Britische Wirtschaft wächst im ersten Quartal stärker als erwartet

Die britische Wirtschaft ist im ersten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Die Wirtschaftsleistung legte in den ersten drei Monaten des Jahres um 0,6 Prozent zu, wie das Statistikbüro in London mitteilte. (Carl Court)
Die britische Wirtschaft ist im ersten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Die Wirtschaftsleistung legte in den ersten drei Monaten des Jahres um 0,6 Prozent zu, wie das Statistikbüro in London mitteilte. (Carl Court)

Die britische Wirtschaft ist im ersten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Die Wirtschaftsleistung legte in den ersten drei Monaten des Jahres um 0,6 Prozent zu, wie das Statistikbüro in London am Freitag mitteilte. Großbritannien tritt demnach wie erwartet aus der Rezession aus. Unter anderem die britische Zentralbank hatte aber nur mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet.

Die Wirtschaft war im dritten und vierten Quartal des vergangenen Jahres zunächst um 0,3 Prozent und dann um 0,1 Prozent geschrumpft. Damit waren die Kriterien für eine sogenannte technische Rezession in der zweiten Jahreshälfte erfüllt.

"Zweifellos waren es ein paar schwierige Jahre", sagte Finanzminister Jeremy Hunt. "Aber die heutigen Wachstumszahlen sind ein Beweis dafür, dass die Wirtschaft zum ersten Mal seit der Pandemie wieder völlig gesund ist."

"Die Dienstleistungsbranchen waren auf breiter Basis stark, wobei der Einzelhandel, der öffentliche Verkehr und das Transportwesen sowie das Gesundheitswesen gut abschnitten", erklärte die Chefin der Statistikbehörde, Liz McKeown. Auch die Autoindustrie habe ein gutes Quartal gehabt, lediglich der Bausektor schwächele weiterhin.

Für Premierminister Rishi Sunak sind das gute Nachrichten. Der Konservative und seine Partei liegen in den Umfragen weit hinter der Opposition. Mit Blick auf die nächste Parlamentswahl hat Sunak die Wirtschaft und eine Rückkehr zum Wachstum zum zentralen Thema erklärt.

"Wir erwarten für den Rest dieses Jahres ein weiteres Wachstum, das durch ein günstigeres wirtschaftliches Umfeld unterstützt wird", sagte die KPMG-Analystin Yael Selfin. Sie verwies insbesondere auf die sinkende Inflation und steigende Löhne. Allerdings gebe es eine "anhaltende Schwäche" bei der Produktivität und Schwierigkeiten bei der "Erhöhung der Beschäftigungsrate" im Land.

Die Bank of England hatte ihren Leitzinssatz am Donnerstag ein weiteres mal unverändert bei 5,25 Prozent gelassen. Die Zentralbanker zeigten sich aber "optimistisch, dass sich die Dinge in die richtige Richtung bewegen" und somit Zinssenkungen in den kommenden Monaten möglich werden. Die Zentralbank hatte mit massiven Zinserhöhungen auf die hohe Inflation reagiert, die Zinsen belasten die Finanzen der Haushalte und Unternehmen jedoch zusätzlich.

pe/cp