-Groteske: 1985 warf ein Drogenschmuggler mehrere Päckchen Kokain über einem Wald im US-Bundesstaat Georgia ab. Ein Schwarzbär fand das Koks und zog es sich sozusagen rein - es gab hinterher eindeutige Spuren. Mit einer abgeworfenen Drogenladung beginnt auch die Handlung in "Cocaine Bear". Matthew Rhys spielt den Kurier Andrew C. Thornton II, der Ballast loswerden muss, weil das Flugzeug völlig überladen ist. Und unten wartet dann auch schon der Bär.

Der Bär und das Koks, das ist in diesem Fall eine fatale Kombination. Das weiße Pulver macht den wuchtigen Räuber aggressiv, und er will mehr von dem Zeug, immer mehr. Heißt dann auch: Wenn er im Wald zufällig auf jemanden trifft, der sich von oben bis unten mit Kokain eingepudert hat, wird der Kokainbär ihn zerfetzen und auffressen.

Zu solchen unglücklichen Begegnungen kommt es dann auch. In dem Waldgebiet in Georgia laufen nämlich nicht nur Schulschwänzerinnen, besorgte Mütter und Park Ranger herum, sondern unter anderem auch ein paar zweifelhafte Gestalten aus dem Drogenmilieu. Das abgeworfene Kokain gehört Syd (verkörpert vom 2022 verstorbenen Ray Liotta), er möchte den Stoff unbedingt zurückhaben.

Neben Ray Liotta sind unter anderem Keri Russell, Alden Ehrenreich und Margo Martindale in "Cocaine Bear" zu sehen. Regie führte Hollywood-Star Elizabeth Banks nach einem Drehbuch von Jimmy Warden - es ist ihre dritte Regie-Arbeit nach "Pitch Perfect 2" und "Charlie's Angels". Banks inszenierte "Cocaine Bear" mit viel schrägem Witz, die "wahre Geschichte" endete allerdings tragisch. Der echte Kokainbär wurde seinerzeit tot neben 40 geöffneten Koks-Päkchen gefunden (Überhitzung, Atemstillstand, Schlaganfall, Herzinfarkt). Heute steht das Tier ausgestopft in einem Einkaufszentrum in Kentucky.

D'Artagnan (Francois Civil, rechts) hat sich den drei Musketieren angeschlossen, gerät an ihrer Seite aber immer wieder in brenzlige Situationen. (Bild: Chapter2/Pathe Films/M6 Films/Constantin FIlm Verleih/Ben King)
D'Artagnan (Francois Civil, rechts) hat sich den drei Musketieren angeschlossen, gerät an ihrer Seite aber immer wieder in brenzlige Situationen. (Bild: Chapter2/Pathe Films/M6 Films/Constantin FIlm Verleih/Ben King)

Die drei Musketiere - D'Artagnan

Die drei Musketiere - wer bekommt sie noch zusammen? Athos, Aramis, Porthos. Und dann ist da natürlich auch noch ihr ungestümer junger Begleiter D'Artagnan, die sicherlich bekannteste Figur aus dem 1844 veröffentlichten Roman von Alexandre Dumas. Gerade in der Mitte des 20. Jahrhunderts waren "Die drei Musketiere"-Adaptionen für die Leinwand sehr populär - das klassische Sujet des Mantel-und-Degen-Films. Über 30 Verfilmungen gab es bereits (unter anderem auch eine mit John Wayne), jetzt kommt wieder eine ganz neue ins Kino: "Die drei Musketiere - D'Artagnan".

Nicht jede "Drei Musketiere"-Produktion der letzten 100 Jahre hatte den Anspruch, großes Kino zu sein, die von Regisseur Martin Bourboulon hat ihn aber sehr wohl. Das zeigten bereits die Trailer, das lässt sich auch an der Liste der beteiligten Darstellerinnen und Darsteller ablesen: Vincent Cassel ist als Athos zu sehen, Eva Green als durchtriebene Milady, für die weiteren Rollen wurden unter anderem Francois Civil (D'Artagnan), Romain Duris (Aramis) und Pio Marmai (Porthos) engagiert.

Die Geschichte, wie sie hier aufbereitet wird: Die drei königlichen Musketiere Athos, Aramis und Porthos sollen im von Religionskriegen zerrütteten Frankreich für Ruhe sorgen. Wobei echte Ruhe eher nicht einkehrt, wo sie auftauchen. Vor allem nicht, als sich D'Artagnan den drei Musketieren anschließt - ein temperamentvoller junger Abenteurer aus der Gascogne, der sagt, was er denkt und schnell zum Degen greift. Der tollkühne Recke verguckt sich schließlich in Constance Bonacieux (Lyna Khoudri), doch im Hintergrund lauern schon der schurkische Kardinal Richelieu (Eric Ruf) und Milady de Winter (Green). Liebe, Leidenschaft, Intrigen und Duelle auf Leben und Tod - was eben so dazugehört. Eine Fortsetzung ("Milady") soll bereits Ende 2023 folgen.

Der Frau ist nicht zu trauen: Eva Green verkörpert in "Die drei Musketiere - D'Artganan" die durchtriebene Milady de Winter. (Bild: Chapter2/Pathe Films/M6 Films/Constantin FIlm Verleih/Ben King)
Der Frau ist nicht zu trauen: Eva Green verkörpert in "Die drei Musketiere - D'Artganan" die durchtriebene Milady de Winter. (Bild: Chapter2/Pathe Films/M6 Films/Constantin FIlm Verleih/Ben King)

Suzume

"Hey du. Sag mal, gibt es hier eine verlassene Stadt? Ich suche nach einer Tür." Verlassene Stadt? Tür? Die junge Suzume versteht anfangs nicht, was der Fremde von ihr will, dem sie zufällig auf einer Straße nahe Kyushu begegnet. Dann führt er sie zu einer Ruine. In dem Moment verändert sich ihr ganzes Leben, ab da sucht die Titelheldin aus "Suzume" auch nach Türen.

Der japanische Regisseur und Autor Makato Shinkai gilt schon seit einigen Jahren als großer Anime-Visionär. Sein Film "Your Name" von 2016 wurde von Genre-Fans wie auch von Kritikern als Meisterwerk gefeiert, mit "Weathering With You" (2019) war er im Rennen um den Auslands-Oscar. Shinkais Geschichten drehen sich oft um junge Frauen (blass, pechschwarzes Haar, große Augen), bei diesem Schema bleibt er auch mit "Suzume". Die Heldin seines neuen Films, ein Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, wirkt auf den ersten Blick unscheinbar, aber dann liegt in ihren Händen plötzlich das Schicksal der Welt.

Die Türen, nach denen im ebenso poetischen wie bildgewaltigen Fantasy-Abenteuer "Suzume" gesucht wird, sind Pforten. Sie führen Suzume an Orte, an denen sich schreckliche Naturkatastrophen mit vielen Toten zutrugen - großes Unheil, das sich über magische Portale neu ausbreiten möchte. Und so kommt Suzume zu ihrer Mission: durch Japan reisen, um die "Türen der Katastrophe" eine nach der anderen zu schließen.

"Suzume" erzählt von einer jungen Frau an der Schwelle zum Erwachsenwerden - ein unscheinbares Mädchen, in deren Händen aber bald das Schicksal der Welt liegt. (Bild: Wild Bunch/Crunchyroll)
"Suzume" erzählt von einer jungen Frau an der Schwelle zum Erwachsenwerden - ein unscheinbares Mädchen, in deren Händen aber bald das Schicksal der Welt liegt. (Bild: Wild Bunch/Crunchyroll)