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Besonderes Schulprojekt: Schülerinnen errichten Grab für 1845 verstorbene Sklavin

US-amerikanische Schülerinnen errichteten im Rahmen eines Projekts ein besonderes Grab. (Symbolbild: Jacobs Stock Photography Ltd/Getty Images)
US-amerikanische Schülerinnen errichteten im Rahmen eines Projekts ein besonderes Grab. (Symbolbild: Jacobs Stock Photography Ltd/Getty Images)
  • Schülerinnen der Academy at Penguin Hall im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts errichteten ein Grab für eine 1845 verstorbene Sklavin

  • Das Grab für Lucy Foster wurde im Rahmen des Kurses “Ouf of the Shadows” errichtet

  • Bis jetzt war Foster in einem namenlosen Grab beerdigt

Vor mehr als anderthalb Jahrhunderten starb die US-amerikanische Sklavin Lucy Foster. Nach ihrem Tod 1845 wurde Foster in ein namenloses Grab gelegt. 174 Jahre nach ihrem Tod erhält die Frau nun endlich ein Grab mit eigenem Grabstein. Zu verdanken ist das einer Gruppe von Schülerinnen der Academy at Penguin Hall in Wenham – einer Highschool für Mädchen im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts.

Die Schülerinnen nahmen an einem Kurs namens “Out of the Shadows” (deutsch: “Raus aus dem Schatten”) teil, in dem sie vor die Aufgabe gestellt wurden, die Geschichte weiblicher Sklavinnen zu untersuchen, die aus dieser Gegend kamen.

Die Geschichte der Sklavin Lucy Foster

“Haben heute Lucy Fosters Grabstein in Andover aufgestellt.”

Die Wahl der Schülerinnen fiel auf Lucy Foster. Sie wurde 1767 als Sklavin geboren und als “Hochzeitsgeschenk” an ihre Besitzer Hannah und Jacob Foster übergeben. Sie wurde mit 16 Jahren befreit, kehrte jedoch zu Hannah zurück, um sich um sie zu kümmern. Hannah vererbte ihr rund 4.047 Quadratmeter Land, eine Kuh und etwas Geld. Nach ihrem Tod wurde Lucy in einem namenlosen Grab beerdigt. Die Schülerinnen brachten außerdem in Erfahrung, dass Lucy zwei Kinder hatte und nahe der Eisenbahn wohnte.

“Eine Erinnerungszeremonie für Lucy Foster dank der Schülerinnen der Academy at Penguin Hall.”

Die Schülerinnen waren von Fosters Geschichte so gerührt, dass sie beschlossen, ein Grab für sie zu errichten und eine Beerdigungszeremonie abzuhalten. Sie arbeiteten mit einem Historiker aus der Gegend zusammen, um einen angemessenen Platz für das Grab zu finden. Für die Finanzierung sammelten sie Spenden. Die Schülerinnen engagierten den Künstler Michael Updike für die Inschrift. Auf dem Grabstein ist nun zu lesen: “In Boston in Gefangenschaft geboren. Sie kam in Andover in Freiheit. Bekannt bei Gott und ihrer Gemeinschaft.”

Die Teilnehmerinnen des Projekts lasen am Begräbnis Nachrichten vor, die sie selbst für Lucy verfasst haben. “Sie verdient es, in Erinnerung zu bleiben, sie verdient ihren Platz”, erklärte die Schülerin Lila Caplan gegenüber dem “Boston Globe”.

Die Lehrerin Linda Meditz zeigte sich gegenüber dem Nachrichtensender WCVB begeistert: “Es festigt die persönliche Verbindung, die sie mit dieser Frau das ganze Semester lang hatten.”

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