Brüssel, meine Liebe? Rettet Europa - und den Döner

Brüssel, meine Liebe? Rettet Europa - und den Döner

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat vor dem Untergang Europas gewarnt, sollte es keine mutigen Maßnahmen gegen den Protektionismus der USA und Chinas geben.

Er warnte uns alle, dass Europa, wie wir es kennen, verschwinden könnte! Ob es tatsächlich stirbt, hänge ganz von uns ab. Er sagte:

"Heute ist unser Europa vom Tode bedroht. Es könnte sterben, und das hängt allein von unseren Entscheidungen ab. In den nächsten zehn Jahren besteht ein großes Risiko, dass wir geschwächt werden. Die Spielregeln haben sich geändert."

Wahltaktischer Alarmismus oder notwendiger Weckruf für eine schlafwandlerische Gesellschaft? Macrons Warnung fiel zusammen mit dem 20. Jahrestag der größten EU-Erweiterung um Osteuropa. Wie fit ist die EU für künftige Herausforderungen?

Darüber sprach Gastgeber Stefan Grobe mit Renate Schroeder, Vorsitzende des Europäischen Journalistenverbandes, Peter Hefele, Politischer Direktor des Martens-Centre für Europäische Studien und Roderick Kefferpütz, Leiter des Brüsseler Büros des Heinrich-Böll-Stiftung.

Manche nannten sie den "Big Bang": Am 1. Mai 2004 traten zehn Länder der EU bei, die meisten davon aus Osteuropa. Kurze Zeit später folgten Rumänien und Bulgarien. Auch Kroatien.

Nach Jahrzehnten des Kommunismus wurden Millionen von Menschen Mitglieder eines Clubs, der auf Demokratie und sozialer Marktwirtschaft basiert. Das war eine gute Nachricht für die wirtschaftlichen Aussichten. Doch die Herausforderungen waren immens.

Zwei Jahrzehnte später, in einer dramatisch veränderten Welt, bereitet sich die EU darauf vor, sich erneut zu erweitern. Doch während einige sagen, Europa müsse sich zwischen einem schnellen Aufwachen oder einem langsamen Niedergang entscheiden, ist zu fragen, ob die EU in der Lage wäre, auf einer weiteren Erweiterungswelle zu surfen?

EIn anderes Thema: Diese Woche wurde weltweit der internationale Tag der Pressefreiheit begangen. Hier in Europa gedeiht die Pressefreiheit in den meisten Staaten.

Doch ist die Situation in einigen Ländern besorgniserregend, etwa in Griechenland, wo Journalisten per Computer ausspioniert wurden.

Die Slowakei gibt ebenfalls Anlass zur Besorgnis. Dort versucht die Regierung, die Kontrolle über den staatlichen Rundfunk zu erlangen.

Und diese Woche unterbrachen italienische Studenten ihre Vorlesungen, um Monologe zu lesen, die von der nationalen Rundfunkanstalt RAI zensiert wurden.

Zudem sprach die Runde über eine Geschichte, die aus dem EU-Nachrichten hervorstach. Die Türkei will einen besonderen EU-Schutz für ihren berühmten Snack - den Döner - beantragen! Damit wäre es das erste türkische Produkt, das eine solche Anerkennung erhält, sozusagen ein Ursprungs-Zertifikat.

Was bedeutet das für Imbißbuden? Rückt die Türkei doch näher an die EU heran? Droht jetzt ein neuer Konflikt zwischen Ankara und Athen, zwischen Döner und Gyros? Die Antworten in dieser Ausgabe.