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Covid-19 bei Kindern: Studien finden erhöhtes Diabetes Typ 1 Risiko

Covid-19 bei Kindern: Studien finden erhöhtes Diabetes Typ 1 Risiko

Eine Studie mit 1,2 Millionen Kindern und Jugendlichen aus Norwegen warnt davor, dass eine Ansteckung mit dem Coronavirus das Risiko, an Diabetes Typ 1 zu erkranken, leicht erhöht. Die Ergebnisse wurden auf EurekAlert veröffentlicht. Zwar ist das Risiko gering, aber die Hauptautorin der Studie weist auf die Symptome von Diabetes Typ 1 hin, denn nur wenn die Krankheit behandelt wird, ist sie nicht oder kaum noch gefährlich.

Auf diese Symptome sollten Eltern achten

Ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, extreme Müdigkeit und unerwarteter Gewichtsverlust sind verräterische Symptome.

"Unsere landesweite Studie deutet auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Covid-19 und neu auftretendem Typ-1-Diabetes hin", erklärt Dr. Hanne Løvdal Gulseth, Hauptautorin und Forschungsdirektorin am Norwegian Institute of Public Health. "Das absolute Risiko, an Typ-1-Diabetes zu erkranken, stieg von 0,08 % auf 0,13 % und ist damit immer noch gering. Die überwiegende Mehrheit der jungen Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, wird später keinen Typ-1-Diabetes entwickeln, aber es ist wichtig, dass Ärzte und Eltern die Anzeichen und Symptome von Typ-1-Diabetes kennen. Ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, extreme Müdigkeit und unerwarteter Gewichtsverlust sind verräterische Symptome."

Typ-1-Diabetes wird vor allem bei jüngeren Menschen diagnostiziert und bedeutet das Versagen der Bauchspeicheldrüse bei der Insulinproduktion. Wer daran leidet, muss Insulin gespritzt bekommen.

Schon länger wird vermutet, dass diese Erkrankung durch eine überschießende Immunreaktion ausgelöst wird, die möglicherweise auf eine Virusinfektion, einschließlich Atemwegsviren, zurückzuführen ist.

Überschießende Immunreaktionen sind meist die Ursache, wenn Kinder schwer an Covid-19 erkranken, war zum Glück aber nur sehr selten vorkommt.

Die norwegische Studie untersuchte anhand nationaler Gesundheitsregister neu auftretende Typ-1-Diabetes-Diagnosen bei allen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren - insgesamt mehr als 1,2 Millionen Personen - über einen Zeitraum von zwei Jahren ab dem 1. März 2020, und verglich diejenigen, die sich mit Corona infiziert hatten, mit denen, die dies nicht infiziert waren.

In einer anderen im Jama-Network veröffentlichten Studie waren neue Diabetes-Typ1-Diagnosen bei Kindern mit vorheriger Covid19-Infektion wahrscheinlicher als bei solchen mit anderen Atemwegsinfektionen.  Die Autorinnen und Autoren der Untersuchung wie Ellen Kendall meinen, es gebe Anlass zur Sorge über langfristige Autoimmunkomplikationen nach Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen.

Mehrere Fallberichte deuteten schon zuvor auf einen Zusammenhang zwischen neu auftretendem Typ-1-Diabetes und einer SARS-CoV-2-Infektion bei Erwachsenen hin. Bei Kindern war dies bisher nicht wirklich erforscht.

Auch eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde CDC kommt zu dem Ergebnis, dass bei Kindern in den USA nach einer SARS-CoV-2-Infektion mit 2,5-fach erhöhter Wahrscheinlichkeit Diabetes diagnostiziert wird. Dabei wurden jedoch alle Arten von Diabetes zusammengefasst.