Catering bereits eingestellt - „Sogar Freunde helfen schon aus“: Metzger arbeitet wegen Personalnot am Anschlag

Eine Metzgerei in Dachau klagt über Personalnot (Symbolbild) <span class="copyright">Robert Michael/dpa/Symbolbild</span>
Eine Metzgerei in Dachau klagt über Personalnot (Symbolbild) Robert Michael/dpa/Symbolbild

Der Metzger einer Traditionsmetzgerei in Bayern sucht verzweifelt nach Personal. Die Öffnungszeiten hat er schon eingeschränkt. Manchmal müssen sogar Freunde aushelfen.

Seit 1968 gibt es die Metzgerei Blank in Dachau. „Unsere Metz­gerei ist ein familiengeführter Traditionsbetrieb. Wir legen Wert auf das Per­sön­liche, auf traditionelle Handwerkskunst, auf Qualität, Regionalität und Frische“, heißt es auf der Homepage.

Doch der leidenschaftliche Metzger ist bald am Ende seiner Kräfte. „Ich stehe hier jeden Tag hinter der Theke, meine Frau Kati auch - im Verkauf sind wir mit uns beiden nur zu dritt“, sagte er dem „Oberbayerischen Volksblatt“. Personal findet er, wie viele andere Betriebe auch, nicht.

Metzger klagt: „Sind ständig auf der Suche nach Personal“

Diese Situation zwinge ihn dazu, neben dem Verkauf auch andere Aufgaben wie das Brühen der Würste und die Buchhaltung selbst zu übernehmen. „Nichts gegen die Kunden, der Kontakt mit ihnen macht mir Spaß. Aber eigentlich hätte ich genug anderes zu tun“, so Blank im „OVB“. „Wir suchen ständig Personal. An Weihnachten helfen sogar schon Freunde aus.“

Das Catering hat er bereits eingestellt, an einem Nachmittag ist der Laden bereits geschlossen. Für die Zukunft sieht der engagierte Metzger schwarz: Wenn es so weitergehe, müsse er die Öffnungszeiten weiter einschränken.

Erfolgreicher Metzger schließt nach 40 Jahren wegen Bürokratiewahnsinn

Ein Metzger aus der kleinen Gemeinde Bruchköbel-Roßdorf im Main-Kinzig-Kreis hat Probleme mit der überbordenden Bürokratie. „Ich habe die Schnauze voll“, sagte der Metzgermeister gegenüber „op-online.de“.

Nach 40 Jahren erfolgreicher Geschäftstätigkeit sehe er sich gezwungen EU-Zulassung zu beantragen, weil er zu viele Produkte verkaufe. Die Beantragung der Zulassung würde für ihn jedoch einen erheblich bürokratischen Aufwand bedeuten, den er sich und seinem Team nicht zumuten will.

Bäckerei öffnet erst um 11 Uhr - ihrem Chef rennen Azubis die Bude ein

Auch Bäckereien klagen über Personalmangel. Einer von ihnen probiert gerade ein neues Modell aus: Nachts um 2 Uhr aus dem Bett und an den Brötchenofen? Nicht für den jungen Bäckermeister Till Gurka. Er bricht mit traditionellen Strukturen und trotzt dem Fachkräftemangel .

Bei „Till und Brot“ stehen die ersten Bäcker erst zwischen 6 und 7 Uhr am Brötchenofen. Sonntags und montags hat der „Brotsommelier“ ganz geschlossen. Der Erfolg gibt ihm recht. Er bekommt mehr Bewerbungen als er einstellen kann, seine Ausbildungsplätze sind für dieses und nächstes Jahr alle vergeben.