Bradley Coopers Meisterleistung: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

"Maestro" erzählt vom Leben des berühmten Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein - mit Bradley Cooper in der Hauptrolle. (Bild: Netflix / Jason McDonald)
"Maestro" erzählt vom Leben des berühmten Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein - mit Bradley Cooper in der Hauptrolle. (Bild: Netflix / Jason McDonald)

In einem Highlight-Biopic spielen sich Bradley Cooper und Carey Mulligan in einen oscarwürdigen Rausch. Dazu unternimmt Disney einen neuen Versuch, die "Percy Jackson"-Buchreihe zu adaptieren. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Was sieht man, wenn die Filmgenies Martin Scorsese, Steven Spielberg und Bradley Cooper das Leben des amerikanischen Musikgenies Leonard Bernstein verfilmen? Zu viel Ambition? Nein, "Maestro" ist eine wunderbare Arthaus-Biografie mit Schauspiel zum Niederknien - zu sehen ab 20. Dezember bei Netflix. Was Disney+, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Percy (Walker Scobell) muss lernen, mit seinen besonderen Kräften als Halbgott umzugehen. (Bild: Disney)
Percy (Walker Scobell) muss lernen, mit seinen besonderen Kräften als Halbgott umzugehen. (Bild: Disney)

"Maestro", Netflix

Die Kunst ist groß, aber die Liebe ist größer. Vor allem, wenn sie so schwierig und gleichzeitig faszinierend ist wie im Falle des sexuell fluiden Stardirigenten Leonard Bernstein (Bradley Cooper) und seiner Frau Felicia Montealegre (Carey Mulligan). In "Maestro" (ab 20. Dezember, Netflix) beschreiben Regisseur Bradley Cooper und die Produzenten Martin Scorsese und Steven Spielberg das Leben des wohl ersten amerikanischen Komponisten, Dirigenten und Musik-Pädagogen von Weltruf über eine lange Zeitspanne. Dabei konzentriert sich das zweistündige Biopic auf die Liebe zwischen Bernstein und Montealegre.

Bradley Coopers Drehbuch-Ansatz hätte seifig und melodramatisch werden können, doch er ist es nicht. Dank der sensiblen Inszenierung und der beiden Darsteller sieht man die wohl feinste schauspielerische Duo-Leistung des Hollywood-Jahres. Bei der Oscar-Vergabe sollten die beiden in den Hauptrollen-Kategorien zu den Favoriten gehören.

Auch wenn das Porträt einer schwierigen, hochkomplexen Liebe nicht alle Lebensstationen Bernsteins abdecken kann, fasziniert "Maestro" als Schau- und Kammerspiel zweier hochbegabter Darsteller auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. Wenn Felicia im Spätherbst der Langzeitbeziehung ihre Krebsdiagnose erhält und man das Paar und seine Familie danach noch eine Weile im Krankheits- und Sterbeprozess begleitet, gehört dies zum Anrührendsten und Wahrhaftigsten, das man seit langem auf Leinwand und Bildschirm gesehen hat. Bradley Cooper und Carey Mulligan, so scheint es, haben mit "Maestro" einen der am besten gespielten Liebesfilme der Gegenwart erschaffen.

Es ist ein Herzensprojekt von Zack Snyder ("300") - und der "Star Wars"-Saga nicht unähnlich, in deren Universum er die Geschichte ursprünglich ansiedeln wollte: "Rebel Moon". (Bild: Netflix / Clay Enos)
Es ist ein Herzensprojekt von Zack Snyder ("300") - und der "Star Wars"-Saga nicht unähnlich, in deren Universum er die Geschichte ursprünglich ansiedeln wollte: "Rebel Moon". (Bild: Netflix / Clay Enos)

"Percy Jackson: Die Serie", Disney+

Die filmische Adaption eines erfolgreichen Bestsellers ist immer ein Wagnis: Oft zeigen sich Fans der Bücher von der Umsetzung enttäuscht. Nicht viel anders war es, als sich Chris Columbus mit "Percy Jackson - Diebe im Olymp" (2010) und Thor Freudenthal mit "Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen" (2013) an die Verfilmung von Rick Riordans Fantasy-Bestsellerreihe wagte. Nun könnte ein erneuter Anlauf auf mehr Zustimmung stoßen: "Percy Jackson: Die Serie" startet am 20. Dezember bei Disney+.

Staffel eins adaptiert den ersten Roman "Diebe im Olymp". Im Zentrum steht der zwölfjährige Percy Jackson (Walker Scobell), der von der Schule verwiesen wird. Seine Mutter Sally (Virginia Kull) sieht sich gezwungen, ihm die Wahrheit über seine Herkunft zu erzählen: Percys Vater, den er nie kennenlernen durfte, ist der Meeresgott Poseidon. Mit der sterblichen Sally als Mutter macht Percy dies zu einem Halbgott.

Doch Halbgötter leben gefährlich. Sie werden von etlichen Monstern gejagt. In einem speziellen Camp soll Percy lernen, sich zu verteidigen. Viel Zeit, um sich in der neuen Welt zurechtzufinden, hat Percy nicht: Gott Zeus (Lance Reddick) wurde der Herrscherblitz gestohlen. Mit seinen Mitschülern Grover (Aryan Simhadri) und Annabeth (Leah Jeffries) soll er in der düsteren, aber gut geschriebenen Serie in die Unterwelten reisen und ihn zurückbringen. Gelingt es ihm nicht, so droht ein Krieg zwischen den Göttern.

