Christian Ulmen und Fahri Yardim sagen Tschüss: Das sind die Streaming-Tipps der Woche
Die "jerks" Christian Ulmen und Fahri Yardim bieten noch ein letztes Mal Fremdscham auf ganzer Linie. Disney+ setzt dagegen auf Marvel-Power - und Netflix widmet sich Pamela Andersons bewegtem Leben. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.
Die Comedy-Anarchos Christian Ulmen und Fahri Yardim holen zu einem letzten Schlag voller Peinlichkeiten und Fremdscham aus. In der fünften Staffel der Joyn-Sitcom "jerks." gibt das Chaos-Duo seine Abschiedsvorstellung. Was Netflix, Disney+ und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
"jerks.", Joyn PLUS+
Noch zehnmal fremdschämen, dann ist eine der lustigsten deutschen Sitcoms Geschichte: Mit der fünften Staffel von "jerks." verabschiedet sich das Duo Christian Ulmen und Fahri Yardim in den Serienruhestand - aber nicht, ohne noch einmal die geballte Ladung an maximal unangenehmen Situationen und politisch unkorrektem Humor heraufzubeschwören. Zu sehen gibt es die letzte Staffel ab 2. Februar bei Joyn PLUS+.
Zu Beginn der neuen Episoden befinden sich sowohl Christian als auch sein bester Kumpel am Scheideweg. Mental ist Christian nach dem Tod seiner langjährigen Freundin Emily (Emily Cox) derart am Boden, dass selbst seine Tochter wegen seiner Depressionen Reißaus nimmt. Fahri hingegen hat noch an der Trennung von Pheline (Pheline Roggan) zu knabbern und flüchtet sich in eine vermeintliche sexuelle Selbstfindung zwischen Queer-Community und Pansexualität.
Politisch korrekt bleiben Ulmen und Yardim nur selten - und das ist auch gut so. Zu verklemmt sollte man vor dem Bildschirm ob detailgenauer Urologenanekdoten, Chauvi-Gebrabbel oder Cancel-Culture-Witze nicht sein. Wie Ulmen versucht, sich wortwörtlich aus der Affäre mit einer AfD-Politikerin zu ziehen, strapaziert die Lachmuskeln des Publikums jedenfalls erheblich.
"Black Panther: Wakanda Forever", Disney+
Über 1,3 Milliarden US-Dollar spielte "Black Panther" 2018 ein, immerhin drei Oscars gab es hinterher - ein Riesenerfolg, auch für Marvel-Verhältnisse. Darüber hinaus hatte das Superhelden-Spektakel eine enorme kulturelle Bedeutung: Der 18. Film im Marvel Cinematic Universe (MCU) war der erste mit einer schwarzen Hauptfigur.
Der große Held von damals, T'Challa, ist in "Black Panther: Wakanda Forever" nicht mehr dabei, Hauptdarsteller Chadwick Boseman starb 2020 überraschend an Krebs. Aber auch die Fortsetzung bietet wieder eine große Helden-Geschichte. Oder genauer: Diesmal ist es eine Heldinnen-Geschichte. Die epische, toll bebilderte Erzählung von imperialistischen Eindringlingen und Rachedurst feiert am 1. Februar bei Disney+ Streaming-Premiere.
Während sich T'Challas Schwester Shuri (Letitia Wright) wie wild in ihre Forschungsarbeit stürzt, um den Schmerz zu vergessen, ist ihre Mutter Ramonda (Angela Bassett) an mehreren Fronten gefordert. Der Tod ihres Sohnes, der den Wakandanern als mit Superkräften ausgestatteter Black Panther das Gefühl von Sicherheit gab, hat eine große Lücke hinterlassen. Als Königin muss sie nach innen Stärke zeigen. T'Challas Ableben ruft nämlich diverse Länder auf den Plan, die nur zu gerne endlich in Besitz des nur in Wakanda vorkommenden Supermetalls Vibranium gelangen würden.
