Beim Schwerstgewicht ist auch die SAT.1-Trainerin ratlos: "Ich verstehe das nicht"
Es geht gegen Hitze, Sport-Qualen, das gegnerische Team, Heimweh und Entbehrungen. Aber der größte "Endgegner" ist für alle gleich brutal: die Wiegeplattform. "Die Waage ist ein Miststück!". Und sie fällte auch in Campwoche drei bei "Leben leicht gemacht" (SAT.1) überraschende und gnadenlose Urteile.
"Man steckt im Körper nicht drin." Daniel spricht aus, was die 18 Kämpfer um ein neues, leichteres Leben im Abnehmcamp auf Naxos umtreibt: Obwohl alle vermeintlich ans Limit gehen, auch nachts um vier Uhr noch Extra-Schichten im Gym schieben und sich am Esstisch kasteien, purzeln nicht bei allen die Kilos wie erhofft.
Schwerstgewicht Torsten (42, noch 212 Kilogramm auf den Rippen) ist das verzweifelte Beispiel. Er gibt in jeder Trainings- oder Wettkampf-Einheit alles - und am Ende blinkt auf dem Waagedisplay ein fast höhnisches "-2,2". Da zweifelt nicht nur er ("Ich hatte eine fantastische Woche, habe erstmals ohne Schmerzen trainiert. Das Ergebnis zerreißt alles in mir."), sondern auch seine Trainerin Sigrid Ilumaa (42): "Er hat wirklich alles getan. Ich verstehe das nicht." Nur Silke (40) weiß, was Sache ist: "Die Waage ist ein Miststück."
In Campwoche drei von "Leben leicht gemacht - The Biggest Loser" (SAT.1) lautete das Motto "Kenne deinen Gegner". Mit je einem Spion durften die Teams das auskundschaften, was die Konkurrenz so trieb. Das Einschätzen des Gegners diente natürlich vor allem dafür, im eigenen Team den Zusammenhalt zu stärken und gemeinsam noch mehr Gas zu geben, um am Ende zu siegen. Das klappte nicht bei allen optimal.
Kein blaues Wunder: Team Blau verliert den Trainings-Wettkampf glatt
Team Orange war endlich im Luxus angekommen und genoss Sprudel, High-Tech-Küche und Pool ("Bisher mussten wir den Blauen beim Planschen zuhören"). Blau campierte folgerichtig erstmals im Staub des bescheidenen Basic Camps und litt ausführlich. "Es kotzt mich an", gestand Daniel (37), "Für mich wird es die Hölle." Und auch wenn es Oesli (36) eine Idee entspannter sah ("Ich bin Gönner. Das haben sie sich verdient."), war auch für ihn die Wochenmission klar: Noch mehr malochen, um ins Paradies zurückzukehren.
Aber es war nicht leicht, denn es setzte weitere Nackenschläge. Im Trainings-Wettkampf am Beach über drei Runden gab es ein glattes 0:3. Team Orange hielt sowohl beim Sandsackstemmen (Torsten siegte) wie auch beim flamingomäßigen Einbeinstand (Salvo gewann) am längsten durch. Beim abschließenden Skipping war Blau schon so demoralisiert, dass noch vier "Oranjes" powerten, als der letzte Blaue (Robert) einknickte. Während sich Team Orange nach einem vom Profikoch zelebrierten Dinner über die Lippen leckte, leckten die Blauen missmutig ihre Wunden.
"Wonder Woman Jessi" und "Aquaman" Leon, die Helden von Team Orange
Die Chance zur Revanche gab's am Lionas Beach bei einem Challenge-Klassiker: Die Teams hatten 30 Minuten Zeit, um Steine aus dem Wasser auf eine Waage zu wuchten. Wer den schwereren Geröllhaufen ansammelte, wurde später auf der Menschenwaage mit zwei Bonuskilo belohnt.
