Last-Minute-Comeback nach bitterem Eigentor
Mit einem echten Kraftakt hat der Hallesche FC gerade noch so seine Saison etwas retten können. Nach dem Abstieg aus der 3. Liga hat der Klub den Einzug in den DFB-Pokal perfekt gemacht.
Im Pokalfinale Sachsen-Anhalt gewann der Verein erst nach Verlängerung mit 4:2 (0:1, 1:1) gegen den Fünftligisten VfB Germania Halberstadt.
Dabei verlief es zunächst überhaupt nicht nach Maß, denn der HFC-Kapitän Niklas Landgraf köpfte in der 39. Minute einen Freistoß des Oberligisten in den eigenen Kasten. „Das Gegentor ist maximal unglücklich“, sagte der neue sportliche Leiter Daniel Meyer in der Halbzeitpause beim MDR.
Der Grund: Der Rückstand war umso bitterer, denn Halberstadt hatte bis dato noch nicht einziges Mal auf den Kasten des Halleschen FC geschossen.
„Bieder!“ Halle-Boss sauer über Auftritt
Bis dahin hatten der HFC das Spielgeschehen eigentlich im Griff, nur das erlösende Tor wollte nicht fallen. Auch im Anschluss an den Rückstand hatten Tom Baumgart und Tunay Deniz beste Chancen zum Ausgleich, doch VfB-Keeper Lukas Cichos war jeweils auf der Hut.
„Man muss sagen, dass wir sehr bieder in der ersten Halbzeit aufgetreten sind. Es fehlt an Tempo, an Intensität“, kritisierte Meyer deutlich die Mannschaft.
Zwar kam sein Team gut aus der Pause, doch Halberstadt hatte in der 51. Minute die dicke Chance zur 2:0-Führung. Paul Grzega hatte schon den gegnerischen Keeper umkurvt, doch sein Schuss landete nur am Außennetz.
Berko wird zum Matchwinner für Halle
Zehn Minuten vor dem Ende hatte dann Corvin Kosak die Chance, die Partie zu Gunsten von Halberstadt zu entscheiden. Sein Elfmeter war jedoch nicht sonderlich platziert, sodass Sven Müller ihn parierte.
Es kam, was kommen musste: In der 90. Minute köpfte Jannes Vollert nach einer Flanke von Erich Berko ein und schickte die Partie somit in die Verlängerung.
In der Verlängerung war erneut dann Berko im Mittelpunkt. Der in der 66. Minute eingewechselte Flügelspieler nutzte einen Konter und brachte die Kugel im rechten unteren Eck unter (96.). Zu Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung traf er nach einem langen Ball nochmal und war damit endgültig der Matchwinner der Haller.
Ole Matthias sorgte in der 110. Minute dann nochmal für Spannung, denn er nickte einen Freistoß in das gegnerische Gehäuse. Fünf Minuten später machte Meris Skenderovic nach einer Vorlage von Berko den Deckel aber drauf.
Somit sicherte sich Halle die Qualifikation für den DFB-Pokal - für den Verein ein wichtiger Erfolg. „Wir haben eine Struktur, die wir halbwegs erhalten wollen. Deswegen ist es nicht ganz unwichtig, dass man diesen DFB-Pokal erreicht, denn es ist auch vielleicht ein Anreiz für Spieler, die hierherkommen wollen“, sagte Meyer.