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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Wie viele Corona-Infizierte gibt es in Deutschland? Wie entwickeln sich die Zahlen in anderen Ländern? Welche Corona-Maßnahmen werden beschlossen? Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Police curfew warning sign in german background
Symbolbild: Getty Images

Die aktuellen Corona-Zahlen:

  • Weltweit: Über 86,7 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 1,87 Millionen; genesen: über 48,6 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 1,83 Millionen (Todesfälle: über 37.314; genesen: über 1,47 Millionen)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 21 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 358.279)

Die aktuellen Corona-Meldungen aus Deutschland:

Umfrage: Mehrheit in Deutschland hält Corona-Regeln für richtig

Laut einer Umfrage hält eine Mehrheit der Menschen in Deutschland die Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns wegen des Coronavirus insgesamt für richtig. 54 Prozent der Bürger sind mit den am Dienstag von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen einverstanden, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag von RTL und ntv ergeben hat. 27 Prozent der Menschen gehen sie demnach zu weit, 18 Prozent noch nicht weit genug.

Größer ist die Zustimmung zu den weitgehenden Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten bis mindestens Ende Januar. Laut der Umfrage finden 69 Prozent der Befragten diese Entscheidung richtig. Unter den Eltern äußerten sich 65 Prozent dementsprechend.

Dass die Beschlüsse von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder ausreichen, um das Infektionsgeschehen deutlich zu reduzieren, glauben jedoch nur 32 Prozent der Befragten. 55 Prozent gehen nicht davon aus.

Spahn: Wohl keine zeitliche Streckung der Corona-Impfungen

Der anfangs knappe Corona-Impfstoff wird voraussichtlich in Deutschland nicht durch ein verzögertes Verabreichen der zweiten Dosis mehr Menschen zugänglich gemacht. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Mittwoch in Berlin: «Wir lassen die Daten von der Ständigen Impfkommission anschauen, aber die ersten Rückmeldungen sind tatsächlich die, dass wir bei der Zulassung und dem, was in der Zulassung steht, bleiben sollten.» Für die Frist zwischen Erst- und Zweitimpfung gebe es klare Empfehlungen. In der für die Zulassung notwendigen Studie wurde den Probanden die zweite Impfung rund drei Wochen nach der ersten gegeben.

«Da es ja aber eine gemischt politisch-wissenschaftliche Debatte dazu gibt (...), war es mir sehr, sehr wichtig, diese Debatte in einen Prozess zu geben, der zu einem Ergebnis führt», sagte Spahn. Deshalb habe er die Ständige Impfkommission gebeten, sich damit auseinanderzusetzen. «Aber mein Eindruck ist, dass es sehr, sehr viel Sinn macht, gerade bei diesen sensiblen Fragen, bei denen es viel auch um Vertrauen und Verlässlichkeit geht, dass wir uns eben an die Zulassung halten.»

Für ein verzögertes Verabreichen der zweiten Dosis gab es unter Experten zuletzt auch Zustimmung. «In dieser besonderen Pandemielage ist es vertretbar, mit den jetzt vorhandenen Impfdosen möglichst vielen Menschen erst einmal die erste Immunisierung zu ermöglichen, und die zweite Impfung verzögert, aber zwingend innerhalb von 60 Tagen, nachzuholen», schreibt etwa die Gesellschaft für Immunologie in einer Stellungnahme.

German Health Minister Jens Spahn attends a news conference on the started coronavirus disease (COVID-19) vaccination campaign, in Berlin, Germany, January 6, 2021. REUTERS/Hannibal Hanschke
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. (Bild: Reuters)

Lockdown verlängert und verschärft: Das ändert sich

Auf die Menschen kommen in der Corona-Pandemie schärfere Einschränkungen zu. Ziel ist es, die Zahl der Infektionen mit dem Virus zu senken. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder einigten sich am Dienstag auf eine Verlängerung der ursprünglich bis zum 10. Januar vereinbarten Lockdown-Regeln bis zum Monatsende. Zudem sollen künftig Treffen nur noch mit einer Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört, möglich sein. Die Länder sollen für Kreise, in denen sich binnen sieben Tagen mehr als 200 Menschen pro 100.000 Einwohner neu infiziert haben, den Bewegungsradius der Bürger auf 15 Kilometer um den Wohnort begrenzen.

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Neue Corona-Beschlüsse werfen einige Fragen auf

Deutschland hat die Corona-Pandemie nicht im Griff. Die Zahl der Neuinfektionen ist hoch, die Dunkelziffer nach dem Jahreswechsel wohl auch. Mit neuen Auflagen wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten nachsteuern. Doch wie so oft nach solchen Runden muss das Kleingedruckte erst noch ausbuchstabiert werden.