Die blaue Ása (48) war motiviert: "Jetzt kann man sehen, wer über sich hinauswächst." Nur leider ließ ausgerechnet sie ihren Worten nur kleine Taten folgen. Sie fischte im seichten Wasser endlos im Trüben, bis sie dann nur bescheidene Kieselsteine barg. Oesli, der für eine frühe - und nun verlorene - blaue Führung sorgte: "Ehrlich? Das war für mich schon fast Sabotage. Da hat ja Valentina mit ihrer verletzten Hand größere Steine rangeschleppt."
Bei Team Blau offenbarten sich Defizite, bei Orange tauchten plötzlich Superhelden auf. Leon (24) stemmte einen Riesenfels nach dem anderen, Jessi (33) einen wahren Monsterklops. Salvo (37) begeistert: "Leon war wie Aquaman, und Jessi hat halb Griechenland abgerissen." Sogar Torsten überwand für sein Team seine Wasserscheu ("Ich albträume oft, dass ich ertrinke") und tauchte mutig. Am Ende war das Ergebnis fast logisch: Team Orange gewann souverän, Blau war erneut am Boden zerstört.
Es scheppert in der blauen Krisensitzung
Während Orange fröhlich in den Abend feierte, explodierte bei Blau in der abendlichen Krisensitzung die miese Stimmung. Alle waren sauer auf den ihrer Ansicht nach mangelnden Einsatz von Ása. Die zeigte wenig Kritikfähigkeit. "Ich habe alles gegeben, ich hatte nur Pech, dass ich nur kleine Steine gefunden habe."
Oesli musste sich beherrschen: "Wenn jetzt meine Ehrlichkeit rausplatzt, dann könnt ihr die ganze Sendung zensieren." Auch Phillip (27) und Valentina (34) gerieten erneut aneinander, weil sie ihm bei einer Diskussion vorwarf, dass er mit seiner schlechten Abnehmeleistung schuld daran sei, dass Blau ins Bettelcamp umziehen musste.
Coach Ramin Abtin (50) konnte nicht fassen, wie sich sein Team zerfleischte, und mahnte: "Wir müssen als Team wieder wettbewerbsfähig werden." Robert (34) meinte, dass man Teamfähigkeit "nicht erzwingen" könne. "Ich denk mir schon, warum soll ich mir alle Mühe geben, wenn es andere nicht tun?" Ramin redete mit Engelszungen und appelliert an Toleranz: "Denkt daran: Wer die eine Challenge versaut, kann euch die nächste retten."
Salvo ist der Wochenriese und Angelina muss gehen
Der Waage sind alle Emotionen, alle Befindlichkeit egal. Sie zeigt schonungslos auf, was in einer Woche an Kilogramm vernichtet wurde. Der bedauernswerte "Minusmann" Torsten hatte Glück, dass die Wochenhelden aus seinem Team kamen und seinen Lapsus kompensierten. Salvo (37) hatte atemberaubende 6,3 Kilo abgespeckt, Aquaman Leon 5,5kg. Erst danach folgte mit 4,7 Kilo der beste Blaue, Daniel. Auch bei den Damen hatte Team Orange die Nase vorn. Pia (29) war mit minus 4,1 Kilogramm "Superwoman", Manuela (25) folgte mit 3,9 Kilo, erst danach die erfolgreichste Blaue, Laura (24) mit minus 3,7 Kilo.
Das Ergebnis: abermals desillusionierend für Team Blau. Orange hatte den erstrittenen Gewichtsbonus nicht einmal nötig, siegte auch ohne ihn unangefochten und verbannte Blau somit für eine weitere Woche ins rudimentäre Basic Camp.
Die Probleme wird Angelina nicht mehr haben, dafür andere: Die 25-jährige Kfz-Mechatronikerin muss lernen, alleine klarzukommen. Und zwar zu Hause, wohin sie nach der knapp niedrigsten Abnehmleistung (1,6 Kilogramm) zurückkehren musste. Als ihr Christine Theiss die Möglichkeit offenbarte, dass sie auch dort über die Ferne von Ramin gecoacht wird, brach sie erleichtert in Tränen aus und hatte nur noch einen Wunsch: "Darf ich dich knuddeln?"
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