Dank Malen! BVB meldet sich zurück

Der BVB hat sich nach der schwachen Nullnummer in Heidenheim zurückgemeldet und im Kampf um die Champions-League-Plätze vorgelegt. Das Team von Trainer Edin Terzic feierte dank Doppelpacker Donyell Malen einen letztlich ungefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg.

In der Tabelle festigten die Dortmunder nach dem sechsten Heimsieg gegen Freiburg in Serie Platz vier vor Verfolger RB Leipzig, der den Rückstand mit einem Sieg in Augsburg am Samstag wieder auf einen Punkt verkürzten könnte.

Fan-Proteste sorgen für Unterbrechung

Auch eine zehnminütige Spielunterbrechung brachte den Vize-Meister vor 81.365 Zuschauern nicht aus dem Konzept. Schokotaler und Tennisbälle flogen aus den Ecken der Südtribüne in der ersten Halbzeit auf den Platz, die Fans machten ihrem Ärger über den bevorstehenden Einstieg eines Investors wie derzeit in vielen deutschen Fußballstadien Luft. Malen erzielte einmal vor und einmal nach der Zwangspause (16./45.+7) seine Saisontore acht und neun, später sorgten auch die Gästefans noch für kurze Unterbrechungen. Kurz vor Schluss belohnte sich dann an seinem 31. Geburtstag auch Füllkrug (87.), der zuvor Malens Treffer aufgelegt hatte.

Die etwa 500 Kilometer lange Anreise hätten sich die Freiburger erneut sparen können. Fünfmal in Folge hatte der SCF in Dortmund verloren (bei 2:17 Toren), er ist nun in 15 der letzten 16 Spiele ohne Punkt - der letzte Sieg beim BVB war am 12. Oktober 2001 (2:0). Freiburger Torschütze dabei: Der heutige BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

Der konnte an einem milden Abend erfreut zur Kenntnis nehmen, dass sich die Personalprobleme seines Trainers Edin Terzic größtenteils aufgelöst hatten. Gregor Kobel nahm wieder seinen Stammplatz im Tor ein, auch Marco Reus und Julian Ryerson kehrten in die Startelf zurück. Julian Brandt, Karim Adeyemi und auch Rückkehrer Jadon Sancho saßen immerhin wieder auf der Bank, dafür fehlte Salih Öczan erkrankt.

„Wir können und müssen deutlich besser Fußball spielen, um unsere Ziele zu erreichen“, hatte Terzic seiner Mannschaft aufgetragen. Doch der BVB begann behäbig, brach Angriffe trotz guter Ansätze ab und hatte Probleme, die letzte Freiburger Reihe zu überspielen. Die erste Chance brachte ein Fallrückzieher Malens (13.), der drei Minuten später im Strafraum aus der Drehung durch zwei Gegenspieler hindurch in den Winkel traf.

Freiburg beklagt nächsten Ausfall

Die Gäste hatten zuvor den Ball nach Eroberung zu schnell wieder hergeschenkt, was ihnen häufig passierte - kurz darauf mussten sie auch noch den verletzten Innenverteidiger Manuel Gulde durch Attila Szalai ersetzen.

In der 36. Minute folgte die fast schon ritualisierte Unterbrechung: Ordner räumten den Rasen routiniert mit Laubbläsern und Schneeschippen, die Fans hatten ihre Botschaft auf vielen Spruchbändern übermittelt: Kein Investor, kein Ausverkauf, keine Intransparenz.

Nach zehn Minuten ging es mit einem Knalleffekt weiter: Malens Flachschuss aus elf Metern am Ende eines Konters über Niclas Füllkrug war für Noah Atubolu im Freiburger Tor nicht zu halten. Mit einem Freistoß hätte Malen noch vor der Pause beinahe ein drittes Tor durch Ryerson vorbereitet.

Morey erlebt Gänsehaut-Moment

Spätestens Füllkrug (53.) hätte aus kurzer Distanz das Spiel entscheiden müssen - dann flogen die Bälle aus dem Gästeblock. Die Freiburger waren bemüht, ins Spiel aber fanden sie nie. Stattdessen vergaben Ian Maatsen mit einem Pfostenschuss (72.) und Reus aus kurzer Distanz (75.) weitere Chancen.

Einen besonderen Moment erlebte Mateu Morey, der erstmals seit April 2021 wieder zum Einsatz kam. Der nach einer langwierigen Knieverletzung wurde der Spanier in der Schlussphase unter tosendem Applaus eingewechselt. Um ein Haar hätte er sein Comeback sogar noch mit einem Tor gekrönt.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)