Darts-Transfrau von Fans gedemütigt

Darts-Transfrau von Fans gedemütigt
Darts-Transfrau von Fans gedemütigt

Die Frauen-Dartszene kommt nicht zur Ruhe. Der neuerliche Widerstand gegen die Teilnahme von Transfrau Noa-Lynn van Leuven an Frauen-Turnieren hat bei der Niederländerin Spuren hinterlassen. Zuletzt musste sie nicht nur die Ablehnung ihrer Konkurrentinnen erfahren, sondern auch die der Zuschauer.

„Ich verlor mein Spiel und die halbe Halle fing an zu klatschen, was sehr erniedrigend war. Ich kam mir sehr klein vor“, berichtete van Leuven in einem Interview mit De Volkskrant von einem Vorfall bei einem Turnier der Women‘s Series in Wigan. „Die vergangenen Wochen musste ich mich wirklich zurückziehen“, schilderte sie.

Van Leuven sieht sich auch Unterstellungen ausgeliefert. „Manche sagen, ich sei bekehrt worden, damit ich bei den Frauen gewinnen kann“, teilte die 27-Jährige mit. „Aber ich gönne niemandem die Hölle, durch die ich gegangen bin, um die zu werden, die ich jetzt bin. Ich habe das nicht getan, um jetzt mehr Preisgeld zu gewinnen“, stellte van Leuven zu ihrer Entwicklung klar.

Darts: Van Leuven erfährt viel Ablehnung

Bis 2014 war sie noch ein Mann, ließ sich anschließend aber samt Hormontherapie umoperieren und tritt seitdem bei Frauen-Wettbewerben an. Sie gewann unter anderem Mitte März das PDC-Turnier der Frauen in Hildesheim.

Nach ihrem Erfolg schlug die Stimmung um, ihre niederländischen Teamkolleginnen Aileen de Graaf und Anca Zijlstra zogen sich aus Protest aus dem Nationalteam zurück. „In dem Moment, in dem man sich schämt, für die niederländische Mannschaft zu spielen, weil ein biologischer Mann im Frauenteam spielt, ist es Zeit zu gehen“, schrieb Zijlstra als Begründung bei Facebook.

De Graaf äußerte sich weniger scharf als Hedman und Zijlstra und appellierte für menschlich respektvollen Umgang mit van Leuven, auch sie vertritt allerdings die Meinung, dass van Leuven wegen ihrer biologischen Voraussetzungen einen unfairen Wettbewerbsvorteil hätte.

Hedman tritt nicht an

Zuletzt verweigerte Topspielerin Deta Hedman, 2012, 2014 und 2016 WM-Finalistin bei der British Darts Organisation (BDO), das Duell im Viertelfinale gegen die 27-Jährige bei den Denmark Open der World Darts Federation.

Die 64 Jahre alte Jamaikanerin ist erklärte und entschiedene Gegnerin der Zulassung von Transgender-Spielerinnen bei Frauenturnieren. Mit ihrer Aktion wollte sie ihre Haltung nochmals unterstreichen. Hedman bestätigte den Grund für ihren Rückzug bei X.