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Söder wechselt Gesundheitsministerin aus - Holetschek für Huml

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zieht im Kampf gegen die Corona-Pandemie personell die Reißleine: Söder löst die bisherige Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) ab und ersetzt sie durch deren Staatssekretär und Leiter der Corona-Task-Force Klaus Holetschek (CSU). Holetschek habe sich zuletzt als Macher erwiesen, auch in Zusammenarbeit mit den Kommunen in Bayern, sagte Söder nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch in München. «Das ist eine souveräne Entscheidung, die mit allen besprochen ist», sagte Söder. Ich glaube, dass die Aufstellung so die beste ist.

Die Bambergerin Huml, selbst Medizinerin, hatte bereits in einigen Phasen des Anti-Corona-Kampfes eine unglückliche Figur gemacht. Im August, als es zu einer schweren Panne bei den von Söder propagierten Corona-Tests für Reiserückkehrer gekommen war und positiv Getestete nicht von ihren Testergebnissen erfahren hatten, hatte es bereits Rücktrittsforderungen gegen Huml gegeben.

Zuletzt hatte es Fragen wegen der schleppend begonnenen Impfkampagne in Bayern gegeben. An einigen Stellen war es zu Problemen beim Transport des Impfstoffs gekommen, Senioren hatten sich darüber beschwert, dass keine Impftermine vereinbart werden konnten.

Söder hatte die Corona-Politik mehr und mehr zur Chefsache gemacht. Huml wird künftig als Ministerin in der Staatskanzlei arbeiten. Söder dankte der 45-Jährigen für ihren Einsatz und ihre Leistung. «Ich schätze die Melanie sehr», sagte Söder.

Bayern sagt wegen Corona Faschingsferien im Februar ab

In Bayern werden wegen der Corona-Krise die Faschingsferien abgesagt. Die eigentlich vom 15. bis 19. Februar geplante Ferienwoche werde es nicht geben, in der Zeit könne Unterricht nachgeholt werden, der wegen der Pandemie ausgefallen sei, teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch nach einer Sondersitzung des bayerischen Kabinetts in München mit.

FDP-Generalsekretär kritisiert Einschränkung des Bewegungsradius

FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat erhebliche Zweifel, ob im Kampf gegen das Coronavirus die Einschränkung der Bewegungsfreiheit auf einen Radius von 15 Kilometern juristisch zulässig ist. «Die Bewegungsfreiheit ist ein hohes Gut und wir haben hier keine gesetzliche Grundlage. Inwieweit das verfassungskonform ist, muss man prüfen», sagte Wissig am Mittwoch im RBB-Inforadio.

Er halte die Einschränkung der Bewegungsfreiheit für eine sehr schwierige Maßnahme, zumal sich das sehr unterschiedlich auf die Menschen auswirke. «Wenn Sie in Berlin leben, haben Sie praktisch keine Einschränkungen. Wenn Sie auf dem Land, in der Fläche leben, und das nächste Dorf 15 Kilometer entfernt ist, dann sind Sie quasi aufs Dorfleben reduziert», sagte Wissing. «Das ist eine massive Freiheitsbeschränkung, und ob das verfassungskonform ist, da habe ich erhebliche Zweifel.»

Scholz: Deutschland kann Lockdown lange durchhalten

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht Deutschland gut gerüstet für die Verlängerung des Lockdowns. "Wir können das lange durchhalten", sagte Scholz am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Es könnten alle Hilfen bereitgestellt werden, die notwendig seien. Deutschland habe in der Vergangenheit gut gewirtschaftet und könne daher jetzt die Kredite vergeben. Scholz sagte gleichwohl, dass es sich um eine "große Anstrengung" handele.

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Bundesfinanzminister Olaf Scholz
Bundesfinanzminister Olaf Scholz. (Bild: Reuters)

Einige Bundesländer wollen von Beschlüssen abweichen

Kurz nach den Beschlüssen vom Dienstag zeichnete sich bereits ab, dass einige Bundesländer davon wohl abweichen werden. So will Niedersachsen die Beschränkung der Bewegungsfreiheit in Hotspots nicht ohne Weiteres umsetzen. Nötig sei eine gesonderte Begründung zur Verhältnismäßigkeit, wie sie das Oberverwaltungsgericht bereits bei anderen Einschränkungen angemahnt hat, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). «Das ist für uns Teil des Prüfprogramms, ob und wann die Regelung zur Anwendung kommt, am liebsten gar nicht.»

