Deutscher Geher übergibt sich in der "Hölle"

Deutscher Geher übergibt sich in der "Hölle"
Deutscher Geher übergibt sich in der "Hölle"

Der deutsche Geher-Rekordler Christopher Linke hat bei der Leichtathletik-EM in Rom die erste deutsche Männer-Medaille über 20 km seit 46 Jahren verpasst. Der WM- und Olympia-Fünfte aus Potsdam blieb beim Triumph des Schweden Perseus Karlström (1:19:13 Stunden) zwei Drittel des Rennens in Schlagdistanz zur Spitze, hatte sich bei hohen Temperaturen damit aber übernommen. Er stieg vorzeitig aus.

"Ab Kilometer 13 ging es bergab, bei 16 Kilometern war mir total schlecht und ich habe mich übergeben. Ich wollte ganz klar eine Medaille gewinnen, das ist mein Anspruch und auch mein Leistungsvermögen, Ich wollte dabei sein und habe überzogen", sagte Linke am ZDF-Mikrofon und ergänzte: "Bevor ich losgefahren bin, habe ich mich verabschiedet und habe gesagt: So, jetzt gehe ich in die Hölle."

Weltmeister und Olympiasieger fehlen

2022 in München hatte der Sportsoldat noch Silber über die in Rom nicht auf dem Programm stehenden 35 km gewonnen. Der zweite Platz am Samstag ging an den Spanier Paul McGrath (1:19:31) vor Lokalmatador Francesco Fortunato aus Italien (1:19:54), der über Bronze jubelte. Bester Deutscher war Leo Köpp (Berlin) als Achter (1:21,19), Nathaniel Seiler (Bühlertal/1:27,42) landete abgeschlagen auf Rang 25.

Weltmeister Alvaro Martin (Spanien), der 2018 und 2022 den EM-Titel gewonnen hatte, war nicht am Start. Auch der italienische Tokio-Olympiasieger Massimo Stano fehlte als Folge einer Fußverletzung.

1978 war DDR-Geher Roland Wieser in Prag Europameister geworden. Vier Jahre zuvor hatte der legendäre Bernd Kannenberg ebenfalls in Rom mit Silber die bislang einzige Medaille für den DLV geholt.