Chemnitz mit Hand am Pokal
Publikumsliebling Kevin Yebo jubelte nur kurz über den ersten großen Schritt in Richtung Titel. „Es ist noch nicht vorbei. Wir wollen das Ding beenden, mit nach Hause bringen, den deutschen Basketball stolz machen und Geschichte schreiben für die Niners“, sagte der Chemnitzer Flügelspieler im MDR.
Die Sachsen liegen nach dem Final-Hinspiel des FIBA Europe Cup gegen Bahcesehir Istanbul mit 85:74 (50:36) vorne, doch das Rückspiel in der türkischen Metropole wird es in sich haben.
"Wir wollen das Spiel vergessen und da hinfahren mit einer Null-Null-Mentalität", sagte Yebo zur schweren Aufgabe am kommenden Mittwoch. Das heißt, es geht von vorne los. "Wir nehmen es wie jedes Spiel mit voller Energie und vollem Fokus und hoffentlich holen wir den zweiten Sieg", meinte Kapitän Jonas Richter.
Am Mittwoch hatte sich das Team von Trainer Rodrigo Pastore angetrieben vom eigenen Publikum den Elf-Punkte-Vorsprung verdient und auch in der umkämpften Schlussphase die Nerven bewahrt.
Chemnitz erstmals in einem internationalen Finale
Chemnitz, das auch in der Bundesliga aussichtsreich auf Rang zwei liegt, steht erstmals in einem internationalen Finale. Der Titelgewinn wäre der vorläufige Höhepunkt einer bemerkenswerten Entwicklung: Erst 2020 war der Klub in die Bundesliga aufgestiegen.
Die Niners wären zudem erst der sechste deutsche Europapokal-Sieger. Bislang trugen sich 2004 der Mitteldeutsche BC und 2016 die Frankfurt Skyliners in die Siegerliste des Europe Cup ein. Erst im vergangenen Jahr hatte Vizemeister Telekom Baskets Bonn die Champions League gewonnen.
Erster deutscher Sieger in einem Europapokal-Wettbewerb war 1995 Alba Berlin im damaligen Korac-Cup. Dazwischen gewann die BG Göttingen 2010 die Euro Challenge.