Bushido: Angst vor ehemaligem Geschäftspartner und Clan-Boss Abou-Chaker

Bushido bei einem Auftritt in Berlin. (Bild: Future Image/B.Kriemann/ullstein bild via Getty Images)
Bushido bei einem Auftritt in Berlin. (Bild: Future Image/B.Kriemann/ullstein bild via Getty Images)

Der deutsche Rapper Bushido fühlt sich von seinem ehemaligen Geschäftspartner, dem Clan-Chef Abou-Chaker bedroht. Der Musiker und seine Frau Anna-Maria Ferchichi fürchten um ihre Sicherheit, wie sie in einem aktuellen Interview mit dem „Stern“ erklärten.

Es war eine Partnerschaft, die medial für viel Wirbel sorgte. 14 Jahre lang waren der Rapper Bushido (bürgerlich Anis Mohamed Ferchichi) und Clan-Chef Arafat Abou-Chaker Geschäftspartner und, so machte es zumindest den Anschein, unzertrennliche Freunde. Seine Verbindung zu Abou-Chaker thematisierte Bushido gern medienwirksam – zum Beispiel im biographischen Film „Zeiten ändern dich“ oder in Songs wie „Leben und Tod des Kenneth Glöckler“. Es passte gut zum Image des Musikers – ein berüchtigter Straßenrapper und ein gefürchteter Clan-Chef. Beide hatten laut eigenen Angaben sogar Generalvollmachten für den anderen.

Da waren sie noch gute Freunde: Bushido und Abou-Chaker 2011 bei der Filmpremiere von „Zeiten ändern dich“. (Bild: Toni Passig/Getty Images)
Da waren sie noch gute Freunde: Bushido und Abou-Chaker 2011 bei der Filmpremiere von „Zeiten ändern dich“. (Bild: Toni Passig/Getty Images)

Dieses Jahr dann der Bruch: Bushido trennte sich von seinem ehemaligen Geschäftspartner. Abou-Chaker soll sich in sämtliche Lebensbereiche des Ehepaars eingemischt haben, erklärt Bushidos Frau. „Er bestimmte unser ganzes Leben.“ So habe Abou-Chaker angeordnet, dass Bushidos 2013 verstorbene Mutter in einem islamischen Begräbnis beerdigt wird, bei dem Männer und Frauen getrennt zum Grab gehen.

Auch Bushido gibt an, von Abou-Chaker kontrolliert worden zu sein. „Weil die Wahrheit nämlich so aussah, dass ich nichts zu melden hatte. Dass Arafat einfach alles entschieden hat“, so der Musiker. Er räumt außerdem ein: „Natürlich bin ich nicht nur Opfer. Ich bin auch Mitwisser, und deshalb trage ich eine Mitschuld. Ich habe weggesehen. All die Jahre.“

„Er hat uns lange genug abkassiert und beinahe unsere Ehe zerstört“, so Anna-Maria Ferchichi.

Um den Kontakt abzubrechen, wollte Bushido Abou-Chaker eine Ablöse von 2,5 Millionen Euro zahlen. „Wir waren bereit, eine Ablöse zu zahlen, nur dass er sich verpisst aus unserem Leben“, so Anna-Maria Ferchichi. Stattdessen entschied sie sich aber, Verwandte Abou-Chakers persönlich aufzusuchen, um ihnen zu sagen, was sie über deren Machenschaften wusste. Sie ging außerdem zur Polizei. Daraufhin soll sich Abou-Chaker zurückgezogen haben.
Seitdem fühlt sich die Familie von Abou-Chaker bedroht – und rechnet mit dem Schlimmsten, wie sie erklärt: „Natürlich haben wir Angst, dass jemand aus Rache auf mich oder meinen Mann schießt. Eigentlich rechnen wir jeden Tag damit. Aber wir blenden das aus. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.“

Von einem Clan-Chef zum nächsten: Wie er selbst zugibt, pflegt er nun ein Geschäftsverhältnis zu Ashraf Rammo, Chef eines Clans, der mit der Abou-Chaker-Familie verfeindet ist. „Es stimmt, dass ich mit ihm jetzt Geschäfte mache … Es gibt einen ganz großen Unterschied: Ashraf ist höflich, elegant, verständnisvoll. Er hat in drei Monaten mehr für mich gemacht als Arafat in 14 Jahren“, zitiert ihn die „Bild“-Zeitung.