In Deutschland gibt es einen eingeschränkten Bewegungsradius bereits in Sachsen, wo die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen drei Monaten stark angestiegen war. Hier dürfen sich die Bürger maximal 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen, etwa um Sport zu treiben oder zum Einkauf. Ähnlich betroffen wie Sachsen ist auch Thüringen von der Pandemie. Doch dort gibt es zunächst keine Verpflichtung für die Bürger, ihren Bewegungsradius auf 15 Kilometer um ihren Wohnort einzuschränken, sondern nur eine entsprechende Empfehlung.

Spätere Gabe der zweiten Impfdosis: Experten uneinig

Für ein verzögertes Verabreichen der zweiten Dosis des Corona-Impfstoffs gibt es unter Experten Zustimmung - aber auch skeptische Einschätzungen. «In dieser besonderen Pandemielage ist es vertretbar, mit den jetzt vorhandenen Impfdosen möglichst vielen Menschen erst einmal die erste Immunisierung zu ermöglichen, und die zweite Impfung verzögert, aber zwingend innerhalb von 60 Tagen, nachzuholen», schreibt etwa die Gesellschaft für Immunologie in einer Stellungnahme. Sie verweist darauf, dass bereits die erste Dosis nach etwa zwei Wochen einen gewissen Schutz bieten kann.

Berater der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten es in Ausnahmefällen für vertretbar, die Verabreichung der zweiten Dosis um etwa zwei Wochen hinauszuschieben.

Sowohl die Europäische Arzneimittel-Agentur als Zulassungsbehörde als auch der Hersteller Biontech merken an, dass es bislang keine Daten dazu gibt, ob die Schutzwirkung nach der ersten Dosis länger als einige wenige Wochen hält. «Ich glaube, dass Menschen nach der ersten Spritze nicht gut geschützt sind», sagt Sebastian Ulbert vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI). Publizierte Daten zur Immunantwort von Probanden zeigten, dass der Körper nach der ersten Dosis kaum schützende Antikörper bilde.

Für die volle Schutzwirkung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer sind zwei Injektionen im Abstand von etwa drei Wochen nötig. Da hierzulande aber der Impfstoff knapp ist, gibt es Überlegungen, die zweite Dosis nach hinten zu schieben, um zunächst möglichst vielen Menschen die erste Dosis verabreichen zu können.

Gemeindebund: Bewegungsradius nicht umsetzbar

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund zweifelt an der Umsetzbarkeit des eingeschränkten Bewegungsradius für Menschen aus Corona-Hotspots. «Klar ist, dass in Gebieten mit sehr hohen Inzidenzen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der «Rheinischen Post» (Mittwoch). Ein solch eingeschränkter Bewegungsradius sei allerdings kaum kontrollierbar und es sei fraglich, ob er letztlich durch die vielen Ausnahmen Wirkung entfalten werde, sagte Landsberg.

Giffey: Homeoffice und Homeschooling gehen nicht zusammen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will eine möglichst schnelle Rückkehr zum Schul- und Kitabetrieb, um die Familien nicht zu lange zu belasten. «Homeoffice und Homeschooling geht nicht zusammen», sagte sie am Mittwoch im Deutschlandfunk. Deshalb sei nun eine klare Beschränkung auf den Januar beschlossen worden. «Und ich finde, dabei muss es auch bleiben.» Bei solchen Belastungen für Kinder und Familien dürfen nicht über einen längeren Zeitraum gemacht werden.

Wie es im Februar weitergehe, liege neben der Infektionslage auch an den einzelnen Bundesländern. Es gebe schon jetzt ein unterschiedliches Vorgehen in den Ländern. Wenn es dann zu Lockerungen komme, müssten die sich zuallererst auf die Kinder in den Kitas und in den Schulen beziehen, so Giffey.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD)
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). (Bild: Reuters)

21 237 Corona-Neuinfektionen und 1019 neue Todesfälle gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 21 237 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1019 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Mittwochmorgen bekanntgab. Der Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am 30. Dezember erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Eine Interpretation der Daten bleibt schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Dem Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM) zufolge war die Zahl der Labortests über den Jahreswechsel im Vergleich zur Weihnachtswoche noch einmal weiter gesunken. Verglichen mit der Woche vor Weihnachten hat sich die Zahl in der vergangenen Woche ungefähr halbiert.

