Das Geheimnis hinter dem Schnauzer: 10 Fakten über Horst Lichter

Horst Lichter ist eines der bekanntesten TV-Gesichter Deutschlands. Dennoch gibt es über den Koch und Moderator noch ziemlich viel Unbekanntes zu erfahren.

Gute Laune, runde Brille, breiter Schnauzer: So kennen und lieben viele Horst Lichter. (Bild: Frank Hoensch/Getty Images)
Gute Laune, runde Brille, breiter Schnauzer: So kennen und lieben viele Horst Lichter. (Bild: Frank Hoensch/Getty Images)

Dass Horst Lichter Rheinländer ist, einen Schnauzbart trägt und alles wegmoderiert, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, dürfte deutschlandweit bekannt sein. Doch das abwechslungsreiche Leben des 61-Jährigen hat viel Überraschendes zu bieten. Neben zahlreichen tragischen Schicksalsschlägen und überraschenden Wendung lüftete Lichter zum Beispiel das Geheimnis hinter seinem ikonischen Schnurrbart. Und verriet, welches ungewöhnliche Hobby er als junger Mann hatte.

Zehn Fakten über den "Bares für Rares"-Moderator

Er hat einen anderen Vornamen

Als Horst Lichter kennt ihn in Deutschland wohl fast jede*r Fernsehzuschauer*in. Doch eigentlich ist sein erster Vorname ein ganz anderer. Denn geboren wurde er am 15. Januar 1962 in Nettesheim-Butzheim in Nordrhein-Westfalen als Wilhelm Lichter. Horst ist lediglich sein Zweitname, für den er sich später entschied.

Sohn des Reviers

Das Rheinische gehört nicht nur in seinem unüberhörbaren Dialekt eng zur Marke Horst Lichter. Tatsächlich sind seine Wurzeln tief mit der Kultur Nordrhein-Westfalens verbunden. Sein Vater Anton arbeitete als Bergmann im Rheinischen Braunkohlerevier in Gill. Lichter selbst begann zwar bereits mit 14 eine dreijährige Ausbildung zum Koch, arbeitete dann aber zunächst wie sein Vater in einer Brikettfabrik und auf einem Schrottplatz.

Ein Koch als Bodybuilder

Der Moderator hatte nicht immer eine Fernseh-Karriere im Blick. Als junger Mann war er aktiver Bodybuilder und trat auch im Dreikampf an, wie er Günther Jauch in der Quiz-Sendung "Wer wird Millionär" verriet. Ein schwerer Unfall, bei dem er sich als Teenager die Wirbelsäule brach, hatte ihn zum Kraftsport gebracht. Auf diesem Foto ist der charakteristische Schnurrbart schon vorhanden, das Sixpack dürfte der 61-Jährige heute wohl nicht mehr haben. Obwohl seine Frau laut Lichter sage, dass man es noch ein bisschen erahnen könne.

Sieben Mal in der Woche habe er damals trainiert, selbst nach dem Schichtdienst ging er oft noch zum Gewichtestemmen ins Fitnessstudio.

Gesundheits-Schock

Auch wenn Horst Lichter als TV-Moderator für seine flotten Sprüche und seine gute Laune bekannt und beliebt ist, hat er in seinem Leben schon einige Schicksalsschläge durchlebt. Die schlimmsten Schocks waren sicher die frühen Schlaganfälle, die er in seinen Zwanzigern erlitt. Mit 26 hatte er den ersten, nur zwei Jahre später folgte ein zweiter Schlaganfall zu dem auch noch ein Herzinfarkt kam. Lichter überlebte, doch die Vorfälle ließen in ihm den Entschluss reifen, sein Leben grundsätzlich zu ändern. "Ich dachte, so wie das junge Menschen meistens tun, dieser Körper hält ewig", erzählte er in einer Doku über sein Leben. Heute rät Lichter jungen Menschen, gut auf ihre Gesundheit und ihre Körper acht zu geben.

Eigene Produkte

Horst Lichter ist nicht nur ein Hans Dampf in allen Gassen, was das Fernsehen angeht. Er ist auch ein findiger Geschäftsmann. Und so hat er mehrere Produkte entwickelt, die seinen Namen tragen. Zum Beispiel kann man von der Bolten-Brauerei ein von ihm mitentwickeltes Bier kaufen. Es heißt "Lichter's Lecker Bierchen". Er hat auch schon eine eigene Tabak- und Pfeifen-Kollektion herausgegeben. Und zusammen mit Maggi gab es eine ganze Serie an Tütensuppen, die er mit entwickelt hatte.

