Bunter Karneval in Europa: Politische Satire und schöne Kostüme
Die Deutschen nehmen Politiker aufs Korn
Hunderttausende Feiernde gingen am Montag in ganz Deutschland auf die Straße, um in farbenfrohen Kostümen Karneval zu feiern. Süßigkeiten, Blumen und Alkohol gehörten ebenfalls dazu.
Beliebte Straßenumzüge in Karnevalshochburgen wie Köln, Düsseldorf und Mainz im Rheinland lockten Einheimische und Gäste gleichermaßen an. In Westdeutschland blieben in vielen Gegenden die Schulen zu, damit die Kinder sorgenlos mitfeiern können.
Mit beißendem Sarkasmus nahmen viele Motivwagen die Politik aufs Korn. Der größte Umzug findet auch dieses Jahr in Köln statt. Das Motto: „Wat e Theater - wat e Jeckespill“. So zogen am Rosenmontag mehr als 20 Wagen durch Köln. Auf einem trug der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einem Helm mit einem Symbol der NATO. Am Wagen war ein Schild mit dem Satz „To be or NATO be“ zu lesen. Auch Kanzler Olaf Scholz und Russlands Präsident Putin waren beliebte Themen.
Im Mainz versammelten sich die Feiernden unter dem Fastnachtsmotto „Zur Fassenacht lädt Mainz am Rhein die ganze Welt zum Schoppe ein“. In der Rhein-Main-Region trinkt man nämlich gern einen Schoppen (0,5 Liter) Wein.
Die Festlichkeiten sind jedoch von mehreren Notfällen überschattet worden. Beispielsweise geriet im rheinland-pfälzischen St. Goarshausen ein 20-jähriger Mann am Samstagnachmittag unter einen fahrenden Karnevalswagen und wurde tödlich verletzt. Am Sonntagmittag kippte bei Nannhausen im Rhein-Hunsrück-Kreis ein Karnevalswagen um. Sechs Menschen wurden verletzt.
In Venedig wird nach den schönsten Kostümen gesucht
In Venedig erreichen die Feierlichkeiten am 13. Februar ihren Höhepunkt. Dann werden die schönsten Kostüme bekanntgegeben. Der Wettbewerb findet auf dem Markusplatz statt. Teilnehmer aus der ganzen Welt präsentieren ihre wunderbaren Outfits, deren Herstellung Monate gedauert hat. 2023 war die Gewinnerin eine Französin.
Wer sich ein schickes Kostüm leihen möchte, muss in der Regel tief in die Tasche greifen. Rund 200 bis 1.000 Euro pro Tag kostet das Ausleihen.
Portugal wird vom schlechten Wetter heimgesucht
In Portugal wurden die Karnevalsumzüge an mehreren Orten wegen des schlechten Wetters abgesagt. In Torres Vedras nahe Lissabon nahmen am Sonntag Hunderte Menschen trotz grauer Wetteraussichten am traditionellen Karnevalsumzug teil.
Sechs allegorische Festwagen und Tausende Menschen mit Masken sorgten für gute Laune in den Straßen der Stadt.
In der nordportugiesischen Stadt Aveiro brachte das Fest der Freude, des Samba und der fröhlichen Farben trotz drohenden Regens Tausende Menschen auf die Straße. Mehr als 2.000 Feiernde aus 24 Karnevalsvereinen zogen am vergangenen Sonntag durch die Straßen der Stadt.
In Figueira da Foz, Elvas, Sesimbra und Mealhada mussten die Feierlichkeiten jedoch wegen des unzumutbaren Wetters verschoben werden.