Boris Becker kann aufatmen: Insolvenzverfahren nach Einigung beendet

Für Boris Becker (56) endete ein besonders unrühmliches Kapitel seines Lebens mit einer Einigung. Seine Insolvenz ist offiziell abgeschlossen, das Gericht in London ordnete die Restschuldbefreiung an. Das Thema kann nun also zu den Akten gelegt werden – und dem einstigen Tennis-Star fällt sicher ein Stein vom Herzen.

Die Schulden wuchsen ihm über den Kopf

Finanzielle Probleme hatten den Sporthelden über Jahre begleitet; 2017 hatte ihn ein Londoner Gericht schließlich für zahlungsunfähig erklärt, aber als wäre das nicht unangenehm genug, landete er 2020 erneut vor Gericht, weil er nicht sämtliche Vermögenswerte offengelegt hatte. Er wurde schließlich zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt, die er in Großbritannien antrat und zu seiner Erleichterung nach 230 Tagen vorzeitig beenden durfte. Danach musste er das Land verlassen. Am Donnerstag (25. April) hat der High Court nun die sofortige Restschuldbefreiung von Becker angeordnet, "was zur Folge hat, dass unser Mandant von jeglicher weiteren Haftung aus den Insolvenzschulden befreit ist", ist in einer Erklärung von Rechtsanwalt Christian-Oliver Moser nachzulesen. "Die Bedingungen der Einigung mit den Insolvenzverwaltern sind vertraulich und unser Mandant wird sich zu diesem Zeitpunkt nicht weiter zu diesem Verfahren und anderen Details äußern."

Boris Becker hofft auf eine Rückkehr nach Wimbledon

Boris Becker hat es also einmal mehr geschafft. Der gebürtige Leimener, der sich in den vergangenen Jahren mit seiner loyalen Lebensgefährtin Lilian de Carvalho Monteiro ein neues Leben in Italien aufgebaut hat, hofft jetzt, dass er beruflich dort anknüpfen kann, wo er aufgehört hat: In Großbritannien war er als Sportkommentator beliebt und hochgeachtet, vor allem aus Wimbledon berichtete er mit Begeisterung. Doch solange sein Insolvenzverfahren noch lief, durfte er nicht mehr in seine britische Wahlheimat reisen und konnte den Job nicht ausüben, zumal er als Persona non grata galt. Sein nächstes Projekt: der Antrag auf eine Einreiseerlaubnis. "Ich arbeite an allen Fronten dafür, nächstes Jahr, 2025, wiederzukommen. Das ist eine Option. Für mich kann das Innenministerium nach Oktober 2024 eine Erlaubnis erteilen. Sie entscheiden, nicht ich", sagte Boris Becker dem ‘Telegraph’ voller Hoffnung und Tatendrang.

Bild: picture alliance / Alexander Schuhmann | Schuhmann Alexander