Der beste "Turtles"-Film aller Zeiten? Das sind die Kino-Highlights der Woche

Cowabunga! Leonardo und Co. feiern mit "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem" ihr Kino-Comeback. (Bild: 2023 Paramount Pictures/Viacom International)
Cowabunga! Leonardo und Co. feiern mit "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem" ihr Kino-Comeback. (Bild: 2023 Paramount Pictures/Viacom International)

"Im Herzen jung", "Meg 2" und "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem", ein gänzlich neues Schildkröten-Abenteuer nach einer Idee von Seth Rogen: Das sind die Kino-Neustarts am 3. August.

Vier Babyschildkröten kommen in Kontakt mit einer seltsamen schleimigen Substanz und verwandeln sich in sprechende Ninja-Schildkröten, die in der New Yorker Kanalisation leben und am liebsten Pizza essen: Das sollte damals eigentlich nur ein Witz sein, ein kleiner absurder Gag zweier junger Comic-Zeichner, die von den "X-Men" und "Daredevil" genervt waren und sich ein wenig ausprobieren wollten. Aber bei der einmaligen Parodie blieb es bekanntlich nicht. Knapp 40 Jahre nach Veröffentlichung des ersten "Teenage Mutant Ninja Turles"-Comics von Kevin Eastman und Peter Laird sind die gepanzerten Helden immer noch da. Oder, besser: wieder da, mit einem spannenden Kino-Reboot. Wie ging noch dieser alte Turtles-Schlachtruf? Cowabunga!

Was das Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: Fanny Ardant lässt sich in "Im Herzen jung" auf eine Romanze mit großen Hindernissen ein, und Jason Statham kämpft in "Meg 2" gegen noch größere Monster-Haie als im ersten Film von 2018.

Superfly (Mitte), Anführer einer fiesen Mutanten-Gang, versetzt New York in Angst und Schrecken. (Bild: 2023 Paramount Pictures/Viacom International)
Superfly (Mitte), Anführer einer fiesen Mutanten-Gang, versetzt New York in Angst und Schrecken. (Bild: 2023 Paramount Pictures/Viacom International)

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem

Eine neue "Turtles"-Serie produzieren oder, wie in diesem Fall, einen neuen Film: Das muss man wirklich wollen, das muss man sich trauen, da kann man sich leicht verheben. Die ausgesprochen düsteren Comic-Anfänge der frühen 80er-Jahre, die extrem populäre Zeichentrick-Serie für Kinder, das ganze Spielzeug, die eher klamaukigen Realfilme der 90-er, dann die Michael-Bay-Blockbuster, in denen die Turtles plötzlich Nasen hatten: Dahingehend, wie so ein "Turtles"-Film aussehen muss, gehen die Meinungen auch unter eingefleischten Fans weit auseinander. Alle zufriedenstellen? Eigentlich unmöglich. Der "ewige Teenager" Seth Rogen will es mit "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem", einem Animationsfilm, trotzdem versuchen.

Rogen war Ideengeber für den neuen Film, schrieb am Drehbuch mit und fungierte unter anderem mit Evan Goldberg auch als Produzent (gemeinsam drehten die beiden zuletzt schon die gefeierte Amazon-Serie "The Boys"). Eine kleine Sprechrolle als Warzenschwein Bebop hat Rogen auch noch übernommen, als Synchronsprecherinnen und -sprecher sind in der Originalfassung außerdem Paul Rudd, Jackie Chan, John Cena, Rose Byrne, Maya Rudolph, Ice Cube und Rap-Superstar Post Malone zu hören. Inszeniert wurde Seth Rogens durchaus sehr ausgefeilte und charakterstarke "Turtles"-Vision von Jeff Rowe.

Wie die neuen Turtles nun aussehen, das zeigten bereits die Trailer. "Mutant Mayhem" setzt auf einen leicht angerauten, Sketch-artigen Comic-Stil, der das Konzept superglatter Animationsbilder weit hinter sich lässt - ähnlich, wie man es zuletzt etwa auch bei "Spider-Man: Across the Spider-Verse" sah. Ziemlich hip, sehr cool und eigen, zuweilen ein bisschen schmutzig: Das passt zu den Turtles, das passt zu New York.

