Diese Midterm-Wahlergebnisse sind historisch

Die Midterm-Wahlen in den USA wurden vorher von beiden Parteien zum Richtungskampf deklariert. Zumindest in diesen Ergebnissen waren sie auf jeden Fall historisch.

Auch wenn die endgültigen Ergebnisse der Midterm-Wahlen noch nicht aus allen US-Bundesstaaten ausgezählt, stehen einige Gewinner*innen bereits fest. Und unter ihnen sind zahlreiche historisch bedeutsame Premieren.

Frauen an der Spitze

Im Bundesstaat Massachusetts wurde mit der Demokratin Maura Healey zum ersten Mal in der Geschichte der USA eine offen lesbische Frau zur Gouverneurin gewählt. Healey ist auch die erste Frau überhaupt an der Spitze von Massachusetts, gemeinsam mit ihrer Vize-Gouverneurin Kim Driscoll bildet sie das landesweit erste weibliche Duo in dieser Funktion.

Diese Premiere teilen Healey und Driscoll allerdings mit den Republikanerinnen Sarah Huckabee Sanders und Leslie Rutledge, die von nun an in Arkansas regieren werden. Huckabee Sanders ist die erste Gouverneurin des konservativen Bundesstaates. Sie war zuvor die Pressesprecherin im Weißen Haus von Donald Trump. Ihr Vater Mike Huckabee war von 1996 bis 2007 Gouverneur von Arkansas, dass eine Tochter das selbe Amt bekleidet, wie ihr Vater, ist ebenfalls ein Novum.

Auch in New York wurde zum ersten Mal eine Frau an die Spitze gewählt. Die Demokratin Kathy Hochul vertrat als Interims-Gouverneurin den zurückgetretenen Andrew Cuomo, nun wurde sie auch von den Wähler*innen ins Amt gewählt.

Vermont war der letzte Staat, der ausschließlich männliche Abgeordnete gewählt hatte. Nun schickt der kleine Bundesstaat zum ersten Mal in seiner Geschichte mit der Demokratin Becca Balint eine Frau in den Kongress.

Bahnbrechende Siege für Minderheiten

In Oklahoma, einem Bundesstaat mit besonders hohem Anteil an indigener Bevölkerung, wurde mit dem Republikaner Markwayne Mullin zum ersten Mal seit fast 100 Jahren ein "Native American" in den Senat gewählt. Der letzte indigene Senator aus Oklahoma war der Demokrat Robert Owen im Jahr 1925.

In Kalifornien gab es gleich mehrere Premieren. Alex Padilla ist als Sohn mexikanischer Einwanderer der erste Senator aus dem Bundesstaat mit Latino-Wurzeln. Rob Bonta ist er erste Generalbundesanwalt mit philippinischen Wurzeln, Robert Garcia ist der erste offen homosexuelle Kongressabgeordnete mit Migrationshintergrund. Garcias wurde in Lima in Peru geboren und war bisher Bürgermeister von Long Beach. Shirley Weber ist die erste gewählte schwarze Innenministerin on Kalifornien. Alle vier Wahlsieger*innen sind Demokrat*innen.

Auch in Maryland wird es eine Neuheit geben. Denn mit Wes Moore gewann dort zum ersten Mal ein schwarzer Mann die Gouverneurswahl. Der Demokrat Moore ist erst der dritte schwarze Gouverneur der US-Geschichte insgesamt. An seiner Seite hat er mit Aruna Miller dazu noch die erste Vize-Gouverneurin mit asiatischen Wurzeln. Millers Familie kommt ursprünglich aus Indien. Genauso, wie der Demokrat Shri Thanedar, der als erste indisch-stämmiger Kongressabgeordneter in Michigan gewählt wurde.

Neue Generation

Maxwell Frost ist erst 25 Jahre alt, wenn er im Januar sein Amt als Kongressabgeordneter antritt. Damit ist der Demokrat aus Florida der erste Vertreter der "Generation Z", der es in den US-Kongress geschafft hat. Mit diesem Titel wird die Generation junger US-Amerikaner*innen bezeichnet, die nach 1996 geboren sind.

Im Video: Midterms in den USA: Wahl zwischen zwei sehr unterschiedlichen Visionen von Amerika