Bei Konzert von Taylor Swift: Fans lösen Erdbeben aus

Als Taylor Swift am 22. und 23. Juli 2023 im
Als Taylor Swift am 22. und 23. Juli 2023 im "Lumen Field" in Seattle zwei Konzerte gab, lösten ihre Fans im Stadion leichte Erdbeben aus. (Bild: Getty Images)

Als am 22. Juli 2023 in Seattle im US-Bundesstaat Washington am späten Abend ein Erdbeben der Stärke 2,3 auf der Richterskala aufgezeichnet wurde, machten sich die US-Seismologen zunächst keine Sorgen. Die Erschütterungen konnten zwar von den Messgeräten aufgezeichnet werden, zu spüren war von dem Beben allerdings nicht.

Als am Tag darauf, ungefähr zur gleichen Zeit, erneut ein Beben der Stärke 2,3 gemessen wurde, weckte das die Neugier der Forscher. Die Ursache konnte auch schnell gefunden werden. Schuld an den Erschütterungen waren nicht etwa tektonische Störungen in der Seattle-Verwerfung, sondern die US-Sängerin Taylor Swift, die in Seattle im "Lumen Field"-Stadion zwei Konzerte vor jeweils 70.000 Fans gab.

Doch kann ein Konzert wirklich ein Erdbeben, wenn auch nur ein leichtes, auslösen? Die Forscher des "California Institute of Technology" (CIT) wollten dieses Phänomen genauer unter die Lupe nehmen.

Taylor-Swift-Konzerte in Seattle: Fans lösen durch Hüpfen leichte Erdbeben aus

Im Jahr 2011 kam es in der Gegend rund um Seattle schon einmal zu einem leichten Erdbeben, damals ausgelöst durch einen gigantischen Touchdown-Jubel der Seattle-Seahawks-Fans bei einem ausverkauften NFL-Spiel, dem berühmten "Beast-Quake".

Allerdings war das "Swift-Quake" doppelt so stark wie das Beben, welches die Football-Fans zwölf Jahre zuvor ausgelöst hatten. Die CIT-Forscher wurden neugierig.

Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, überwachten die Seismologen ein weiteres Konzert von Taylor Swift im August 2023 in Los Angeles. Rund um das Stadion, in dem das Konzert stattfand, installierten die Wissenschaftler Sensoren, so dass mögliche Erschütterungen direkt an die Messstationen übermittelt werden konnten.

Taylor Swift brachte die 70.000 Fans im
Taylor Swift brachte die 70.000 Fans im "Lumen Field" derart zum Ausrasten, dass diese die Erde leicht beben ließen. (Bild: Getty Images)

Das Ergebnis, zu dem die Forscher am Ende kamen, war eindeutig: Für das Erdbeben waren die Fans im Stadion verantwortlich, die mehr oder weniger synchron zu den Songs von Taylor Swift auf- und absprangen. Die Seismologen konnten sogar herausfinden, dass man die Intensität der Erschütterungen deutlich an bestimmten Songs festmachen konnte.

Während bei der Ballade "Love Song" keiner bemerkenswerten Erschütterungen gemessen wurden, brachten die Fans von Taylor Swift beim Party-Hit "Shake it off" die Erde im wahrsten Sinne des Wortes zum Beben, mit einer Stärke von 2,0 auf der Richter-Skala. Der Takt des Hüpfens der Fans entsprach genau den heftigen Vibrationen, welche die Seismologen in der Erde messen konnten.

Andreas-Gabalier-Fans lösen in München Mini-Beben aus

Dieses Phänomen ist nicht neu, auch in Deutschland konnte man es bereits nachweisen. Bei einem Konzert von Andreas Gabalier auf dem Messegelände in München-Riem im August 2022 hatte der österreichische Sänger bei seinem Hit "Volks-Rock'n-Roller" seine Fans mit "Und jetzt will ich 100.000 Leute springen sehen!" zum Hüpfen aufgefordert. Die ließen sich nicht lange bitten und lösten mit ihrem Gehopse ein Mini-Beben der Stärke 2,0 aus. Zu spüren war das Beben nicht, die Messgeräte konnte aber die leichten Erschütterungen aufzeichnen.

Hier bebt die Erde weltweit am häufigsten. (Quelle: NOAA)
Hier bebt die Erde weltweit am häufigsten. (Quelle: NOAA)

Gefährliche Eigenschwingung: Hüpfende Fußball-Fans bringen Tribüne zum Einsturz

Wenn viele Fans gleichzeitig hüpfen und springen, ist dies nicht ungefährlich. Im niederländischen Nijmegen stürzte im Oktober 2018 die Tribüne eines Fußballstadions in sich zusammen, weil die Fans durch ihr rhythmisches Springen und Hüpfen diese zum Schwingen brachten. Durch die entstandene Eigenschwingung wurde die Statik in Mitleidenschaft gezogen und die Tribüne stürzte ein. Ein unter der Tribüne stehender Container bremste den Sturz damals ab, und verhinderte womöglich Schlimmeres.