Drosten: Neue Corona-Variante ernst nehmen - noch schwer einzuordnen

Der Virologe Christian Drosten sieht noch viele offene Fragen rund um die neue, zuerst in Großbritannien nachgewiesene Corona-Variante B.1.1.7. «Das ist ganz schwer einzuordnen, immer noch», sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité im Podcast «Coronavirus-Update» vom Dienstag bei NDR-Info. «Ich gehe davon aus, dass wir, sagen wir, vielleicht bis Ostern oder bis Mai ganz klare experimentelle Evidenz haben, ob jetzt dieses Virus übertragbarer und gefährlicher ist oder nicht. Aber das wird einfach dauern.»

Derzeit werde noch zusammengetragen, wie verbreitet die neue Variante in Deutschland ist, schilderte der Virologe. Von einem großen Problem damit gehe er momentan nicht aus. Nachdem er auch Daten aus Dänemark zum Thema gesehen habe, sei er der Ansicht, dass die Variante ernst genommen werden müsse, erläuterte Drosten. Auch in Deutschland müsse man verstärkt nach der Mutation schauen. Hintergrund sind Befürchtungen, dass die Variante übertragbarer ist - also dass ein Infizierter im Schnitt mehr Menschen ansteckt als bisher, die Variante also mit einer höheren Reproduktionszahl einhergeht.

Die aktuellen Corona-Meldungen aus dem Ausland:

Auch Moderna-Impfstoff in der EU zugelassen

Als zweiter Corona-Impfstoff ist ab sofort auch das Mittel des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union zugelassen. Dies entschied die EU-Kommission am Mittwoch auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA.

Damit kommen bald zusätzliche Impfstoffmengen in Europa auf den Markt. Der Hersteller will einem Rahmenvertrag zufolge nach und nach 160 Millionen Einheiten an die EU-Staaten liefern. "Wir werden mehr als genug sichere und wirksame Impfungen zum Schutz aller Europäer haben", sagte von der Leyen.

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In der EU ist nun auch der Corona-Impfstoff von Moderna zugelassen. (Bild: Reuters)
In der EU ist nun auch der Corona-Impfstoff von Moderna zugelassen. (Bild: Reuters)

Frankreich will Hunderte Impfzentren in kommenden Wochen eröffnen

Nach Kritik an dem schleppenden Impfstart drückt die französische Regierung nun aufs Tempo. Man wolle in den kommenden Wochen mehrere hundert Impfzentren eröffnen, kündigte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch nach der Regierungssitzung unter Vorsitz von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris an. Die Zahl der Krankenhäuser, die Impfungen durchführen, habe sich außerdem verdreifacht. Der Präsident habe deutlich gemacht, dass die einzige Option der Erfolg sei.

«Die erste Herausforderung des Jahres 2021 besteht darin, die Franzosen vor Covid-19 zu schützen und diesen Kampf zu gewinnen», so Attal weiter. Man werde notwendige Maßnahmen ergreifen, auch wenn diese schwierig seien. So könne etwa die abendliche Ausgangssperre ab 18 Uhr auf weitere Regionen ausgeweitet werden. Derzeit gilt diese Regelung in etlichen Départements, die besonders schwer von der Epidemie getroffen sind. Im Rest des Landes und auch in der Hauptstadt Paris beginnt die Ausgangssperre um 20 Uhr.

In Frankreich sind im Vergleich zu anderen Staaten seit Start der Impfkampagne vergleichsweise sehr wenig Menschen geimpft worden - nämlich nur einige Tausend. Besonders von Politikern aus den Regionen gab es Kritik an der Politik aus Paris. Frankreich ist mit seinen 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern schwer von der Pandemie getroffen. Mehr als 66 000 Menschen sind bisher gestorben. Premier Jean Castex will sich am Donnerstag zum Stand der Dinge äußern.

Rekordzahl von Corona-Toten in den USA

Die USA haben einen neuen Höchstwert bei Corona-Todesfällen an einem Tag erreicht. Nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore wurden am Dienstag 3775 Tote registriert. Der bisherige Rekordwert war am Mittwoch vergangener Woche mit 3744 Verstorbenen verzeichnet worden.

Die Zahl der Neuinfektionen stieg den Daten zufolge wieder auf gut 229 000 an, wie aus Zahlen der Universität am Mittwoch hervorging. Der bislang höchste Wert war am Samstag mit 297 491 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet worden.

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 21 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 357 000 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Großbritannien: Zahl der Impfungen rasch erhöhen

Die britische Regierung will die Zahl der verabreichten Corona-Impfungen in der nächsten Zeit deutlich erhöhen. Es werde eine «massive Beschleunigung» geben, kündigte der zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi am Mittwoch beim Sender Sky News an. Die Ankündigung von Premierminister Boris Johnson, bis Mitte Februar mehr als 13 Millionen Menschen zu impfen, sei eine «Herkulesaufgabe», sagte Zahawi. «Es ist ein ambitioniertes Ziel, ein sehr ambitioniertes Ziel. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir es erfüllen werden.»

