Desasterflug für Passagier: Eingesperrt in Toilette
"In völliger Dunkelheit"
Fliegen ist für die meisten Menschen nicht alltäglich und wenn man dann in 10.000 Metern Höhe in eine problematische Lage gerät, kann das schon mal unangenehm werden. Der Fall einer Familie, die mit der Fluggesellschaft Delta Airlines in den USA einen Inlandsflug unternahm, sorgt im Internet für explosiven Diskussionsstoff und tausende Kommentare, nachdem die Mutter den Fall auf dramatische Weise im Internet geschildert hatte.
"Also hier ist eine Geschichte für euch… so einen Scheiß könnt ihr euch wirklich nicht ausdenken!!", beginnt die Frau ihren Bericht auf der Social Media-Plattform Reddit und verweist auch gleich darauf, dass es in den Kommentaren Bilder und Videos zu dem Vorfall gibt.
Zwei Kleinkinder mit an Bord
Und das war passiert: Der Vater der Familie musste während des knapp vierstündigen Flugs zur Toilette. Ihr Mann habe sie mit ihren beiden zwei und vier Jahre alten Kindern in der Sitzreihe zurückgelassen. "Keine große Sache, ich wusste, dass ich meine Hilfe für unsere beiden Kleinkinder im Handumdrehen zurückbekommen würde", so die Frau. Als er nach fünf Minuten nicht zurückgekehrt sei, habe sie sich gewundert und gefragt, ob er vielleicht eine längere Pause von den "weinerlichen Forderungen und häufigen Wutanfällen" der Kinder machen wollte. Sie berichtet weiter ausführlich, wie schwierig es sei, ihre Kinder auf einem Flug zu betreuen. Nach weiteren zehn Minuten habe sie schließlich mitbekommen, dass ihr Mann in der Flugzeug-Toilette fest sitze.
Wie das mitgelieferte Video beweist, war der Vorfall für die Passagiere wohl nicht zu überhören. Darin sind zwei Flugbegleiterinnen, ein Passagier und der Pilot zu sehen, wie sie an der Tür rütteln und ziehen, um sie gewaltsam zu öffnen. Als der Eingeschlossene selbst von innen gegen die Tür tritt, öffnet sie sich schließlich.
"Habe auf meine Uhr geschaut... 35 Minuten in einem Delta-Badezimmer gefangen. Wir danken Gott, dass Brent unseren 4-Jährigen nicht mitgenommen hat. Wir danken Gott, dass es ein 34-jähriger Mann war, der stecken blieb, und kein älterer Mensch oder ein kleines Kind. Wir danken Gott, dass es nicht jemand war, der wegen Klaustrophobie oder Germaphobie (Angst vor Schmutz und Bakterien) eine Panikattacke bekommen würde", so die Frau.
"In völliger Dunkelheit" auf der Flugzeugtoilette
Delta Airlines habe sie gebeten, das Video, das ein Passagier von dem Vorfall gemacht hatte, nicht in den sozialen Medien zu veröffentlichen. Aber da der Kundenservice nicht bereit gewesen sei, ihre "schrecklichen Flüge" zu erstatten und als Entschädigung nur Bonusmeilen im Wert von 23 Dollar locker machte, habe sie es doch getan. Mit ihrem Bericht machte sich die Mutter nicht nur Freunde. Tausende Kommentare gibt es dazu.
Viele Nutzer kritisierten die dramatische Schilderung, was die Frau veranlasst, die Sache noch weiter zu kommentieren: "Einige von Ihnen denken, dass dies nur ein Typ war, der eine Zeit lang auf der Toilette saß. Ich hätte jeden an die Bedingungen einer Flugzeugtoilette erinnern sollen. Abgesehen davon, dass es gerade genug Platz zum Stehen gibt, gehen beim Entriegeln der Tür auch die Lichter aus. Er befand sich also in völliger Dunkelheit. Und in einer Flugzeugtoilette ist es sehr laut, so dass er kaum hören konnte, ob das Flugzeugpersonal versuchte zu helfen. Ich wette, wenn Sie dort festsitzen würden und nicht wüssten, ob/wann Sie rauskommen, würden Sie auch ausflippen."
Fluggesellschaft will sich versöhnen
Auch dieser Kommentar sorgt bei vielen Nutzern offenbar für Kopfschütteln. "Glauben Sie, dass niemand weiß, wie eine Flugzeugtoilette aussieht? Sie lassen es sehr dramatisch klingen. In Wirklichkeit war er wahrscheinlich gelangweilt und etwas genervt", schreibt jemand. "Während Sie Gott dankten, haben Sie ihm auch für die Bemühungen gedankt, die die Crew unternommen hat, um Ihrem Mann zu helfen? (…) Und WARUM SOLLTEN SIE Anspruch auf Freiflüge haben? Weil Sie 30 Minuten bei IHREN Kindern waren?", heißt es etwa in einem weiteren Kommentar.
Mittlerweile wurde das Video etliche Male im Netz geteilt und mehrere US-amerikanische Medien berichteten über den Vorfall und die Schilderung der Mutter.
Auf Anfrage von "Fox News Digital" teilte Delta Airlines mit, dass man sich derzeit mit der Familie versöhne. "Wir haben nach dieser Situation mit dem Kunden Kontakt aufgenommen und ihm eine Entschuldigung angeboten. Wir untersuchen die Situation, um die Grundursache besser zu verstehen und bei Bedarf Änderungen vorzunehmen, um die Angelegenheit künftig anzugehen", heißt es in der Erklärung.