Bahn-Chef hat sein Gehalt inlusive Boni verdoppelt und kassiert 2,24 Millionen Euro

Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, bei der Präsentation des neuen Designs im ICE im Mai 2022. Im vergangenen Jahr verdoppelte Lutz sein Gehalt – trotz schlechter Performance der Deutschen Bahn. - Copyright: picture alliance/dpa/Carsten Koall
Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, bei der Präsentation des neuen Designs im ICE im Mai 2022. Im vergangenen Jahr verdoppelte Lutz sein Gehalt – trotz schlechter Performance der Deutschen Bahn. - Copyright: picture alliance/dpa/Carsten Koall

Bahn-Chef Richard Lutz hat im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viel Geld von seinem Unternehmen erhalten wie ein Jahr zuvor. Dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht zufolge lag die Vergütung des Vorstandsvorsitzenden bei 2,24 Millionen Euro. Sein Grundgehalt lag bei fast 970.000 Euro. Hinzukam ein Bonus von mehr als 1,26 Millionen Euro.

Infrastrukturvorstand Berthold Huber landete bei einer Gesamtvergütung von 1,41 Millionen Euro (2021: 662 000 Euro), Personalvorstand Martin Seiler verdiente 1,39 Millionen Euro (2021: 659 000 Euro).

Dem Geschäftsbericht zufolge schrieb die Bahn auch 2022 rote Zahlen. Trotz eines Umsatzes von 56,3 Milliarden Euro stand am Ende ein Verlust von 230 Millionen Euro. Immerhin: Vor Steuern und Zinsen wurde ein Gewinn von 1,3 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Bahnbeschäftigte kämpfen für mehr Lohn

Sämtlichen Vorstandsmitgliedern wurde im vergangenen Jahr ein erfolgsabhängiger Bonus gezahlt. 2021 und 2020 erhielten die Vorstandsmitglieder solche Boni den Geschäftsberichten zufolge nicht.

Die Deutsche Bahn hatte 2022 mit zahlreichen Problemen an der Infrastruktur und einer geringen Pünktlichkeit zu kämpfen. Derzeit verhandelt der Konzern mit der Gewerkschaft EVG über einen neuen Tarifvertrag für rund 180.000 Beschäftigte. Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr im Monat für alle Beschäftigten oder zwölf Prozent mehr Geld für die oberen Lohngruppen.

Die Bahn hat unter anderem angeboten, die Löhne in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent anzuheben. Zudem wurden Einmalzahlungen von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt. Die EVG lehnt dies ab.

jg/dpa