In diesem modernen Moloch, zwischen grellen Lichtern und finsteren Häuserschluchten, fangen Leonardo (Originalstimme: Nicolas Cantu), Donatello (Micah Abbey), Michelangelo (Shamon Brown Jr.) und Raphael (Brady Noon) jetzt also noch einmal ganz von vorne an. Die Geschichte mit dem Ooze, das Aufwachsen bei Ninja-Ratten-Lehrmeister Splinter und seine Predigten davon, dass die Turtles sich immer schön im Untergrund versteckt halten müssen. Es klappt, wie immer, auch im neuen Film nicht. Weil die Turtle-Teenager etwas erleben wollen, weil sie einfach zu viel Unsinn im Kopf haben und weil dort oben in der Stadt irgendwann ein paar andere, weniger gutmütige Mutanten auftauchen.

Superfly, eine riesige verbrecherische Stubenfliege, träumt vom Umsturz: "Es wird Zeit, dass Mutanten die Erde beherrschen!" Ein paar weitere Figuren aus dem Turtles-Kosmos, die man bislang noch nie auf der großen Leinwand sah, sollen ihm dabei helfen: Genghis Frog ist unter anderem dabei, außerdem Leatherhead, Wingnut, Ray Fillet und Mondo Gecko. Andere, weitaus bekanntere Schurken aus früheren "Turtles"-Produktionen fehlen hingegen. Allerdings: Vor dem Hintergrund der ersten begeisterten Reaktionen - einige Kritiker sprechen bereits vom besten "Turtles"-Kinofilm aller Zeiten - wurde bekannt, dass Paramount bereits an einer Fortsetzung arbeitet. Neben einem zweiten Kinofilm soll es auch eine Spin-off-Serie geben.

Pierre (Melvil Poupaud) und Shauna (Fanny Ardant) sind sich schon einmal begegnet, da passierte nichts weiter. 15 Jahre später treffen sie sich wieder - und es funkt gewaltig. (Bild: Alamode Film)
Pierre (Melvil Poupaud) und Shauna (Fanny Ardant) sind sich schon einmal begegnet, da passierte nichts weiter. 15 Jahre später treffen sie sich wieder - und es funkt gewaltig. (Bild: Alamode Film)

Im Herzen jung

Komplexe romantische Beziehungen, das kann Fanny Ardant. 1981 gelang ihr in François Truffauts "Die Frau nebenan" an der Seite von Gérard Depardieu der Durchbruch, seither gehört sie zu Frankreichs größten Schauspielstars. Eine verheiratete Frau, die einen inzwischen ebenfalls verheirateten Exfreund nach vielen Jahren wieder trifft - da waren große Gefühle, viel Leidenschaft und noch mehr Probleme. Die Vorzeichen in "Im Herzen jung", dem neuen Film der zweifachen César-Gewinnerin, sind ganz ähnliche wie damals bei "Die Frau nebenan". Und doch auch nicht.

Bernard (Depardieu) und Mathilde (Ardant) begegneten sich seinerzeit bei Truffaut mehr oder weniger auf Augenhöhe, die beiden Hauptfiguren in "Im Herzen jung" trennen dagegen Welten. Shauna (Ardant) ist 70 Jahre alt und hat mit der Liebe eigentlich längst abgeschlossen. Dann aber trifft sie den deutlichen jüngeren Arzt Pierre (Melvil Poupaud). Man ist sich schon einmal begegnet, vor 15 Jahren. Damals passierte nichts weiter, nach dem zufälligen Wiedersehen ist es anders.

