Bayern-Abwehr? "Die beste Balance herrscht dort nicht"
Nach dem 2:2 im Halbfinal-Hinspiel der Champions League treffen Real Madrid und der FC Bayern München am Mittwoch (ab 21 Uhr im LIVETICKER) im Estadio Santiago Bernabéu aufeinander. Und das Team von Thomas Tuchel hat in der Vorwoche reichlich Anlass zur Hoffnung, im Wembley um den Henkelpott spielen zu dürfen. Klub-Legende Bixente Lizarazu ist ebenso positiv gestimmt.
Doch der frühere Bayern-Star gab vor dem Rückspiel klar zu verstehen, worauf es in erster Linie ankommen werde. Weil sowohl München als auch Real ihre Stärke in der Offensive haben, sei es umso wichtiger, dass die Defensiven „permanente Aufmerksamkeit ausstrahlen“, schrieb Lizarazu in einem Gastbeitrag für den kicker. Das gelte insbesondere für den FCB, bei dem wegen der häufigen Personalwechsel „nicht die beste Balance“ herrsche.
„Es ist nicht hilfreich, wenn du in der jetzigen Saisonphase nicht weißt, wer in der Innenverteidigung gesetzt ist. Für mich ist Dayot Upamecano ein starker Verteidiger, er scheint aber sein Selbstvertrauen verloren zu haben. Eric Dier machte es in München gut, hat aber Probleme mit dem Tempo“, meinte der 54-Jährige und fügte hinzu: „In Madrid brauchst du schnelle Abwehrspieler“.
„Wir Bayern-Spieler haben keine Angst“
Lizarazu glaubt daran, dass die Königlichen abwarten und ihren Abwehrblock „ganz tief nahe dem eigenen Torwart aufreihen“ werden - ähnlich wie bereits im Viertelfinale. „Auch da überließen die Madrilenen Manchester City den Ball, um dann mit Vinicius und Rodrygo in Höchstgeschwindigkeit umzuschalten“, erklärte der Franzose seine Vermutung.
Gleichwohl versprühte Lizarazu, der von 1997 bis 2004 in München spielte, auch viel Optimismus: „Trotz des 2:2 ist für Bayern alles möglich im Bernabeu, auch wenn es dort sehr schwierig werden wird, weil von dieser Arena eine ungeheure Power ausgeht. Aber wir Bayern-Spieler haben davor keine Angst, weil wir es gewohnt sind, dort zu spielen. "
„Ich spreche jetzt in der Wir-Form, weil ich mit dem FCB fünfmal dort angetreten bin und den Trubel dort hautnah erlebt habe“, so der Ex-Abwehrspieler. Die Bayern brauchen in Madrid „großes Selbstvertrauen und die maximale Aggressivität. Diese Partie ist ein Kampf um jeden Ball und ein Kampf im Kopf: Du musst auf alles gefasst sein und darfst keine verrückten Dinge machen.“