Der Werwolf von Bedburg

Der Werwolf von Bedburg

Mutige können sich in den düsteren Wäldern von Bedburg auf die Spuren des so genannten Stüpp begeben. Einem angeblichen Werwolf, der vor mehr als 400 Jahren im Rheinland gewütet haben soll.

Mindestens 16 Morde soll der Bauer Peter Stump in Gestalt eines riesigen Wolfes begangen haben. Angeblich verwandelte er sich nachts in eine blutrünstige Bestie und tötete schwangere Frauen und Kinder, darunter seinen eigenen Sohn. Teilweise soll er seine Opfer sogar gefressen haben. Das Hirn der Kinder schmeckte ihm angeblich besonders gut.

Glaubt man den Schilderungen jener Zeit, konnte das Monster gestellt werden, als es wieder einmal als Werwolf unterwegs war. Einem der Verfolger gelang es, ihm eine Pfote abzuhacken. Auch Peter Stump fehlte später angeblich die rechte Hand. Für die Bewohner Bedburgs war der Fall eindeutig. Peter Stump, auch Stüpp genannt, musste vor Gericht.

Sehen Sie auch: Derweze - "Das Tor zur Hölle"


Unter Androhung der Folter gestand er alle ihm vorgeworfenen Morde. Am 31. Oktober 1589 wurde er im Alter von 64 Jahren bestialisch hingerichtet. Der Henker räderte den vermeintlichen Werwolf, bevor er ihm den Kopf abschlug.

Der Glaube an die Existenz von Werwölfen geht bis in die griechische Antike zurück.  Im Mittelalter wurden viele Männer hingerichtet, weil sie unter dem Verdacht standen, Werwölfe zu sein. Auf diese Weise entledigte man sich auch unliebsamer Mitbürger – wie Peter Stubbe: Einem wohlhabenden Sonderling und außerdem auch einem der ersten Protestanten in dem katholisch geprägten Ort.

Damals lebten in den Wäldern von Bedburg tatsächlich noch Wölfe. Waren also statt eines angeblichen Werwolfs einfach nur normale Wölfe für die Toten verantwortlich?

Die Wahrheit musste der mutmaßliche Werwolf von Bedburg Peter Stump mit in sein Grab nehmen. Die düstere Legende lebt jedoch auf dem Werwolf-Wanderweg bis heute weiter.