Basler ledert gegen Ricken und äußert Watzke-Verdacht

Vor einer Woche verkündete der BVB, dass nicht wie von vielen erwartet Sebastian Kehl die Nachfolge von Hans-Joachim Watzke antreten wird, sondern Lars Ricken. Mario Basler sieht hinter der Beförderung vom Chef des Leistungsnachwuchszentrums zum Geschäftsführer Sport ein klares Kalkül dessen Vorgängers.

„Aki Watzke macht das ja schon richtig. Der hat jetzt mit Lars Ricken einen Ziehsohn“, verdeutlichte dieser im Podcast „Basler ballert“ seinen Standpunkt. „Ricken hat er jetzt nach oben gezogen. Da kann ja nur Watzke auf diese Idee gekommen sein“, legt sich der SPORT1-Experte fest.

Macht es Watzke wie Hoeneß?

Basler vermutet, dass Watzke in Hoeneß-Manier weiterhin die Fäden ziehen wird. Bei den Bayern galt ja unter anderem Hasan Salihamidzic insbesondere in seiner Anfangszeit als Marionette von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. „Watzke wird wie Uli Hoeneß im Hintergrund agieren und Entscheidungen treffen. Er wird wahrscheinlich Präsident in Dortmund“, prophezeite der frühere Nationalspieler.

Viele rechneten für lange Zeit damit, dass Sportdirektor Sebastian Kehl die Beförderung erhält, was auch die naheliegende Wahl gewesen wäre. Dieser wird in seiner Macht nun aber durch das Kommen von Sven Mislintat eher noch beschränkt. „Man hat Sebastian Kehl die Enttäuschung angesehen. Ich glaube, das war auch für alle überraschend, dass man auf den Chef vom Nachwuchsleistungszentrum gekommen ist“, wundert sich Basler über die Entscheidung gegen Kehl und für Ricken. Von diesem wisse man schließlich nur, dass er „in Dortmund im Nachwuchsleistungszentrum“ sei.

Basler kritisiert Ricken: „Lieber im Eiscafé gesessen“

Zwar konnte Ricken als Leiter des NLZ zahlreiche Erfolge einfahren und Top-Talente auf dem Weg zu den Profis begleiten, jedoch sieht Basler den einstigen Champions-League-Helden ziemlich kritisch. „Man hört und sieht nichts von ihm. Viele Berater haben sich auch beschwert, dass er selten zu erreichen ist. Er saß sehr oft lieber im Eiscafé, er ist nie ans Telefon gegangen, wenn die Berater sich Informationen holen wollten über ihre Spieler im NLZ“, feuerte er gegen den zukünftigen Geschäftsführer.

Nun erwarte Ricken ein „anderer Job“ und eine „ganz andere Aufgabe“, in der er Dinge „für einen großen Verein“ entscheiden müsse. „Also da sollte er gucken, dass er erreichbar ist und weniger Eis ist“, stichelte Basler. Überzeugt ist der 55-Jährige keineswegs davon, dass der Watzke-Nachfolger eine lange Amtszeit vor sich hat. „Wir lassen uns mal überraschen. Vielleicht passiert es ja wie in München, dass nach einem Jahr wieder Feierabend ist“, wagt er eine wenig positive Prognose.