Goretzka ausgebootet - Bayern reagiert

Leon Goretzka raus, Aleksandar Pavlovic rein! Bayerns Sportdirektor Christoph Freund hat am Dienstag indirekt bestätigt, was sowohl Bild als auch kicker zuvor berichtet hatten: Julian Nagelsmann nominiert für die kommenden Länderspiele gegen Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März) FCB-Shootingstar Pavlovic - und lässt Routinier Goretzka daheim.

„Das ist sehr schade, weil Leon es richtig gut gemacht hat zuletzt und ein absoluter Führungsspieler für uns ist“, sagte Freund am Rande des verloren gegangenen Youth-League-Viertelfinale der U19 der Bayern zu Sky.

Im Gegenzug freue es die Münchner „natürlich“, dass Pavlovic nominiert wird. „Aleks hat sich unglaublich gut entwickelt. Er spielt extrem konstant und mit einem hohen Selbstverständnis - auch bei internationalen Spielen, wo viel Druck drauf ist. Das ist eine Auszeichnung für uns.“

Pavlovic erstmals für DFB-Team nominiert

Youngster Pavlovic gilt als eine der Entdeckungen unter Bayern-Trainer Thomas Tuchel, ist inzwischen sogar Stammkraft im defensiven Mittelfeld.

Was indes verwundert: Auch der zehn Jahre ältere Goretzka hatte beim Rekordmeister in den vergangenen Wochen aufsteigende Form bewiesen, glänzte in der Bundesliga zuletzt beim 8:1-Kantersieg gegen den FSV Mainz mit jeweils zwei Toren und Assists.

Wie die Bild berichtet, bezweckt Nagelsmann mit der Nominierung von Pavlovic offenbar, das Talent langfristig an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu binden.

Hintergrund: Pavlovic könnte auch für Serbien auflaufen, dessen Verband sich um ihn bemüht. Für den DFB festspielen würde sich Pavlovic bei einem Einsatz in den anstehenden Testspielen allerdings nicht.

Macht Nagelsmann Ernst bei Kader-Umbau?

Nagelsmann hatte zuletzt betont, mit Blick auf die Heim-EM auch vor unpopulären Maßnahmen nicht zurückschrecken zu wollen. „Es wird bestimmt der eine oder andere nicht nominiert werden, von dem viele denken, der sei sicher dabei“, erklärte der Bundestrainer.

Bemerkenswert: Zuletzt hatte ausgerechnet Goretzka seinem Mitspieler ein Engagement für Deutschland ans Herz gelegt: „Das ist eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Aber wenn ich Aleks eine Empfehlung aussprechen darf, würde ich mich an seiner Stelle für den DFB entscheiden.“

Er sei „ein großer Fan von Aleks, der im Moment total befreit aufspielt“, so der Routinier (57 Länderspiele) weiter. „Das tut auch mir persönlich richtig gut. Es macht Spaß, zu sehen, wie er aktuell jede Sekunde genießt.“