Better Life: Ist es gesund, täglich Kartoffeln zu essen?

Gekocht, gebraten, gebacken – Kartoffeln lassen sich variantenreich zubereiten und sind in Deutschland eine beliebte Beilage. Aber ist es auch gesund, wenn die Knollen täglich auf den Teller kommen?

Kartoffeln sollten kühl und dunkel aufbewahrt werden. (Bild: Getty Images)
Kartoffeln sollten kühl und dunkel aufbewahrt werden. (Bild: Getty Images)

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln in Deutschland, lag in 2021 laut Statista bei stolzen 60 Kilogramm. Kein Wunder, denn die Knollen lassen sich auf viele Arten genießen. Ob als Salz-, Brat oder Backkartoffeln, Reibekuchen, als Püree oder Gratin – es gibt beinahe unzählige Arten sie zuzubereiten.

Infografik: Unsere Ernährung heute und im Jahr 1900 | Statista
Infografik: Unsere Ernährung heute und im Jahr 1900 | Statista

Aber wie oft sollte man Kartoffeln essen, ist der tägliche Verzehr noch gesund und machen Kartoffeln dick?

Die Vorteile:

Eignen sich Kartoffeln zum Abnehmen?

Zu Unrecht eilt Kartoffeln ein schlechter Ruf als Dickmacher voraus. Der Grund dafür ist, dass die Knollen häufig auch in Form von Pommes Frites oder Chips verzehrt werden. Und bei diesen Zubereitungsarten wird oft eine große Menge Fett verwendet, das diese Lebensmittel zu Kalorienbomben macht.

100 Gramm gekochte pure Kartoffeln liegen aber bei moderaten 71 Kalorien. Im Vergleich: 100 Gramm gekochter Reis hat durchschnittlich 120 Kalorien und 100 Gramm gekochte Nudeln kommen auf 150 Kalorien.

Die Erdäpfel machen zudem sehr lange satt und eigenen sich deshalb durchaus dafür, sie in einen Diätplan zu integrieren.

Welche Nährstoffe stecken in Kartoffeln?

Auch in Sachen guter Inhaltsstoffe hat die Knolle viel zu bieten. Sie enthält Vitamin C (100 Gramm liegen bei 15 Milligramm) und B-Vitamine, Stärke, Eiweiß, Ballaststoffe, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

"Kartoffeln liefern auch hochwertiges Eiweiß und nennenswerte Mengen Kalium. Bei den Vitaminen sind vor allem B-Vitamine und Vitamin C enthalten. Die Gehalte verringern sich allerdings je nach Zubereitungsverfahren und Lagerung deutlich. Beim Kochen, Dünsten oder Druckgaren geschälter Kartoffeln gehen im Durchschnitt rund 15% Vitamin C verloren", so das Bundeszentrum für Ernährung.

Was tun Kartoffeln für die Gesundheit?

In den beliebten Knollen stecken sogenannte Flavonoide und Anthocyane. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, von denen einige den Körper möglicherweise vor Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen schützen können, so das Portal. Auch würden sie Bakterien, Viren und Pilze bekämpfen, gegen Entzündungen wirken und den Blutzuckerspiegel und die Immunreaktionen des Körpers positiv beeinflussen.

Insgesamt ist die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe bei Kartoffeln sehr günstig, sodass sie in einer ausgewogenen Ernährung ihren festen Platz haben solltenBundeszentrum für Ernährung

Die Nachteile:

Welche Zubereitungsarten sind geeignet?

Je nach Kochmethode können beim Zubereiten von Kartoffeln ungesunde Stoffe entstehen. Das gilt vor allem für das Braten und Backen von Kartoffeln. Bei großer Hitze und der damit einhergehenden Bräunungsreaktion kann durch die in der Kartoffel enthaltene Aminosäure Asparagin Acrylamid entstehen.

Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gehört Acrylamid zu den unerwünschten Stoffen in Lebensmitteln. Untersuchungen in Tierstudien haben gezeigt, dass Acrylamid bei hoher Dosierung im Futter die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Erbgutveränderungen und Tumoren erhöht. Die Wirkung von Acrylamid auf den Menschen sei jedoch nach wie vor nicht abschließend geklärt.

Können Kartoffeln giftig sein?

Tatsächlich kann der Verzehr von Kartoffeln auch zu Vergiftungserscheinungen wie Bauchkrämpfen und Durchfall führen. Das gilt aber nur dann, wenn stark keimende oder grüne Kartoffeln verzehrt werden. Denn starke Keimung oder Grünfärbung ist ein Zeichen dafür, dass Solanin in der Knolle entstanden ist und das ist giftig für den Menschen. Der Verzehr kann laut Bundesamt für Risikobewertung sogar tödlich enden.

Solanin entsteht in Kartoffeln vor allem in Verbindung mit Licht. Deshalb rät das Bundesamt Kartoffeln kühl, dunkel und trocken zu lagern und alte, eingetrocknete, grüne oder stark keimende Kartoffeln, sowie Kartoffelschalen als Snacks nicht zu verzehren.

Fazit: Wenn Kartoffeln richtig gelagert und schonend zubereitet werden, spricht nichts gegen den täglichen Verzehr.

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