Bentele: AfD "stellt vieles an Werten aus dem Sport infrage"
Für DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele sind die Ansichten der AfD mit der DNA des Sports unvereinbar. „Das Problem ist eben, dass Parteienvertreterinnen und -vertreter der AfD ganz vieles an Werten aus dem Sport mit ihren Aussagen infrage stellen“, sagte Bentele im Deutschlandfunk.
Beispielhaft nannte die zwölfmalige Paralympics-Goldmedaillengewinnerin die ablehnende Haltung der AfD zum gemeinsamen Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung. "Wir sagen: Genau dieses gemeinsame Lernen auch im Sport ist eine Grundvoraussetzung, damit Menschen sich kennenlernen."
Die 41-Jährige warnte davor, die Rhetorik der AfD gegenüber Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund zu normalisieren. "Wenn man über die Menschen immer wieder so spricht, dass sie diffamiert werden, dann hat es immer das Potenzial, dass es normaler wird", sagte Bentele.
Vielfalt im Sport bedroht?
Viele Sportverbände und Vereine bekennen sich in ihren Satzungen auch zum Kampf gegen Rassismus, gleichzeitig aber zu parteipolitischer Neutralität. Da die Positionen der AfD aber nicht mit den Werten des Sports vereinbar seien, komme diese Zurückhaltung hier aber an ein Ende, erklärte Bentele.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) engagiere sich stark in den Vereinen vor Ort mit Präventions- und Integrationsarbeit, sagte die Funktionärin: "Wir versuchen, uns vor allem in den letzten Monaten noch mehr als ohnehin schon gegen alles zu stellen, auch mit öffentlichen Äußerungen, was diese Vielfalt im Sport bedroht. Da stellen wir uns klar gegen und unterstützen eben alle unsere Vereine vor Ort."
In der vergangenen Woche hatten sich bereits mehrere Vereine der Fußball-Bundesliga klar gegen Rechts positioniert. An Demonstrationen gegen die AfD und ihre Ziele nahmen zudem mehrere Hunderttausend Menschen teil.