Biden schwört "jeden Zentimeter der Nato" zu verteidigen

US-Präsident Joe Biden hat den westlichen Verbündeten bei seiner Reise nach Europa die "unerschütterliche" Unterstützung der USA zugesagt. Beim Gipfeltreffen der Bukarest-9, der Ostflanke der Nato-Länder, sagte Biden in Bezug auf Russlands Krieg in der Ukraine und Ängste der russischen Aktivitäten in der Region, man werde "jeden Zentimeter" der Nato verteidigen.

Zur "B-9" gehören Bulgarien, die Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und die Slowakei.

"Sie sind die Frontlinie unserer kollektiven Verteidigung", sagte Biden in Warschau. "Und Sie wissen besser als jeder andere, was in diesem Konflikt auf dem Spiel steht. Nicht nur für die Ukraine, sondern für die Freiheit der Demokratien in ganz Europa und auf der ganzen Welt".

Zuvor hatte der schwedische Geheimdienst SÄPO Russland als größte Sicherheitsbedrohung bezeichnet. Moskau trete immer aggressiver auf, zudem gebe es eine Zunahme des Extremismus. Auch der Militärgeheimdienst Schwedens warnte vor der "ernstzunehmendsten" Bedrohungslage seit dem Kalten Krieg.

Unterwandert Russland die schwedische Gesellschaft?

"Es geschieht durch Infiltration und Beeinflussung von Entscheidungsträgern", erklärte Susanna Trehörning, verantwortlich für Terrorismusbekämpfung bei der Sicherheitspolizei. "Aber auch durch den Aufbau einer alternativen sozialen Struktur. Zum Beispiel, um eine alternative Ordnungsmacht aufzubauen."

Biden in Polen - Wang Yi in Moskau

Einen Tag nach seiner unangekündigten Reise nach Kiew, hielt Biden am Mitwoch in Warschau eine Rede über die Einheit des Westens. Während der sprach kündigte Putin an, dass Russland seine Teilnahme am letzten noch bestehenden Atomwaffenkontrollvertrag zwischen den USA und Russland aussetzen werde.

Gleichzeitig empfing der russische Präsident Wladimir Putin mit Außenminister Wang Yi einen der höchsten chinesischen Diplomaten, der die Neutralität Chinas im Krieg mit der Ukraine unterstrich.

Das Zusammenrücken der Allianzen kann als neuer Hinweis daraufhin gedeutet werden, dass sich beide Seiten auf einen längeren Konflikt in der Ukraine einstellen - der sich mit Beginn des Frühlings noch verschärfen dürfte.