Begrenzung der Migration aus Libyen: Türkei will Italien helfen

Die Türkei will bei der Begrenzung der Migrationsströme aus Libyen helfen. Wie gutunterrichtete Kreise berichten, sicherte dies der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zu. Meloni war am Samstag auf ihrer ersten Auslandsreise nach der Übernahme der G-7-Präsidentschaft durch Italien vor drei Wochen von Erdogan im Vahdettin-Pavillon, einem Gästehaus der türkischen Regierung im asiatischen Teil Istanbuls, empfangen worden.

Die zweistündige Unterredung war für die Medien nicht zugänglich, weder vor noch nach dem Treffen gab es offizielle Stellungnahmen.

Italienischen Quelle zufolge dankte Meloni dem türkischen Präsidenten für die Vermittlungsbemühungen zwischen der Ukraine und Russland, insbesondere zum Weizenabkommen.

Deutlich weniger Raum in dem Gespräch soll der Krieg im Gaza-Streifen eingenommen haben. Hier bestehen große Meinungsverschiedenheiten zwischen Italien und der Türkei.

Italien, so wird in Rom betont, versucht, sich im Pulverfass im Nahen Osten ausgeglichen zu bewegen, während Erdogan seit einiger Zeit seine Angriffe auf Israel verschärft.

Auch Wirtschaftsfragen wurden angesprochen Beide Seiten vereinbarten, eine engere Zusammenarbeit im Rüstungssektor zu prüfen. Italienische Astore-Drohnen könnten mit leichten Raketen oder Lenkraketen wie dem Cirit-System der türkischen Firma Roketsan ausgestattet werden

Als wichtigstes Ergebnis des Treffens gilt für die italienische Seite jedoch die Stärkung der Migrationskooperation. Sie hat nach italienischen Angaben im vergangenen Jahr zu einer Reduzierung der irregulären Migrationsströme entlang des Korridors Italien-Türkei um 56 % geführt.