Britin reist nach Neuseeland, ohne jemals Flugzeug zu besteigen

Eine Britin gab umgerechnet etwa 6.000 Euro aus und verbrachte zwei Monate damit, nach Neuseeland zu reisen. Dabei betrat sie kein einziges Mal ein Flugzeug.

Bethany Hearn wurde 2022 nach gesundheitlichen Problemen in Folge einer Operation gesagt, sie dürfe nicht mehr fliegen. Das hielt sie allerdings nicht davon ab, ans andere Ende der Welt zu reisen.

Die „entschlossene“ 23-jährige Yogalehrerin wollte erneut nach Neuseeland reisen und verbrachte zwei Monate damit, ihr Reiseziel zu erreichen.

„Es fing als Witz mit Freunden an“, erzählte Bethany der Webseite What’s The Jam.

„Ich sagte, dass ich unbedingt zurück nach Neuseeland wollte, weil ich Surfen und so liebe, [aber] dann sagte mein Chirurg, dass ich nicht fliegen dürfe. Also sagte ich: ‚Dann nehme ich eben ein Boot‘.“

Mit 14 Jahren wurde bei Bethany ein seltenes Ohrleiden namens Cholesteatom diagnostiziert – eine abnorme Ansammlung von Hautzellen. Im selben Jahr reiste sie wegen der Krankheit mit ihrem Vater mit dem Zug in den Familienurlaub nach Griechenland, anstatt zu fliegen.

"Wollte nie, dass mich meine Diagnose von irgendwas abhält"

Als ihre Erkrankung mit Anfang 20 weiter fortschritt, unterzog sie sich einem chirurgischen Eingriff, einer sogenannten Mastoidektomie, musste allerdings feststellen, dass sie danach beim Fliegen Schmerzen hatte. Nach diversen Untersuchungen riet ihr Chirurg ihr, nicht mehr zu fliegen.

„Ich bin so, dass ich nie wollte, dass mich meine Diagnose von irgendwas abhält“, sagte sie. „Ich dachte einfach: warum nicht? Ich nehme ein Boot – das haben die Leute früher auch so gemacht.“

Lange Reise nach Neuseeland in mehreren Etappen

Bethanys Reise begann im September 2022 in Southampton an der englischen Südküste, wo sie ein Schiff nach New York nahm. Es brauchte acht Tage. Anschließend nahm sie einen dreitägigen Zug von New York nach Los Angeles und wartete dort eine Woche lang auf ihr nächstes Schiff.

Schließlich verbrachte sie 25 Tage an Bord eines Schiffes, das sie von L.A. nach Neuseeland brachte, wobei es in Hawaii, Französisch-Polynesien und an den Fidschi-Inseln stoppte. Alles in allem kostete sie das knapp 6.000 Euro.

Es war günstiger als viele Leute denken würden, glaube ich, weil ich es sehr kurzfristig gebucht habe, also habe ich die ganzen Last-Minute-Angebote genutzt“, sagte sie. „Ich würde es definitiv allen empfehlen, die es sich leisten können. Es war eine so unglaubliche Erfahrung.“

„Mein größtes Problem war, dass ich relativ jung im Vergleich zu den meisten anderen Reisenden war, aber es hat mich wirklich bestärkt, das allein durchzuziehen und mich nicht von meiner Diagnose davon abhalten zu lassen – und ich hatte großen Spaß.“

Bethany ist seitdem in Neuseeland, hofft aber, bald nach Hause zurückkehren zu können.

„Weil ich nicht fliegen kann, habe ich nur die Hinreise gebucht und hatte keinen Plan, wann ich nach Hause reisen würde“, sagte sie.

„Meine beste Freundin hat sich gerade verlobt, ich hoffe also, in den nächsten Monaten nach Großbritannien zurückkehren zu können – aber ich organisiere gerade noch die ganzen Formalitäten!“