Die "Bad Boys" im Fadenkreuz der Polizei: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Normalerweise jagen Marcus (Martin Lawrence, links) und Mike (Will Smith) die bösen Buben, in "Bad Boys: Ride or Die" sind sie plötzlich selbst auf der Flucht vor der Polizei. (Bild: 2024 CTMG/Sony Pictures/Frank Masi)
Normalerweise jagen Marcus (Martin Lawrence, links) und Mike (Will Smith) die bösen Buben, in "Bad Boys: Ride or Die" sind sie plötzlich selbst auf der Flucht vor der Polizei. (Bild: 2024 CTMG/Sony Pictures/Frank Masi)

"King's Land", "They See You" und "Bad Boys: Ride Or Die", der vierte Teil der populären Actionreihe mit Will Smith und Martin Lawrence: Das sind die Kino-Neustarts am 5. und 6. Juni.

Ein Polizisten-Duo, das nach eigenen Regeln spielt und mit lockeren Sprüchen die übelsten Schurken einbuchtet: Eigentlich war das, was die "Bad Boys" verkörpern, schon bei ihrem ersten Leinwandauftritt 1995 ein alter Hut. Aber ohne die zwei Chaos-Cops hätte im 90er-Jahre-Actionkino doch etwas gefehlt. "Bad Boys: Harte Jungs" mit Will Smith und Martin Lawrence gilt längst als Genre-Klassiker, es folgten bislang zwei Fortsetzungen (2003, 2020). Ganze 29 Jahre nach dem ersten Film lassen es die Detectives Lowrey und Burnett jetzt noch einmal krachen, allerdings unter ganz anderen Vorzeichen als zuletzt.

Außerdem neu im Kino: das preisgekrönte dänische Historiendrama "King's Land" mit Mads Mikkelsen und "They See You", das Kinodebüt von M. Night Shyamalans Tochter Ishana.

29 Jahre nach dem ersten "Bad Boys"-Film treten Will Smith und Martin Lawrence erneut als chaotisches Polizisten-Duo auf. (Bild: 2024 CTMG/Sony Pictures/Frank Masi)
29 Jahre nach dem ersten "Bad Boys"-Film treten Will Smith und Martin Lawrence erneut als chaotisches Polizisten-Duo auf. (Bild: 2024 CTMG/Sony Pictures/Frank Masi)

Bad Boys: Ride or Die

"Bad Boys, bad boys, watcha gonna do? Watcha gonna do when they come for you?" - Der Inner-Circle-Kultsong, den Mike Lowrey (Smith) und Marcus Burnett (Lawrence) 1995 trällerten, klingt immer noch nach. Aber in "Bad Boys: Ride or Die", dem inzwischen vierten Film der Reihe, jagen die beiden erfahrenen Drogenfahnder nicht mehr irgendwelchen Ganoven in Miami hinterher: Jetzt gerät das Duo selbst ins Fadenkreuz der Polizei.

Zum Inhalt der neuen Actionkomödie wurde vorab nur wenig preisgegeben. Was die Presseinfos und die Trailer aber bereits verrieten: Captain Howard (Joe Pantoliano), dem alten Vorgesetzten von Mike und Marcus, wird vorgeworfen, "jahrelang mit Drogenkartellen zusammengearbeitet" zu haben. Der gute alte Captain Howard, selbst ein Verbrecher? Nein, Mike ist sicher: Irgendjemand versucht, ihrem Boss etwas anzuhängen. So ermitteln Mike und Marcus auf eigene Faust, um den guten Ruf von Howard wiederherzustellen, und es dauert nicht lange, bis auch sie von der Polizei gejagt werden.

Der erste "Bad Boys"-Teil von 1995 trug noch deutlich die Handschrift von Regisseur Michael Bay, inzwischen tragen andere Kreativköpfe hinter der Kamera die Verantwortung. Chris Bremner schrieb das Drehbuch zu "Bad Boys: Ride or Die", die Regie übernahmen (wie schon beim letzten Film von 2020) Adil El Arbi und Bilall Fallah. In wiederkehrenden Rollen sind neben Will Smith und Martin Lawrence unter anderem Vanessa Hudgens, Alexander Ludwig und Paola Núnez in der Action-geladenenen Blockbuster-Produktion zu sehen. "Bad Boys: Ride or Die" startet bereits am Mittwoch, 5. Juni, in den Kinos.

Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen alle Widerstände die jütländische Heide zu besiedeln. (Bild: Plaion Pictures/Henrik Ohsten/Zentropa)
Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen alle Widerstände die jütländische Heide zu besiedeln. (Bild: Plaion Pictures/Henrik Ohsten/Zentropa)

King's Land

"Ein mitreißendes Epos, wie man es nur noch selten zu sehen bekommt": Wenn das "New York Magazine" einen Film aus dem fernen Dänemark derart lobt, will das schon etwas heißen. Die internationale Filmszene kam zuletzt jedenfalls kaum noch aus dem Schwärmen heraus, wenn es um "King's Land" ging. Schon bei der Premiere in Venedig erntete der Historienfilm von Nikolaj Arcel (Regie, Drehbuch) viel Lob, es folgte die Auszeichnung mit diversen Filmpreisen sowie die Auswahl als Dänemarks Beitrag für den Auslands-Oscar. Jetzt startet die bildgewaltige Erzählung, die auf einem Roman von Ida Jessen basiert, in den deutschen Kinos.

