Bootsmigranten in Catania: "Humanity 1“ will Hafen nicht verlassen

Bootsmigranten in Catania: "Humanity 1“ will Hafen nicht verlassen

Der Kapitän des deutschen Schiffes "Humanity 1" hat sich geweigert, den Hafen von Catania wieder zu verlassen. An Bord sind noch 35 Migranten, die das Schiff nicht verlassen durften. Das Schiff erhielt am Wochenende die Erlaubnis der italienischen Behörden, in den Hafen einzulaufen. Aber nur Frauen, Kinder und Verletzte durften von Bord gehen.

Der erwachsenen Männer sind an Bord geblieben und haben keine Erlaubnis von den italienischen Behörden erhalten, von Bord zu gehen. Der Schiffskapitän besteht nun darauf, dass Italien alle 179 Migranten aufnimmt.

Italiens neue rechtsgerichtete Regierung will, dass die Länder, unter dessen Flagge die Schiffe laufen, die Migranten aufnehmen soll. Im Fall von "Humanity 1" ist es Deutschland, da das Schiff von einer deutschen Hilfsorganisation betrieben wird. Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums sagte am Montag in Berlin, Deutschland habe Italien und die anderen Mittelmeeranrainer bei der Aufnahme von Flüchtlingen immer unterstützt.

"Und in diesem Rahmen nimmt Deutschland 3500 Menschen auf, die über das Mittelmeer gekommen sind, die in den Mittelmeer-Anrainerstaaten sind," sagte der Sprecher des deutschen Innenministeriums, Maximillian Kall, während einer Pressekonferenz am Montag in Berlin.

Ein erster Transfer aus Italien habe Mitte Oktober stattgefunden, mit 74 Asylsuchenden, so Kall weiter. Im Rahmen dieses freiwilligen Solidaritätsmechanismus erfolge auch die weitere freiwillige Unterstützung der Mittelmeerstaaten, betonte der Sprecher des Innenministeriums in Berlin.

Am Wochenende durfte das Schiff "Geo Barents" ebenfalls im Hafen von Catania anlegen. 360 Menschen durften das Schiff verlassen, 214 weitere Menschen mussten aber an Bord bleiben, teilte die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" mit, die das Schiff betreibt.

Zwei weitere Schiffen mit hunderten von Menschen an Bord warten vor Sizilien auf einen Hafen.