Danke Mama! Die Geschichte hinter dem Muttertag

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts feiern Menschen in aller Welt den Muttertag. Seinen Ursprung hat er in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo er bis heute von großer ökonomischer Bedeutung ist.

Am 10. Mai 2020 gibt es in Deutschland für die Mütter wieder Geschenke (Bild: Evgeny Atamanenko / Shutterstock.com)
Am 10. Mai 2020 gibt es in Deutschland für die Mütter wieder Geschenke (Bild: Evgeny Atamanenko / Shutterstock.com)

Frühstück ans Bett oder Geschenke wie Blumen und Schokolade: So sieht in vielen deutschen Haushalten der Ehrentag der Mamas aus. Der Muttertag wird auf der ganzen Welt gefeiert. Doch wo war sein Ursprung und was steckt noch hinter dem Tag, der die Mütter ehrt?

Der Ursprung

Der Muttertag entstand in den Vereinigten Staaten. Erfunden hat ihn die Methodistin Anna Marie Javis (1864-1948). Der 12. Mai 1907 war der zweite Todestag ihrer Mutter, daher veranstaltete sie einen feierlichen Gedenktag. Ihr Bestreben war es, den Tag in ganz Amerika einzuführen - und das gelang ihr auch. Ihre Bewegung brachte schließlich einen Antrag dazu im US-Kongress ein. Seit 1914 gibt es den Tag in allen Bundesstaaten als nationalen Feiertag.

Rund um den Globus gründeten sich ähnliche Organisationen. In Deutschland hielt der Tag erst in den 1920er Jahren Einzug. Beworben hat den Tag der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber, denn Blumenläden profitierten besonders.

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Infografik: Das halten die Deutschen vom Muttertag | Statista
Infografik: Das halten die Deutschen vom Muttertag | Statista

Shoppen für den Muttertag

Kurz vor jedem Muttertag findet man in vielen Läden passende Geschenke für die Mama. In den USA sind die finanziellen Ausgaben für diesen Tag nach Weihnachten die zweithöchsten.

Muttertag ist nicht mehr weit – die besten Geschenkideen

Schätzungen zufolge spendiert jeder Amerikaner durchschnittlich um die 170 US-Dollar für Muttertagsgeschenke. Deutsche hingegen geben laut Handelsverband Deutschland (HDE) im Durchschnitt nur 40 Euro aus.

Andere Länder, andere Sitten

Im deutschsprachigen Raum feiert man den Tag am zweiten Sonntag im Mai. Das ist nicht auf der ganzen Welt so. Der Ehrentag der Mütter ist nämlich weltweit über das ganze Jahr verteilt. So findet er in Norwegen am zweiten Sonntag im Februar statt; Armenien, Bulgarien, Moldau und andere Länder zelebrieren ihn gemeinsam mit dem Frauentag am 8. März. In Äthiopien gibt es kein fixes Datum. Gefeiert wird, wenn der erste Regen im Oktober oder November fällt.

Fakten zum Muttertag

Rund um den Muttertag gibt es einige teils interessante, teils kuriose Fakten. Wie alt war die jüngste Mutter der Welt? Und in welchem Land beschenkt die Mutter ihre Kinder am Muttertag?

1. Hohe Umsätze für Floristen

Eines der beliebtesten Geschenke zum Muttertag sind Blumen. Rund 59 Prozent der Mitbringsel für deutsche Mütter sind Blumensträuße. Für Blumenhändler bedeutet dies nicht nur viel Arbeit, sondern auch hohe Umsätze. In der Woche vor dem Muttertag sind es durchschnittlichen 130 Millionen Euro.

2. Spitznamen

Wie nennt man die eigene Mutter? Für die Hälfte der Deutschen ist das ganz klar "Mama". Rund ein Drittel sagt "Mutti". "Mutter" nennen neun Prozent ihre Mama. Fünf Prozent verwenden "Mami" als Kosenamen.

3. Brave Söhne

In Deutschland schenken 80 Prozent der Töchter und Söhne ihrer Mutter am Feiertag ein Geschenk. Dabei sind Männer im Durchschnitt großzügiger als Frauen: Gut ein Drittel von ihnen greift für die Mama tiefer in die Tasche, als für die Partnerin am Valentinstag.

4. Weniger Geschenke am Vatertag

Die Ausgaben am Muttertag belaufen sich auf über 850 Millionen Euro in Deutschland. Am Vatertag hingegen zeigen sich die Deutschen sparsamer mit 700 Millionen Euro. Nur 40 Prozent beschenken ihre Väter. Die Geschichte vom Ehrentag des Mannes ist hingegen schon 4.000 Jahre alt. Archäologen fanden eine Glückwunschkarte eines babylonischen Kindes, das seinem Vater Gesundheit wünscht. Die Worte wurden in eine Lehmtafel geritzt.

5. Brauchtum

Während man im deutschsprachigen Raum der Mutter an diesem Tag so viel wie möglich im Haushalt hilft, lebt man in Serbien einen außergewöhnlichen Brauch. Die Mütter müssen für ihre Kinder Süßigkeiten kaufen und am Muttertag eine Verhandlung mit ihnen führen. Dabei binden die Kinder ihre Füße zusammen und sie bezahlt ihre Zöglinge mit Süßem, damit sie freikommt. In Mexiko singen die Kinder Lieder und in Großbritannien backen sie den sogenannten Simnel Cake für die Mama.

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