Bitteres Aus für Johannes Becker

Bitteres Aus für Johannes Becker
Bitteres Aus für Johannes Becker

Mit noch acht Spielern am Tisch geriet Becker in eine extrem knifflige Situation mit Chipleader Chris Brewer. Die ganze Geschichte ist auch deswegen so tragisch, da Becker zum Zeitpunkt die zweimeisten Chips am Tisch hielt. Im Normalfall hat man da nicht das ganz große Interesse, gegen den größten Stack am Tisch einen Riesenpott zu spielen.

Bittere Situation

Gespielt wurde die Variante Pot-Limit Omaha, nicht das Lieblingskind von Becker. In den Händen zuvor hatte Brewer mit seiner hohen Führung schon einen gewissen Druck auf die anderen Spieler ausgeübt.

Den Gegenspieler von Brewer ist dadurch bewusst, dass sich hinter den ständigen Erhöhungen des Chipleaders nicht unbedingt eine Riesenhand verbergen muss. Diesmal allerdings….

Becker hielt A♠️Q♦️Q♣️10♠️ und callt den Grundeinsatz. Chris Brewer findet in mittlerer Position A♥️A♦️8♠️8♣️ und erhöht auf 360.000.

Der Flop kommt mit A♣️J♥️2♥️.

Bei Pot-Limit Omaha muss der Spieler exakt zwei seiner vier Karten verwenden, um eine möglichst starke Pokerhand zu bilden.

Zu diesem Zeitpunkt also hält Brewer drei Asse, Becker ein Paar Asse. Für ihn wäre ein König eine hilfreiche Karte, da er mit seinem Ass und seiner 10 in Kombination mit dem Board eine Straight hätte.

Brewers Monsterhand

Die Hand von Brewer ist bereits jetzt sehr stark.

Auf dem Turn dann die Karte, die Becker zum Verhängnis wird, die 10♣️. In Kombination mit dem Board hält er nun zwei Paar, Ass und 10. Seine Damen spielen keine Rolle, da er ja nur exakt zwei Karten verwenden darf.

Brewer setzt so viel, dass es um die restlichen Chip von Becker geht. Die Hand, die Becker in jedem Fall schlägt ist König/Dame. Da er aber selber zwei Damen hält, ist das nicht sehr wahrscheinlich. Asse beim Gegner sind auch nicht sehr wahrscheinlich, da er selber ein Ass hält. Gegen ein Paar Buben beim Gegner würde er allerdings hinten liegen.

Aber vielleicht hat der Chipleader auch nur einen starken Draw. Oder versucht Becker mit der Macht der Chips von einer mittelmäßigen Hand runterzubringen.

Becker jedenfalls bezahlt und sieht das Drama. Der rettende König zeigt sich nicht auf dem River. Er wird Achter für ein Preisgeld von $130.943.

Diese Hand dürfte ihn für eine gewisse Zeit in seinen Träumen verfolgen.

Auch Phil Ivey hat es wenige Minuten später erwischt. In der Variante No-Limit 2-7 Single Draw scheitert er am Amerikaner Dylan Smith. Iveys siebter Platz bringt ihm zwar $158.000. Aber sein Ziel, das prestigeträchtigste Pokerturnier erstmals zu gewinnen, hat er nicht erreicht.