Berliner Ukraine-Konferenz: Scholz ist für "stärkere, freiere, europäische" Ukraine

Berliner Ukraine-Konferenz: Scholz ist für "stärkere, freiere, europäische" Ukraine

Deutschland hat eine Konferenz zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Ukraine eröffnet. 2 000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen werden bei der Konferenz erwartet. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz betonte die Wichtigkeit, in den Wiederaufbau der Ukraine zu investieren.

"Die Ukraine geht den Weg, den die Ukrainerinnen und Ukrainer für sich gewählt haben: demokratisch, in Freiheit, in Europa. Diesen Weg gehen wir mit euch, lieber Wolodymyr. Und deshalb arbeiten wir heute hier in Berlin weiter am Wiederaufbau einer starken, freien, europäischen Ukraine", sagte Scholz.

Der Wiederaufbau und die Modernisierung der Ukraine wird in den nächsten zehn Jahren Investitionen in Höhe von fast 500 Milliarden US-Dollar erfordern, schätzt die Weltbank.

Achim Steiner, Untergeneralsekretär bei den Vereinten Nationen (UN) sagte, der Wiederaufbau der Ukraine hätte "höchste Priorität": "Unser Schwerpunkt liegt auf dem baldigen Wiederaufbau. Und wie Sie sich vorstellen können, ist es angesichts der Millionen von Vertriebenen und der Millionen von Flüchtlingen von höchster Priorität, der Ukraine und ihrer Wirtschaft zu helfen, zu funktionieren, Arbeitsplätze und Einkommen zu schaffen."

In seiner Rede auf der Konferenz betonte der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj "die Bedeutung umfassender Bemühungen zur Verteidigung der Ukraine, zur Gewährleistung der gesellschaftlichen Widerstandsfähigkeit und zur Bewahrung unserer gemeinsamen europäischen Lebensweise gegen die russische Aggression."

"Auch in Zeiten des Krieges muss die Ukraine kontinuierlich Häuser, Wasserleitungen, Krankenhäuser und Stromnetze wieder aufbauen", so die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze in einer Erklärung. "Die Menschen wollen weiter in ihrem Land leben und dazu brauchen sie Strom, Wasser und ein Dach über dem Kopf."

Nach der zweitägigen Konferenz findet ein Gipfeltreffen der G7, der führenden westlichen Industrieländer und Verbündeten der Ukraine in Italien statt, gefolgt vom globalen Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz am kommenden Wochenende.

Neben unmittelbaren Problemen, mit denen die Ukraine im Krieg mit Russland konfrontiert ist, haben anhaltende russische Angriffe auf das ukrainische Stromnetz in den letzten Wochen die Verantwortlichen in Kiew gezwungen, landesweite Stromausfälle zu verhängen.

Selenskyj rief zu kurzfristiger Hilfe bei der Reparatur des Stromnetzes seines Landes und zu langfristigen Investitionen in das Energiesystem auf.

Bei einer ähnlichen Konferenz letztes Jahr in London sagten westliche Verbündete der Ukraine bereits mehrere Milliarden Dollar an nicht-militärischer Hilfe zu, um die Infrastruktur des Landes wieder aufzubauen, die Korruption zu bekämpfen und Kiews Weg in die EU zu ebnen.

Euronews nimmt an der Konferenz teil und hält Sie mit den neusten Entwicklungen auf dem Laufenden.