Seit dem Beginn der Massenimpfung am 8. Dezember haben nach Angaben von Johnson landesweit mehr als 1,3 Millionen Menschen eine Dosis erhalten. Zahawi betonte, dass schon bald mehr als 1000 Impfzentren zur Verfügung stünden. «Ich bin sicher, dass man schon bald einen echten Sprung sehen wird», sagte er.

BBC sendet täglich Schulfernsehen während Lockdowns

Um britische Schulen während des neuen Lockdowns zu unterstützen, strahlt die BBC jeden Tag mehrere Stunden Unterricht aus. Von diesem Montag an würden jeden Tag drei Stunden Grundschulunterricht gesendet, dazu kämen mindestens zwei Stunden für Schüler weiterführender Schulen, teilte der Sender mit.

Regierungschef Boris Johnson und Bildungsminister Gavin Williamson dankten der Sendeanstalt für die Unterstützung. Willamson kündigte zudem an, eine Million Laptops und Tablets an Schüler zu verteilen, deren Familien sich keine Endgeräte leisten können.

Wegen der raschen Ausbreitung des Coronavirus in Großbritannien hatte die Regierung einen Lockdown mit Schulschließungen und Ausgangsbeschränkungen verfügt. Das Parlament sollte den Maßnahmen am (heutigen) Mittwoch zustimmen.

Johnson und Williamson stehen in der Kritik, sie hätten zu spät die Entscheidung für Schulschließungen getroffen. Johnson hatte noch am Sonntag betont, dass die meisten Einrichtungen offen bleiben sollten. Daraufhin waren am Montag Millionen Kinder in die Schulen zurückgekehrt. Am Abend verkündete der Premierminister dann die Schließungen.

WHO-Chef zeichnet düstere Corona-Lage und mahnt zu Solidarität

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation hat zum Auftakt des neuen Jahres ein düsteres Bild in der Corona-Krise gezeichnet. «Die Fallzahlen sind in einigen Ländern so hoch, dass die Auslastung von Krankenhäusern und Intensivstationen ein gefährliches Niveau erreicht», sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf. «Die neuen Mutationen, die noch ansteckender sind, verschlimmern die Lage weiter.» Kontakte müssten so weit wie möglich reduziert und Menschen in Quarantäne unterstützt werden. Er appellierte an die Länder, mehr Corona-Tests zu machen und Virusproben zu analysieren, um zu sehen, ob Infizierte die neuen Virusvarianten in sich tragen.

Gut sei, dass bereits in mehr als 30 Ländern geimpft werde, sagte Tedros. «Jetzt muss die internationale Gemeinschaft neue Standards für den Zugang (zu Impfstoffen) setzen», meinte er. Viele Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen rechnen frühestens im Frühling mit den ersten Impfdosen. Tedros appellierte an die reicheren Länder, die sich Impfstoff gesichert haben, solidarisch zu sein. «Es ist im Eigeninteresse der Länder, Impf-Nationalismus eine Absage zu erteilen», sagte Tedros. «Im moralischen, wirtschaftlichen, sozialen Interesse und im Interesse der globalen Sicherheit müssen wir gemeinsam handeln, um eine gerechte Verteilung (des Impfstoffs) zu erreichen.»

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. (Bild: Reuters)

USA: Mehr als 19 Millionen Impfdosen ausgeliefert

Dreieinhalb Wochen nach der ersten Zulassung eines Impfstoffs gegen Covid-19 sind in den USA nach Regierungsangaben mehr als 19 Millionen Dosen an die Bundesstaaten ausgeliefert worden. Alleine am Dienstag seien mehr als 3 Millionen Dosen verteilt worden, hieß es in einer Mitteilung des amtierenden US-Verteidigungsministers Christopher Miller. Zur Zahl der unter den rund 330 Millionen Amerikanern verabreichten Impfungen wurden keine Angaben gemacht. In Deutschland mit seinen rund 83 Millionen Einwohnern sind bislang etwa 1,3 Millionen Impfdosen an die Bundesländer gegangen. In den USA wurde der erste Impfstoff zehn Tage früher als in der EU zugelassen.

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind in den USA nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore mehr als 21 Millionen Infektionen verzeichnet worden. Mehr als 357.000 Menschen starben nach einer Infektion mit dem Virus. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Texte: dpa, AFP

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