BSW mischt Wahlumfragen im Osten auf: AfD verliert – und büßt in Sachsen die Führung vor der CDU fast komplett ein

Die neue Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bringt die Wahlumfragen in Ostdeutschland in Bewegung.  - Copyright: Picture Alliance
Die neue Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bringt die Wahlumfragen in Ostdeutschland in Bewegung. - Copyright: Picture Alliance

Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mischt die politische Stimmung in Ostdeutschland auf - und bringt Bewegung in die Umfragen zu den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September. In allen Ländern liegt die AfD noch vorn. Sie verliert aber stetig an Zustimmung, auch weil das BSW stark gewinnt. Zwei neue Umfragen aus Sachsen zeigen nun: Die AfD hat ihren Vorsprung in auf die zweitplatzierte CDU fast vollständig verloren.

Die Umfragen kommen von den Instituten Insa für eine Gruppe regionaler Zeitungen sowie von Infratest Dimap für den Sender MDR. Sie stammen jeweils von Mitte Juni.

Bei Insa kommt die AfD auf 32 Prozent. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als bei der vorigen Insa-Umfrage vor drei Monaten. Die CDU hält sich stabil bei 30 Prozent. Der Vorsprung der AfD schrumpft also auf zwei Prozentpunkte. Anfang des Jahres hatte die AfD noch fünf Prozentpunkte vor der CDU gelegen. Das BSW steigert ihre Zustimmung seit März von 11 auf 15 Prozent. SPD und Grüne liegen auf der Fünf-Prozent-Marke. Linke, Freie Wähler und FDP darunter.

Ein ähnliches Bild gibt die neue Umfrage von Infratest Dimap. Auch hier führt weiter die AfD. Sie kommt aber nur noch auf 30 Prozent. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als bei der vorigen Umfrage im Januar. Die CDU liegt bei Infratest mit 29 Prozent noch einen Prozentpunkt hinter der AfD. Parallel steigt das BSW auf 15 Prozent. Im Januar hatte das BSW bei Infratest noch bei 8 Prozent gelegen. Auch bei Infratest müssen alle anderen Parteien um den Einzug in den Landtag bangen.

Im Mittel dieser beiden aktuellen Umfragen liegt die AfD also nur noch um 1,5 Prozentpunkte vor der CDU. Die Werte zeigen auch, dass in Sachsen möglicherweise mit AfD, CDU und BSW nur drei Parteien in den Landtag einziehen könnten. Dann wäre eine Regierungsmehrheit nur entweder mit Beteiligung der AfD oder des BSW möglich.

Das BSW scheint damit besonders viele Menschen anzuziehen, die bisher einer Wahl der AfD zuneigten. Aber auch die Linke und die anderen im Osten kleineren Parteien büßen parallel zum Aufstieg des BSW weiter ein.

Ein ähnliches Bild hatte zuletzt eine Umfrage aus Thüringen ergeben. Dort erreichte das BSW sogar 21 Prozent der Stimmen. Parallel dazu verlor dort vor allem die regierende Linke stark an Zustimmung, aber auch die AfD büßte ein. Auch in Thüringen führt diese Verschiebung dazu, dass die CDU näher an die AfD heranrückt, deren Vorsprung dort aber noch etwas größer ist.

Aus Brandenburg, wo am 22. September drei Wochen nach Sachsen und Thüringen gewählt wird, liegen noch keine aktuelleren Umfragen vor.