"Pamela: Eine Liebesgeschichte", Netflix
Den Skandal um das Sexvideo mit ihrem Ex Tommy Lee hatte sie lange erfolgreich verdrängt. Doch der Überlebensmechanismus funktioniert nicht mehr, erzählt Pamela Anderson in der Netflix-Doku "Pamela: Eine Liebesgeschichte", mit der der "Baywatch"-Star die Deutungshoheit über ihr Leben wieder für sich beansprucht. Anders als manche Leute offenbar denken, ist Pamela Anderson kein öffentliches Eigentum. Schauspielstar, Trash-Ikone, Rocker-Ehefrau, Playboy-Rekordhalterin: Doch wer ist Pamela Anderson wirklich?
Dass Andersons verdrängte Erinnerungen zurückkommen und dass das Interesse an ihrer Person zuletzt wieder zunahm, liegt unter anderem an der Serie "Pam & Tommy", die im vergangenen Jahr bei Disney+ lief: Eine Komödie über ihre dunkelste Zeit. Anderson habe Albträume deswegen, sie fühlt sich krank. Aber bange machen gilt nicht: "Ich bin keine Jungfrau in Nöten", stellt sie klar. "Ich habe mich in verrückte Situationen begeben ... und sie überlebt." In der 90-minütigen Dokumentation will die 55-Jährige nun zeigen, dass es ihr wirklich egal ist, was die Leute denken. Zu sehen gibt es "Pamela: Eine Liebesgeschichte" ab 31. Januar bei Netflix.
"The Hanging Sun", WOW
Die faszinierende Landschaft, die spröden Charaktere, die geheimnisvollen Geschichten - Krimi-Stoffe aus dem hohen Norden erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Neben Jussi Adler-Olsen gehört Jo Nesbø zu den populärsten Nordic-Noir-Autoren. Schon fünf seiner erfolgreichen Romane wurden verfilmt. Nun legt Sky mit einer Originalproduktion nach Vorlage des norwegischen Schriftstellers nach: "The Hanging Sun", benannt nach der Mitternachtssonne, die eine bestimmte Region Norwegens im Sommer nie ganz in der Dunkelheit versinken lässt.
Inmitten dieser mystischen Umgebung hat es sich Auftragsmörder John (Alessandro Borghi) mit seinem Vater, einem mächtigen Gangsterboss, verscherzt. Um sich vor ihm und dessen grausamen Schergen zu verstecken, taucht John in einem abgelegenen Dorf ab. Vor Ort findet er bei der alleinerziehenden Mutter Lea (Jessica Brown Findlay) Zuflucht. Doch die hat ein dunkles Geheimnis ... Mystische Unterhaltung vor atemberaubender Kulisse: Der spannende Thriller "The Hanging Sun", der 2022 das Filmfestival von Venedig abschloss, läuft ab 31. Januar bei WOW.
"Das Mädchen im Schnee", Netflix
Etwas Schlimmeres kann Eltern nicht passieren: Während eines Straßenumzugs verschwindet die kleine Amaya - von einem Moment auf den anderen. Für ihre Eltern Ana (Loreto Mauléon) und Álvaro (Raùl Prieto) beginnt ein jahrelanger Albtraum. Von dem Mädchen fehlt jede Spur, die Polizei kann nicht helfen. Doch eine junge Journalistin nimmt sich der Sache an und sucht in der sechsteiligen Mini-Serie "Das Mädchen im Schnee" nach dem verschwundenen Kind.
Hartnäckigkeit ist die wichtigste Eigenschaft für eine Investigativjournalistin, lernt Miren (Milena Smit) in ihrer Ausbildung. Und sie hält sich daran. Während Inspektor Millán (Aixa Villagrán) nicht weiterkommt, gräbt sich Miren immer tiefer in die Vergangenheit - und deckt Dinge auf, die die Familie lieber vergessen hätte.
Es wirkt düster und sehr emotional, was Netflix vorab zeigte. Immerhin erlaubt die spanische Miniserie, die auf dem gleichnamigen Roman von Javier Castillo beruht, den Eltern nach jahrelanger Verzweiflung ein wenig Hoffnung. Doch ist auf einem plötzlich aufgetauchten Video wirklich die älter gewordene Amaya zu sehen? Dieses Rätsel offenbart Netflix ab 27. Januar.