Das Netz kann es kaum glauben, aber dieses Foto wurde nicht manipuliert

Das Siegerfoto eines japanischen Fotowettbewerbs verblüfft derzeit das Netz. Viele können es nicht fassen, dass es nicht mit einem Bildbearbeitungsprogramm entstanden ist.

Schnappschuss: Der japanische Fotograf Kenichi Ohno hat für sein Foto
Schnappschuss: Der japanische Fotograf Kenichi Ohno hat für sein Foto "Gap" im richtigen Augenblick abgedrückt. Foto: Symbolbild / gettyimages

Keine Sinnestäuschung: Das Bild eines japanischen Fotografen begeistert derzeit das Internet. Es zeigt einen Vogel, der durch seichtes Wasser watet vor einem – für die meisten offensichtlich mit Photoshop bearbeiteten – Hintergrund. Tatsächlich wurde das Bild aber nicht manipuliert.

Erstaunliches Werk

„Wow, dieses Foto verursacht einen Gehirnknoten bei mir“, schreibt jemand auf Twitter. Und so geht es offenbar vielen Menschen, die das Bild mit dem Tital „Gap“ des japanischen Fotografen Kenichi Ohno zum ersten Mal sehen.

Nicht nur online fallen die Reaktionen so oder ähnlich aus. Auch die Jury eines japanischen Fotowettbewerbs, die besondere Aufnahmen „von der Pracht japanischer Landschaften und der dort heimischen Flora und Fauna“ auszeichnet, zeigte sich jüngst begeistert.

Denn „Gap“ wurde unter knapp 15.000 Einreichungen zu einem der Siegerfotos durch die All-Japan Association of Photographic Societies gekürt.

Wie Petapixel schreibt, lautete die Begründung der Jury, dass es sich um ein „erstaunliches Werk mit starker Wirkung“ handle. Zudem habe es etwas Interessantes an sich, weil man nicht sofort verstehe, wie es aufgenommen worden sei. Hier finden Sie noch weitere prämierte Aufnahmen des Wettbewerbs.

Die Perspektive entscheidet

Weil viele Menschen bei der ersten Betrachtung nicht sofort die Entstehung des Fotos nachvollziehen können, haben es Twitter-Nutzer*innen beschriftet. Damit zeigen sie, wie Ohno die Komposition wie ein Photoshop-Werk wirken lässt.

Tatsächlich sind die entscheidenden Punkte die Perspektive und der Hintergrund: Der japanische Fotograf hat einen Standort gewählt, von dem aus sich in der rechten Bildhälfte eine Mauer horizontal auf dem Wasser spiegelt. Weil die Mauer mitten im Bild endet, wirkt es so, als würde der Vogel von einem ockergelben Hintergrund, das ist die Farbe der Mauer, in einen blauen (durch das Wasser) staken.

Aber zumindest der Kontrast wurde erhöht!

Doch auch wenn keine zusätzlichen Ebenen oder Elemente eingefügt wurden, viele zweifeln zumindest an, dass die Farben unverändert geblieben sind. So schreibt jemand: „Okay, wir verstehen, dass die gelbe Wand und ihre Reflexion den Effekt erzeugen. Aber die Farben wurden definitiv verstärkt, um den Kontrast zwischen den beiden Farbbereichen zu erzeugen.“

Anderen fällt es trotz Erklärung schwer, zu glauben, dass das Foto unbearbeitet ist: „Kaum zu fassen. Aber es handelt sich wohl wirklich um eine optische Täuschung, die durch geschickte Kamerawinkel und eine präzise Positionierung der Motive zwei unterschiedlich wirkende Szenen in einem Bild vereint.“

Die meisten Kommentare fallen aber so aus: „Fantastische Fotozauberei.“ Oder: „Moderne Kunst.“ Und: „Großartig. Zwei Welten werden zu einer.“

Ah! Jetzt!

Wer einen letzten Beweis benötigt, findet diesen übrigens auf dem folgenden Bild. Darunter schreibt dann auch jemand passenderweise: „Jetzt ergibt alles einen Sinn.“

VIDEO: Er rockt die Fotografie seit über 40 Jahren: Richard Bellia und "seine" Stars