Es ist eine Geschichte von Macht, Gier und Stolz, im Zentrum steht ein Mann mit eisernem Willen und großen Ambitionen. Der Schauplatz: die wilde Heide Jütlands. Der dänische König Frederik V. ruft im Jahr 1755 dazu auf, die jütländische Heide "urbar" zu machen. Eine unlösbare Aufgabe, wie viele meinen, auch am Hofe des Monarchen. "Die Heide ist nicht urbar zu machen. Hier gibt es nur Heidekraut, Steine und Sand. Nichts kann dort wachsen."

Nichts kann dort wachsen? Der ehemalige Soldat Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) möchte zeigen, dass es doch geht. Mit großer Entschlossenheit stellt er sich der Natur entgegen, es gibt darüber hinaus aber auch andere Hindernisse zu überwinden. Der intrigante Gutsherr Frederik De Schinkel (Simon Bennebjerg) ist der Meinung, das Land unterstehe ihm (und nicht dem König), und er lässt keine Gelegenheit aus, Ludvig das Leben zu erschweren - was diesen aber nur noch weiter anspornt.

"King's Land" (Originaltitel: "Bastarden") punktet mit einer stimmungsvollen Inszenierung und einer opulenten Ausstattung, vor allem aber auch mit einem Mads Mikkelsen in Bestform. Für seine Darbietung in dem nordischen Drama mit Western-Flair gewann Mikkelsen zuletzt bereits viele Preise. Unter anderem wurde er beim Europäischen Filmpreis 2023 als bester europäischer Darsteller ausgezeichnet.

Frederik De Schinkel (Simon Bennebjerg) erhebt Anspruch auf das Land, das Ludvig besiedeln möchte. (Bild: Plaion Pictures/Henrik Ohsten/Zentropa)
Frederik De Schinkel (Simon Bennebjerg) erhebt Anspruch auf das Land, das Ludvig besiedeln möchte. (Bild: Plaion Pictures/Henrik Ohsten/Zentropa)

They See You

Abgründige menschliche Figuren und eine mysteriöse, lange nicht greifbare Bedrohung, die irgendwo draußen im Wald lauert: Der Apfel fällt in dieser Filmschaffenden-Familie offenbar nicht weit vom Stamm. Ishana Shyamalan sammelte zuletzt bereits erste Regie-Erfahrungen mit der Horrorserie "Servant", jetzt bringt die Tochter von M. Night Shyamalan ihren ersten eigenen Film ins Kino: "They See You". Wie es scheint, hat Ishana Shyamalan viel von ihrem berühmten Vater gelernt.

Ein entlegenes Waldstück, irgendwo in Irland. Weit und breit nur Moos und Bäume. Und inmitten der unberührten Natur steht ein Haus mit einem einzigen riesigen Glasfenster. Man kann von außen hineinsehen, aber aufgrund der verspiegelten Scheiben nicht von innen nach draußen. Im Haus: ein paar seltsame Gestalten und dazwischen die junge Künstlerin Mina (Dakota Fannning). Sie weiß anfangs nicht, was sie hier soll und wer diese anderen Personen sind, die nur komisches Zeug reden. "Wir sind wie du, verloren."

Der besondere Twist liegt darin, dass draußen auf der anderen Seite des undurchsichtigen Fensters irgendjemand (oder irgendetwas) jede Nacht vorbeikommt, um hineinzuschauen. "Sie beobachten uns, bis die Sonne wieder aufgeht", erklärt eine der Frauen in dem Haus geheimnisvoll. Aber was ist das, was da draußen durch den Wald zieht? Was soll dieses Rascheln, dieses Rumpeln, dieses nervenzerreißende Kratzen? Mina will Antworten ...

Ishana Shyamalans Kinodebüt spielt auf ähnliche Weise mit Elementen aus Mystery, Thriller und Horror, wie man es auch aus zahlreichen Filmen ihres Vaters kennt (zum Beispiel "The Village" oder "Knock at the Cabin"); insbesondere beim Setting fallen einige Parallelen auf. Ishana Shyamalan schrieb das Drehbuch zu "They See You" (als Vorlage diente der Roman "The Watchers" von A. M. Shine) und führte Regie, ihr Vater ist als Produzent an dem Projekt beteiligt.

Mit "They See You" präsentiert Ishana Shyamalan, Tochter von M. Night Shyamalan, ihren ersten eigenen Kinofilm. (Bild: 2024 Warner Bros. Entertainment)
Mit "They See You" präsentiert Ishana Shyamalan, Tochter von M. Night Shyamalan, ihren ersten eigenen Kinofilm. (Bild: 2024 Warner Bros. Entertainment)