Brasilien will die Welt umarmen: erste Auslandsreise führt Präsident Lula nach Argentinien

Seit dem 1. Januar ist Luiz Inácio Lula da Silva erneut Präsident des größten lateinamerikanischen Landes. Nachdem sein Vorgänger Jair Bolsonaro Brasilien international weitgehend isoliert hatte, will Lula die Verbindungen ins Ausland wieder stärken. Seine erste Auslandsreise führte ihn ins Nachbarland Argeninien.

Argentinien und Brasilien wollen ihre Zusammenarbeit wiederaufleben lassen und den Handel ausbauen.

"Heute ist die Wiederaufnahme einer Beziehung, die niemals hätte abgebrochen werden dürfen", sagte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires nach einem Treffen mit seinem Kollegen Alberto Fernández.

Brasilien und Argentinien: gemeinsame Währung?

Thema ihres Austausches war auch die Stärkung des südamerikanischen Staatenbundes Mercosur - also Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Auch sprachen beide Politiker über eine gemeinsame Währung nach, die den Namen "Sur", also Süden tragen könnte.

Der Besuch im Nachbarland Argentinien ist die erste Auslandsreise des am 1. Januar ins Amt gekommenen brasilianischen Präsidenten Lula. Der Linkspolitiker nimmt damit eine diplomatische Tradition wieder auf, die sein Vorgänger, der rechte Jair Bolsonaro, mit einer Reise ins damals von dem konservativen Präsidenten Sebastián Piñera regierte Chile gebrochen hatte.

Lula entschuldigte sich in Anspielung auf Bolsonaro für "die Grobheiten des vorherigen Präsidenten Brasiliens", den er wegen seiner Unterlassungen in der Corona-Pandemie gar als "Volkermörder" bezeichnete.

Gipfel der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten steht an

Brasilien, das größte Land Lateinamerikas, will in der Region wieder eine Führungsrolle übernehmen. Die Teilnahme am Gipfeltreffen der Staatschefs der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) in Buenos Aires bedeutet auch Brasiliens Rückkehr in das Bündnis.

Unter Lulas Vorgänger Bolsonaro, der das Land international weitgehend isoliert hatte, verließ Brasilien die Celac. Insgesamt stehen mehr als 20 Staatschefs, zahlreiche Vertreter internationaler Organisationen sowie EU-Ratspräsident Charles Michel auf der Teilnehmerliste. Ursprünglich sollte auch der Präsident Venezuelas Nicolas Maduro teilnehmen, ebenso wie Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel.