Babbels brisante Befürchtung zu Tuchel
Die Fanproteste in der Bundesliga und 2. Liga nehmen immer mehr überhand - Grund genug für die ARD-Sendung „Hart aber fair“, über immer länger werdende Unterbrechungen in den Fußballstadien zu diskutieren.
Einer der Diskutanten neben SPD-Politiker Kevin Kühnert, Hannover-96-Boss Martin Kind und Thomas Kessen (Sprecher des Fan-Verbands „Unsere Kurve“) war unter anderem der 1996-Europameister Markus Babbel, der in den langen Unterbrechungen nicht weniger als eine Wettbewerbsverzerrung sieht.
„Bei dieser Witterung ist es brandgefährlich, wenn du angeschwitzt und voll in action bist - dann wirst du rausgenommen und musst dich wieder hochfahren. Das ist wahnsinnig schwierig“, sagte Babbel zunächst.
Der frühere Bayern-Verteidiger monierte, man komme jetzt „an einen Punkt, wo die Einflussnahme auf ein Spiel stattfindet“ - und führte als Beispiel die jüngste 2:3-Pleite des Rekordmeisters in Bochum an.
Babbel: Unterbrechung in Bochum hat Bayern geschadet
„Wenn ich mir anschaue, wie die Bayern gegen den VfL Bochum alles im Griff haben, früh in Führung gehen und Möglichkeiten auf das 2:0 haben, dann behaupte ich einfach mal, dass sie bis zur Halbzeit noch nachgelegt hätten, weil sie klar besser waren als die Bochumer“, sagte Babbel.
Der 51-Jährige weiter: „Dann kam die Unterbrechung, in der die Trainer die Möglichkeit hatten, mit den Spielern zu sprechen und ein paar Umstellungen zu tätigen. Und auf einmal war es ein anderes Spiel. Die Bayern-Spieler hatten wahnsinnige Mühe, zurück ins Spiel zu finden.“
Auf die Frage von Moderator Louis Klamroth, ob die Fanproteste also Konsequenzen auf den Spielverlauf hätten, sagte Babbel: „Absolut“ - und ging sogar noch einen Schritt weiter: „Jetzt hat Bayern zum dritten Mal verloren und es wird über den Trainer (Thomas Tuchel, Anm. d. R.) diskutiert.
Babbel befürchtet, dass die Unterbrechung in Bochum in letzter Konsequenz Tuchel den Job kosten könnte. „Es kann ja auch soweit gehen, dass jemand seinen Arbeitsplatz verliert. Da muss man jetzt schnell versuchen, eine Lösung zu finden, denn das kann ja von keinem das Ansinnen sein, dass jemand seinen Job verliert.“