Böhmermann gründet Verfassungsschutzschutz

Die Kritik an Verfassungsschutz-Chef Maaßen veranlasste den Satiriker zur Gründung einer neuen Kontroll-Instanz: dem Verfassungsschutzschutz.

Der Satiriker Jan Böhmermann reagiert auf die Vorgänge beim Verfassungsschutz mit der Gründung einer neuen Fake-Behörde. (Bild: Matthias Nareyek/Getty Images)
Der Satiriker Jan Böhmermann reagiert auf die Vorgänge beim Verfassungsschutz mit der Gründung einer neuen Fake-Behörde. (Bild: Matthias Nareyek/Getty Images)

Hans-Georg Maaßen ist derzeit in aller Munde: Der Präsident des Verfassungsschutzes hatte Zweifel an der Echtheit eines Videos bekundet, auf dem Ausschreitungen in Chemnitz zu sehen sind. Ob er in seinem Amt bleiben wird, ist unklar. Denn die Kritik an der jüngsten Wortmeldung reiht sich zu anderen Vorkommnissen, mit denen Maaßen bereits Anlass zur Vermutung gegeben hatte, dem rechten Spektrum der politischen Landschaft zugeneigt zu sein. Nun reagierte auch noch der Satiriker Jan Böhmermann. Im Neo Magazin Royale kürte er Maaßen zum „Man of the week“ und stellte das jüngste Satireprojekt vor: Den Verfassungsschutzschutz.

„Die Aufgabe des „Bundesamtes für Verfassungsschutzschutz” ist es, den Verfassungsschutz gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit zu beobachten, um so die Verfassung gegen den Verfassungsschutz zu schützen“, wird auf der Webseite des Projekts, www.verfassungsschutzschutz.de, erklärt. Mitmachen kann dabei jeder. Denn konkret besteht der Verfassungsschutzschutz aus Kameras, die das Team der Sendung rund um das Hauptgebäude des Verfassungsschutzes in Köln-Chorweiler aufgebaut hat. Von dort filmen sie rund um die Uhr und für jeden gut einsehbar die Geschehnisse, und das, wie Böhmermann sagte, „gut versteckt“.

Doch so gut versteckt dürften die Kameras dann doch nicht gewesen sein. Denn bereits am Freitag war statt den Live-Cams lediglich noch ein YouTubevideo im Zeitraffer zu sehen. Darauf werden Kameras abgedeckt und umgeworfen. Seitdem toben sich Fans in den Sozialen Netzwerken mit ihren eigenen kreativen Ideen aus. Unter dem Hashtag #woherkommendieFliegen posten sie Szenen, die sich vor den Kameras zugetragen haben könnten.

Auf www.verfassungsschutzschutz.de wird erklärt, dass die Kameras um 14:22 am Freitag plötzlich ausgeschalten wurden. „Das Bundesamt für Verfassungsschutzschutz und das NEO MAGAZIN ROYALE appellieren hiermit an die feigen Diebe: Gebt uns bitte unsere Kameras wieder!“ Immerhin habe man acht sehr teure Wildkameras auf öffentlichem Grund installiert. „Sachdienliche Hinweise zur Aufklärung der beschriebenen Straftaten und zum Verbleib unserer acht teuren Kameras nehmen wir unter der Mailadresse verfassungsschutzschutz@zdfneo.de entgegen.“