Mit 19 Millionen Euro ist "Davos 1917" ist die bisher teuerste Produktion des Schweizer Fernsehens - und eine Art "Babylon Berlin" mit Alpenflair. (Bild: SRF / ARD Degeto / Amalia Film / Contrast Film / Letterbox Filmproduktion / Repro)
Mit 19 Millionen Euro ist "Davos 1917" ist die bisher teuerste Produktion des Schweizer Fernsehens - und eine Art "Babylon Berlin" mit Alpenflair. (Bild: SRF / ARD Degeto / Amalia Film / Contrast Film / Letterbox Filmproduktion / Repro)

"Rebel Moon", Netflix

Es hat ziemlich lange gedauert, bis Zack Snyder sein Herzensprojekt umsetzen konnte. Bereits vor mehr als einem Jahrzehnt hatte der Regisseur ("300", "Justice League", "Watchmen", "Sucker Punch") die Idee zu einer eigenen Sci-Fi-Saga und hätte sie gern im "Star Wars"-Universum angesiedelt. Lucasfilm winkte ab, Snyder ließ sich nicht entmutigen und Netflix griff zu: Ab 22. Dezember läuft "Rebel Moon - Teil 1: Kind des Feuers" beim Streamingdienst.

Die ersten Bilder lassen ein Spektakel erwarten. Quintessenz: Zack Snyder nimmt mit Monsterbudget (166 Mio. Dollar) das Universum auseinander. Im Mittelpunkt steht die mysteriöse Kora (Sofia Boutella), die mit sechs Gleichgesinnten (unter anderem von Charlie Hunnam und Djimon Hounsou gespielt) in die Schlacht gegen die Tyrannei zieht: "Wir werden kämpfen müssen", lässt Snyder seine glorreichen Sieben sagen. "Für Hoffnung, Ehre, Revolution - einfach alles." Und gegen einen Admiral, der aussieht, als wäre er von Hitler persönlich losgeschickt worden.

Gegner gibt es jedenfalls genug: Netflix und Snyder wollen "Rebel Moon" zu einem Franchise ausbauen. Die Fortsetzung ist für den 19. April terminiert, neben einem dritten Teil sind eine Serie und ein Computerspiel geplant.

Michael Bully Herbig (hinten, Vierter von links) lädt zum Weihnachtsspecial von "Last One Laughing". (Bild: Prime Video / Frank Zauritz)
Michael Bully Herbig (hinten, Vierter von links) lädt zum Weihnachtsspecial von "Last One Laughing". (Bild: Prime Video / Frank Zauritz)

"Davos 1917", ARD Mediathek

1917 treffen sich in der "neutralen" Schweiz Agenten, Offiziere, Großbürger und Fußvolk des Ersten Weltkrieges in einem verschneiten Sanatorium. Mit 19 Millionen Euro ist "Davos 1917" (ab 20. Dezember, ARD-Mediathek) die bisher teuerste Produktion des Schweizer Fernsehens - und eine Art "Babylon Berlin" mit Alpenflair. Johanna Gabathuler (Dominique Devenport) kehrt im titelgebenden Jahr hochschwanger von ihrem Rotkreuz-Einsatz an der Westfront zurück.

Das uneheliche Kind nimmt man der ledigen Mutter nach der Geburt weg, stattdessen soll sie sich als Krankenschwester im Familienbetrieb "rehabilitieren". Der patriarchale Familienplan lautet: Sie muss den einflussreichen Politiker Thanner (Sven Schelker) heiraten, für den sie nichts empfindet. Durch die Hochzeit soll der finanziell angeschlagene Betrieb des Sanatoriums Cronwald sichergestellt werden. Dort stattdessen gerät sie über die Gräfin Ilse von Hausner (Jeanette Hain) in eine Spionagetätigkeit im Sinne des Deutschen Reiches.

Man muss schon sagen: Die Optik der schweizerisch-deutschen Koproduktion stimmt. Man sieht den opulenten Bildern der bislang teuersten schweizerischen Fernsehproduktion jeden ihrer 18 Millionen Franken an. Auch das Setting der Agentenserie im alpinen Jugendstil-Sanatorium ist nicht nur spannend, sondern sorgt für einen tollen historischen Look. Und die Geschichte, die klar auf einen großen internationalen Markt schielt, transportiert viel Historie zum komplexen Ränkespiel der europäischen Großmächte jener Zeit und einer sich wandelnden Gesellschaft zwischen altem Adel, Industrialisierung, Kriegshorror und dem Aufbegehren des Proletariats.

"LOL: Last One Laughing - XMAS Special", Prime Video

Wird das etwa die lustigste Weihnachtsparty 2023? Bis zur fünften "LOL"-Staffel müssen sich Fans bis Ostern 2024 gedulden, doch noch in diesem Jahr stellt Prime Video eine besondere Sonderausgabe bereit: das "LOL: Last One Laughing - XMAS Special". Dieses Mal lädt Moderator Michael Bully Herbig die Teilnehmer in ein gemütliches Bergchalet ein - mit einem festlich dekorierten Weihnachtsbaum und Lachgarantie inklusive.

Mit dabei sind Stars, die das Publikum aus den vorherigen Staffeln kennt. So sind Anke Engelke, Bastian Pastewka, Carolin Kebekus, Teddy Teclebrhan, Martina Hill, Kurt Krömer sowie Michelle Hunziker und Rick Kavanian zu sehen. Die Teilnehmenden treten in Zweierteams an und müssen ihre Gegner zum Lachen bringen. Und wie bereits bekannt: Keiner darf lachen! Die Sonderausgabe geht über drei Stunden, zu sehen ab 22. Dezember bei Prime Video. Das Siegerteam erhält den "LOL XMAS Pokal" und 50.000 Euro für den guten Zweck.