Britischer Arzt: Diese Atemübungen können bei einer Corona-Infektion helfen

Ein britischer Arzt zeigt in einem Youtube-Video zwei Atemtechniken, die bei einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus helfen können. Denn Covid-19 ist eine Lungenkrankheit und löst vor allem im Atemapparat Entzündungen aus.

Richtig atmen kann während einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus helfen, die Lungen zu entlasten. (Symbolbild: gettyimages / Matthias Tunger)
Richtig atmen kann während einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus helfen, die Lungen zu entlasten. (Symbolbild: gettyimages / Matthias Tunger)

Covid-19 ist eine Krankheit, die bei gefährlichem Verlauf vor allem die Lungen angreift und dort Entzündungen auslösen kann. Deshalb ist es wichtig, schon bei leichten Symptomen regelmäßig „richtig“ zu atmen und dabei das gesamte Lungenvolumen zu nutzen. Wie das geht, hat jetzt ein britischer Arzt in einem Youtube-Video erklärt.

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Selbst ohne Infektion können die Techniken helfen

In dem mittlerweile knapp 1,5 Millionen Mal aufgerufenen Video zeigt Sarfaraz Munshi, er leitet eine ambulante Notfallstation in London, zwei Atemtechniken. Gemeinsam mit seiner Kollegin Sue Elliot, Leiterin der Krankenpflege, erklärt er: „Haben Sie eine Infektion, dann müssen Sie tief Luft holen und dabei Ihre Lungen ganz füllen. Ich empfehle, die folgenden Atemtechniken gleich mit Beginn einer Coronavirus-Infektion anzuwenden. Genau genommen, sind sie selbst ohne Infektion eine gute Idee.“

Grundlegend, sagt Munshi, funktioniere es so:

„Atmen Sie richtig tief ein und halten Sie die Luft für fünf Sekunden an. Wiederholen Sie das fünfmal. Nach dem sechsten tiefen Atemzug, den Sie ebenfalls für fünf Sekunden anhalten, husten sie kräftig in die Hand.“ Dadurch würden sich tiefliegende Atemwege öffnen und Fremdstoffe ausgehustet.

Dieser Zyklus – fünfmal tief atmen, Luft anhalten, ausatmen, einmal tief atmen, anhalten und aushusten – wird insgesamt zweimal durchgeführt.

Für Rückenschläfer ist die zweite Technik wichtig

Dann folgt eine zweite Atemtechnik. „Dazu legen Sie sich auf Ihr Bett auf den Bauch“, sagt Munshi. Unter die Brust wird ein Kissen gelegt, um erhöht zu liegen. „Für die nächsten zehn Minuten atmen sie ruhig, aber etwas tiefer ein als gewöhnlich.“ Das öffne ebenfalls tiefliegende Atemwege. Denn, so erklärt er, der Großteil der Lunge befinde sich nicht vorne in Richtung Brust, sondern nahe des Rückens. Deshalb blieben in Rückenlage tiefliegende Atemwege verschlossen. „Und das ist ungesund während einer Infektion. Es kann sogar eine sekundäre Pneumonie, also eine Lungenentzündung, auslösen, was Ihren Gesundheitszustand dramatisch verschlechtern würde“, erklärt er. Der ausgebildete Notfall-Mediziner macht dann die Übungen vor, zur Veranschaulichung.

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Nach dem sechsten tiefen Atemzug hustet er in sein hochgezogenes Shirt und sagt: „Mir ist jetzt etwas schwindelig, das ist also ganz normal.“

Zum Schluss erinnert er daran, die Übungen regelmäßig zu wiederholen und sagt eindringlich: „Denken Sie bitte daran, der Zustand von Corona-Patienten und -Patientinnen verschlechtert sich, weil ihr Atemapparat erkrankt. Deshalb hoffe ich sehr, dass Ihnen dieses Video hilft. Bitte teilen Sie es in Ihrem Freundeskreis und mit Ihrer Familie. Wenn wir mehr Tipps parat haben, teilen wir Sie mit Ihnen.“

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