Die Entdeckung fürs TV

Obwohl er sich zwischendurch enttäuscht vom Gastronomiegewerbe abgewandt hatte, entschloss er sich, neben seinen anderen Jobs im Jahr 1990 ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Die "Oldiethek" vereinte bereits einen Ausblick auf seine Leidenschaften, die ihn später zu TV-Berühmtheit machen sollten. In dem ehemaligen Tanzsaal in Rommerskirchen-Butzheim kochte Lichter nicht nur einfache, leckere Gerichte, er stellte auch allerlei Trödel und Antiquitäten aus. Durch die skurrile Dekoration wurde der WDR auf ihn aufmerksam und drehte einen Beitrag über sein Restaurant.

Was folgte war ein steiler Aufstieg durch die Fernsehlandschaft von Auftritten als Gastkoch bei Johannes B. Kerner über seine eigene Sendung mit Johannes Lafer, die als "Lafer! Lichter! Lecker" elf Jahre lang im ZDF lief und ihm die Türen für zahlreiche weitere TV-Formate wie "Bares für Rares" oder "Horst Lichters Traumrouten" öffnete.

Der Schnauzer der Nation

Der markante Schnauzbart ist das Wiedererkennungszeichen des Moderators. Tatsächlich ist er noch nie ohne Schnurrbart im Fernsehen aufgetreten. Doch die besondere Gesichtsbehaarung ist kein Marketing-Trick.

Ein Mann, ein Bart: Horst Lichter ohne Schnurrbart ist kaum vorstellbar. (Bild: Isa Foltin/WireImage)
Ein Mann, ein Bart: Horst Lichter ohne Schnurrbart ist kaum vorstellbar. (Bild: Isa Foltin/WireImage)

Der "Schnorres" stammt bereits aus der Zeit vor dem Fernsehruhm und hat auch mit seiner Bodybuilder-Vergangenheit zu tun. Denn schon als 19-Jähriger trug Lichter den auffälligen Schnurrbart. Er habe damals aussehen wollen, wie die Gewichtheber aus dem 19. Jahrhundert, verriet er in einem Interview mit "echo 24". Den wohl bekanntesten Schnauzer Deutschlands einmal ganz abzurasieren, könne er sich nicht vorstellen.

Ganz ohne Schnurrbart geht es nicht.

Saure Gurke für Lichter

Nicht jede*r liebt den flapsigen Humor des schnauzbärtigen Moderators. Im Jahr 2007 bekam er gemeinsam mit Lafer den Negativpreis "Saure Gurke" verliehen. Der Medienpreis kennzeichnet besonders frauenfeindliche Beiträge. Und Lichter hatte ihn sich redlich verdient, indem er über Frauen in der Sendung "Kochen bei Kerner" als "nougatgefüllte Marzipanpralinen auf zwei Beinen" sprach.

Bücher ohne Rezepte

Horst Lichter hat sich längst auch jenseits des TV-Bildschirm zur prominenten Stimme entwickelt. Er veröffentlichte bereits mehr als zehn Bücher und längst nicht alle davon drehen sich um das Thema Kochen. 2016 erschien seine Autobiografie mit dem schönen Titel "Keine Zeit für Arschlöcher", 2021 veröffentlichte er ein Buch "Ich bin dann mal still - Meine Suche nach der Ruhe in mir". Der Verlag beschreibt es als einen "Lebensratgeber voller Ruhe, Kraft und Entschleunigung, aber auch voller Humor, Augenzwinkern und Lebensfreude."

Eheglück im dritten Versuch

Nachdem Lichter bereits mit 19 geheiratet hatte und drei Kinder mit seiner ersten Frau bekam, wovon eines am plötzlichen Kindstod verstarb, heiratete er ein zweites Mal und wurde Vater einer weiteren Tochter. Doch auch diese Ehe scheiterte. Sein Glück fand Lichter wenig später dennoch.

Horst Lichter mit seiner dritten Ehefrau Nada. (Bild: TF-Images/Getty Images)
Horst Lichter mit seiner dritten Ehefrau Nada. (Bild: TF-Images/Getty Images)

Seit mehr als 20 Jahren ist Lichter nun mit Nada Sosinka liiert, die in seinem Restaurant gekellnert hatte. 2009 heiratete er die zehn Jahre jüngere gebürtige Kroatin. Den Antrag machte der TV-Koch seiner Liebsten natürlich in der gemeinsamen Küche. Und zur Hochzeit bekam das Paar von seinem ehemaligen Kollegen Johannes Lafer eine lebendige Kuh geschenkt. Zuhause steht er übrigens nicht selbst am Herd. Dort kocht meisten Nada, verriet Lichter.