Brady „gesteht“ Schuld an DeflateGate
Fast zehn Jahre ist es her, dass die Äffäre „DeflateGate“ die NFL erschütterte und in einer Vier-Spiele-Sperre für Quarterback-Legende Tom Brady mündete. Jetzt hat sich der längst zurückgetretene Superstar zur Affäre zu Wort gemeldet und mit einem Augenzwinkern die „Schuld“ auf sich genommen.
Brady sagte im Rahmen des „GROAST - Greatest Roast of All Time: Tom Brady“ auf dem Streamingservice „Netflix“: „Erinnert Ihr Euch an DeflateGate? Die NFL hat 20 Millionen Dollar ausgegeben und herausgefunden, dass es wahrscheinlicher als nicht war, dass mir generell bewusst war, dass jemand vielleicht die Luft aus meinen Footballs rausgelassen hat. Ihr hättet mir einfach die 20 Millionen Dollar geben können und ich hätte Euch einfach gesagt, dass ich es verdammt nochmal getan hab.“
Colts beschweren sich über NFL-Bälle
Die Affäre aus dem Jahr 2015 hatte die NFL damals monatelang in Atem gehalten. Zur Halbzeit des AFC-Finales hatten sich die Indianapolis Colts über den zu niedrigen Luftdruck eines der Bälle beschwert. Daraufhin wurden alle Patriots-Bälle von den Schiedsrichtern, die vor dem Spiel alle markierten, überprüft - elf wiesen teils deutlich weniger Luft auf als die vorgeschrieben 12,5 PSI (etwa 0,85 Bar).
Nach einer Untersuchung kam Chefermittler Ted Wells damals zu dem Schluss, Brady sei sich „mindestens grundsätzlich im Klaren über einen Regelverstoß gewesen“. Die Liga sperrte den siebenmaligen Super-Bowl-Gewinner für vier Spiele, obwohl keine eindeutigen Beweise vorlagen.
Allerdings gab es eine Reihe von belastenden Indizien. So hatte Brady beispielsweise sein Handy zerstört, ehe die NFL die Daten auswerten konnte. Zudem hatte er geleugnet, einen langjährigen Mitarbeiter der Patriots zu kennen. Seine wenig souveräne Pressekonferenz im Rahmen des Super Bowls damals hatte Brady zusätzlich in einem schlechten Licht erscheinen lassen.
Brady muss viel einstecken
Bei der dreistündigen Veranstaltung aus dem Kia Forum in Inglewood/Kalifornien präsentierte sich dagegen Brady bestens gelaunt und musste selber viele Witze und Wortspiele über sich ergehen lassen. Allerdings und nahm er sich und ehemalige Weggefährten ebenfalls auf die Schippe.
Moderator Kevin Hart kündigte bereits vor der Veranstaltung an, dass kein Thema tabu sei, und Hart ging früh mit Witzen über Bradys Ex-Frau Gisele Bündchen in die Offensive.
„Gisele hat dir ein Ultimatum gestellt. Sie sagte, du gehst in Rente oder wir sind geschiedene Leute. Wenn du die Chance hast, 8-9 (Spiele, Anm. d. Red) zu gewinnen und es dich nur deine Frau und deine Kinder kosten wird, musst du tun, was du tun musst“, sagte Hart und bezog sich dabei auf Brady, der 2022 für eine weitere Saison aus einem kurzen Ruhestand kam. Daraufhin hatte sich das Supermodel von ihm getrennt.
Der Komiker und berüchtigte „Roastmaster General“ Jeff Ross fungierte als Produzent und eröffnete die Veranstaltung, indem er witzelte, dass Brady ein Beispiel für zukünftige Generationen sei: „Wenn du hart arbeitest, dich richtig ernährst, die Trainings des anderen Teams filmst, die Luft aus den Bällen lässt und die NFL neue Regeln nur für dich aufstellt, dann kannst auch du der drittberühmteste Typ in einem Dunkin Donuts-Werbespot sein.“
Brady teilt gegen Chiefs und Belichick aus
Am Ende der Veranstaltung hatte Brady endlich die Chance, sich zu verteidigen und sagte, dass die Leute ihn gefragt hätten, warum er zugestimmt habe, an dem Event teilzunehmen. „Es ist ganz einfach“, sagte Brady. „Ich kann alle Treffer einstecken. Ich hätte das schon früher gemacht, aber ich war zu sehr damit beschäftigt, Meisterschaften zu gewinnen.“
Ein Highlight seiner Darbietung war sein Witz über die Kansas City Chiefs, gegen die er mit den Tampa Bay Buccaneers seinen siebten Super Bowl gewann.
Brady sagte: „Ihr sagt, euer Stadion ist das lauteste. Es hilft natürlich, wenn alle eure Fans 14-jährige Mädchen sind. Und in Ehren von Tay-Tay (Taylor Swift, Anm. d. Red.) - lasst uns einen Blick auf die ‚Eras‘ der Chiefs werfen: schrecklich für 50 Jahre, gut für fünf. Shake it off.“
Zudem bekam Brady langjähriger Coach, Bill Belichick, sein Fett weg. „Jeder fragte mich, welcher mein Lieblings-Ring ist. Ich habe immer gesagt, mein nächster. Aber nun da ich im Ruhestand bin, ist mein Lieblings-‘Ring‘ die Kamera, die Coach Belichick dabei erwischte, wie er aus dem Haus dieses armen Mädchens um sechs Uhr morgens vor ein paar Monaten schlich. Hey, Du hast es immer noch drauf!“