Regisseurin Carine Tardieu (das Drehbuch basiert auf einer Idee der 2015 verstorbenen Autorin Sólveig Anspach) lässt in "Im Herzen jung" von Beginn an kräftig die Funken sprühen, wie es wohl nur in einem französischen Liebesfilm geht. Dazu gehört in diesem Fall aber auch wieder eine große Portion Drama: Der gutaussehende Pierre ist verheiratet und gerät gegenüber seiner Frau (Cécile de France) bald in Erklärungsnot. Das schlechte Gewissen plagt ihn sehr. Hat diese neue Liebe wirklich eine Chance? In den französischen Kinos lief "Im Herzen jung" bereits im Frühjahr 2022, bei der César-Verleihung 2023 war Fanny Ardant einmal mehr als beste Hauptdarstellerin nominiert.

Pierre (Melvil Poupaud), eine der beiden Hauptfiguren im Drama "Im Herzen jung", verliebt sich in die deutlich ältere Shauna. Wie soll er das nur seiner Ehefrau (Cécile de France) erklären? (Bild: Alamode Film)
Pierre (Melvil Poupaud), eine der beiden Hauptfiguren im Drama "Im Herzen jung", verliebt sich in die deutlich ältere Shauna. Wie soll er das nur seiner Ehefrau (Cécile de France) erklären? (Bild: Alamode Film)

Meg 2: Die Tiefe

"Megalodon", der Name setzt sich zusammen aus den altgriechischen Wörtern für "groß" und "Zahn". 18 Zentimeter lang waren die rasiermesserscharfen Beißer dieses insgesamt bis zu 20 Meter langen "Großzahns", der vor etwa 2,6 Millionen Jahren ausgestorben sein soll. Was so ein Monster-Hai an heutigen Badestränden wohl anrichten würde? Der Sci-Fi-Horrorfilm "Meg" veranschaulichte es 2018 bereits auf ziemlich gruselige und blutrünstige Art. Prinzip: wie "Der weiße Hai", nur eben noch viel schlimmer. Wie kann, wie soll man das toppen? Klar, mit "Meg 2".

Der vollständige Titel des Sequels, bei dem nicht mehr Jon Turteltaub, sondern Ben Wheatley Regie führte, lautet "Meg 2: Die Tiefe". Jaja, der Megalodon ist längst verschwunden und kann heute niemandem mehr wehtun, sagen Biologen. Aber wer kann das schon so genau wissen? Etwa 95 Prozent der Tiefsee sind noch unerforscht, über unsere Ozeane ist im Grunde weniger bekannt als über den Mond. Wer weiß schon, welche Bestien dort unten noch lauern mögen? Mit dieser quasi unerschöpflichen Ungewissheit spielt auch das Drehbuch von "Meg 2", in Zusammenarbeit verfasst von Jon Hoeber, Erich Hoeber und Dean Georgaris.

Der Ansatz ist ein ganz ähnlicher wie vor ein paar Jahren schon bei "Meg": Im Marianengraben verzeichnen die Messgeräte seltsame Dinge. Was geht da vor? Tiefseetaucher Jonas Taylor (Jason Statham), der mit dem Tiefseetauchen eigentlich im ersten Film schon ein für alle Mal abgeschlossen hatte, soll mal nachsehen. Und was findet er? "Ein uraltes Ökosystem, unberührt vom Menschen." Dort unten tummeln sich riesige Megalodons, einige noch größer als die Ungetüme aus dem Vorgängerfilm, "und wer weiß was sonst noch". So weit, so gruselig. Das entscheidende Problem: Was auch immer alles da unten ist, "es will an die Oberfläche". Unzählige nichtsahnende Badende sind schon da.

Noch größer, noch gefährlicher, noch gemeiner: Mit "Meg 2: Die Tiefe" kehren die Monster-Haie zurück auf die Kinoleinwand. (Bild: 2023 Warner Bros. Entertainment)
Noch größer, noch gefährlicher, noch gemeiner: Mit "Meg 2: Die Tiefe" kehren die Monster-Haie zurück auf die Kinoleinwand. (Bild: 2023 Warner Bros. Entertainment)