Barca-Boss ätzt gegen Real: "Sehr schmutzig"

Es kracht mal wieder zwischen den Erzrivalen in LaLiga: Joan Laporta hat dem spanischen Meister Real Madrid vorgeworfen, in Rhetorik und öffentlichem Handeln höchst unseriös Werke zu gehen.

„Real Madrid hat mit uns und mit den Berichten gegen die Schiedsrichter auf Real Madrid TV sehr schmutzig gespielt. Damit haben sie die Geschichte auf den Kopf gestellt“, zürnte der Präsident des FC Barcelona in einem Interview mit der klubeigenen Streaming-Plattform Barca One.

Der 61 Jahre alte Vereinspatriarch polterte weiter: „Es ist Real Madrid, das von den Schiedsrichtern am meisten bevorzugt wurde. Niemand kann beweisen, dass wir Spiele oder Schiedsrichter gekauft haben, denn das haben wir nicht getan.“

Anklage gegen Laporta fallengelassen

Hintergrund: Im Oktober 2023 hatte die spanische Justiz gegen Barcelona und Laporta Anklage erhoben. Im Raum stehen Vorwürfe, nach denen die Katalanen - insbesondere in Person von Laporta - Unparteiische bestochen habe. Die Anschuldigungen hatten sich auf Laportas erste Amtszeit bei den Katalanen zwischen 2003 und 2010 bezogen.

Hintergrund sind offenbar Zahlungen von rund 7,3 Millionen Euro bis ins Jahr 2018 an ein Unternehmen des ehemaligen Unparteiischen José María Enríquez Negreira, seinerzeit auch Vize-Präsident des spanischen Schiedsrichter-Komitees CTA. Laporta hatte die geflossenen Summen als Beraterdienste bezeichnet.

Dass das Landgericht in Barcelona in der Vorwoche das Verfahren gegen Laporta wegen Verjährung eingestellt hatte, konnte den Präsidenten nun wenig beschwichtigen - womöglich auch deshalb, weil gegen einige frühere Vorstandsmitglieder Barcas wie unter anderem Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu weiterhin ermittelt wird.

Real Madrid TV zündelt weiter

Vor allem aber bringt Laporta grundsätzlich die auf Real Madrid TV, dem hauseigenen Sender der Königlichen, immer wieder thematisierte Negreira-Affäre in Wallung, sprach unlängst auch von einer Kampagne.

Der Champions-League-Sieger, der fortan von Ex-FC-Bayern-Trainer Hansi Flick gecoacht wird, hatte mit einem eigenen Antrag zuletzt auch die Untersuchung in dem Fall in die Länge gezogen.